Idyllisches SiebengebirgeVier einsame Orte für Naturliebhaber
Naturbeobachtung bedarf einer gewissen Einsamkeit. Wandergruppen unterwegs werden nicht allzu viele Tiere zu sehen bekommen. Dabei ist das Siebengebirge Lebensraum einer vielfältigen Tierwelt, und wer die nötige Muße mitbringt, sich niederlässt und wartet, wird viele Beobachtungen machen können. Ein Fernglas und ein Fotoapparat mit Teleobjektiv sind lohnend. Das ganze Siebengebirge ist eine Region für Naturbeobachter.
Biotope voller Leben
Als eines der ersten Naturschutzgebiete in Deutschland überhaupt erhielt es 1958 den Status eines Naturparks, 1971 wurde ihm das Europadiplom verliehen. Heute sind die alten Steinbrüche im Siebengebirge wertvolle Biotope voller Leben. Greifvögel sind allerorts zu beobachten, Bussarde und Eulen, selbst Uhus brüten hier. Zahlreiche Teiche in alten Steinbrüchen sind Lebensraum von Molchen, Fröschen und Kröten. Die Wälder sind voller Rehwild und Wildschweine. Es sind sogar zu viele, sie müssen geschossen werden. Riesige, alte Bergwerke tief unter dem Siebengebirge, die Ofenkaulen, sind Überwinterungsraum für Zehntausende Fledermäuse. Unter vielen Felsen leben Feuersalamander, auf den warmen Felsen sonnen sich Mauereidechsen. Manchmal kringelt sich auch eine Blindschleiche auf dem Weg.
Dornheckensee
Ganz einsam in einem alten Basaltsteinbruch liegt der Dornheckensee. An sonnigen Tagen baden dort schon mal ein paar Herren. In diesem See lebt eine Süßwasserquallenart, die allerdings nicht so einfach zu beobachten ist, es bedarf des richtigen Lichtes. Im Frühjahr aber zur Laichzeit kommen Tausende von Erdkröten in den Dornheckensee und legen dort ihre Laichschnüre voller schwarzer Perlen ab. Auch Molche tummeln sich im Wasser. Vom Wanderparkplatz an der Oberkasseler Straße erreicht man den Dornheckensee in 20 Minuten auf einem ausgeschilderten Rundweg, am Parkplatz steht eine Infotafel mit Wanderkarte.
Diesen Ort auf Google Maps anzeigen.
Stenzelberg
Rund um den Latitfelsen des Stenzelberges führt ein Rundweg an bizarren Steinformationen vorbei. Ausgefallene Pflanzen gedeihen und blühen hier. Sobald die Sonne die Felsen wärmt, kommen die Mauereidechsen heraus gekrabbelt, wollen sich wärmen und schauen auch den Besucher interessiert an. In den steilen Felswänden brüten Falken.
Diesen Ort auf Google Maps anzeigen.
Weilberg
Von Kloster Heisterbach in 30 Minuten zu Fuß zu erreichen ist der Weilberg. Zwei Aussichtspunkte erlauben einen weiten Blick in den großen Steinbruch, in dessen Tiefe ein mit Entengrütze bedeckter Teich schlummert. Der Steinbruch kann nicht betreten werden, aber von den Aussichtsterrassen lassen sich mit dem Fernglas immer wieder Greifvögel beobachten.
Diesen Ort auf Google Maps anzeigen.
Annatal
Ein wunderbares Tal im Siebengebirge ist das Annatal. Von Bad Honnef geht es hinter der Schaffhausenstraße hinauf oder von der Löwenburg in weitem Bogen hinab durchs Annatal … und dann natürlich auf dem Rückweg wieder aufwärts, am besten durch das schmale Tretschbachtal. Es führt ein breiter, bequemer Waldweg durch das Annatal, aber dennoch liegt es abseits aller Routen.
Dabei ist es für den Naturbeobachter ein Paradies: Es gibt etliche Teiche, im unteren Annatal drei nebeneinander, dort steht auch eine Schutzhütte. In diesen Teichen leben zahlreiche Lurche und Amphibien. Wer es sich dort bequem macht und still ist, beobachtet ein vielfältiges Leben. Schachtelhalme wachsen dort, und Insekten, vor allem Libellen und Schmetterlinge, tummeln sich.
Diesen Ort auf Google Maps anzeigen.
Das könnte Sie auch interessieren: