Der Rundwanderweg von Rolandseck über den Rodderberg bietet viel Abwechslung.
Rhein-Romantik, Kunst und KraterSchöne Wanderung zwischen Rolandseck und Rodderberg
Startpunkt der Wanderung ist der Bahnhof Rolandseck, ein Architekturdenkmal mit wechselvoller Geschichte. Für Bahnreisende aus Köln war hier einst Schluss: Bis 1858 endete die am Rhein entlang führende Strecke bei Oberwinter. Wer hierhin kam, wollte oft Rhein-Romantik pur genießen. Das prächtige klassizistische Gebäude am Bahnhof wurde zum Treffpunkt der feinen Gesellschaft aus ganz Europa – die englische Königin Viktoria und der deutsche Kaiser Wilhelm II. gehörten ebenso dazu wie die Brüder Grimm, Friedrich Nietzsche, Johannes Brahms, Bernhard Shaw oder Guillaume Apollinaire.
Nachdem noch 1958 der Abriss des Gebäudes geplant worden war, wurde Rolandseck mit viel ehrenamtlichem Engagement zum „Künstlerbahnhof“ und nach umfangreicher Sanierung 2004 wiedereröffnet. Drei Jahre später wurde es integriert in das nach Plänen des amerikanischen Architekten Richard Meier errichtete Museum, das dem Künstler Hans Arp gewidmet ist.
Vom Arp-Museum aus verläuft die Rundwanderung eine kurze Strecke zwischen der viel befahrenden B9 und dem Rhein entlang, bevor es bergan hoch in den Krater des Rodderbergs geht. Nach dem letzten Ausbruch des Vulkans entwickelte sich hier eine Wärme-Insel mit Pflanzen und Tieren, die sonst nur in Südeuropa zu finden sind.
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Der Broichhof ist heute ein Pferdehof
Mitten im Vulkankessel liegt der Broichhof. Die Anlage geht auf eine im 13. Jahrhundert errichtete mittelalterliche Wasserburg zurück. Zeitweilig gehörte das Anwesen dem Kölner Stift St. Gereon. Als einst ein Pächter der Hexerei angeklagt wurde, konnte der Kurfürst von Köln ihn gerade noch vor der Hinrichtung bewahren. Heute ist der Hof bei Reitsportlern bekannt und beliebt. Nicht weit entfernt vom Hauptgebäude liegt die im 19. Jahrhundert aus Feldbrandziegeln errichtete Broichhofkapelle.
Herrliche Ausblicke auf Eifel, Rheintal und Siebengebirge bieten sich vom Rodderberg. Einer der schönsten und bekanntesten Aussichtsplätze ist der „Heinrichsblick“. Der Name geht auf eine finstere Geschichte zurück: Hier lag einst der Richtplatz des Ortes Mehlem. Ein unschuldig des Mordes angeklagter junger Mann namens Heinrich soll an dieser Stelle hingerichtet worden sein. Langsam geht es weiter, vorbei am „Rathsturm“ zum Rolandsbogen.
Das Burgfenster einer verfallenen Höhenburg wurde im 18. und 19. Jahrhundert zum Symbol der damals auf dem Höhepunkt stehenden Rheinromantik. Am 28. Dezember 1839 stürzte der Bogen in sich zusammen. Mit einem Spendenaufruf in der Kölnischen Zeitung trug der Dichter Ferdinand Freiligrath maßgeblich zum Wiederaufbau bei. Zum Dank wurde ihm ein Denkmal gebaut, an dem vorbei der Wanderweg zurück zum Rhein führt. Tipp: Das Museumsrestaurant im historischen Festsaal des Bahnhofs Rolandseck ist sehenswert und bietet eine gute Küche.
Der Wanderweg
1. Vom Parkplatz Rolandseck rechts den Fußweg entlang des Rheins, nach ca. 300m Straße queren und hinter der „Eremitage“ (Wohnkultur) links durch Unterführung gehen. Der Ausschilderung auf der asphaltierten Straße bis zu Linkskurve folgen. Nun geradeaus den Waldweg nehmen, an Fischteichen vorbei, nächste Abzweigung rechts halten, dem Weg folgen. Der Waldweg schlängelt sich hoch bis zur Bergkuppe. 2. Oben angekommen vor der Koppel nach rechts, Ausschilderung weiter folgen. An der ersten Möglichkeit links (asphaltierter Wirtschaftsweg), bis Parkplatz Rolandstraße. 3. Vom Parkplatz rechts über Römerstraße am Aussichtspunkt vorbei, geradeaus (Vulkanstraße) weiter bis Parkplatz Rodderberg. Dem Wanderweg geradeaus folgen bis zur Broichkapelle. 4. An der Wegkreuzung Broichhof halbrechts den Weg Richtung Remagen wählen. Auf der rechten Seite führt ein Abstecher zum Aussichtspunkt Rodderberg. Der Beschilderung um den Rodderberg herum folgen, an Hinweistafel geradeaus halten und bergab bis zur nächsten Kreuzung laufen. Hier rechts auf Vulkanstraße abbiegen (Richtung Remagen) und dem Wanderweg bis Rastplatz Aussichtspunkt Heinrichsblick folgen. Danach weiter geradeaus auf dem asphaltierten Weg bis zum „Rathsturm“. 5. Am Turm links bergab der Beschilderung folgen, durch Unterführung, danach rechts halten. Dem Weg folgen bis Parkplatz Rolandsbogen. Rechts weiterlaufen (Richtung Fähre / Rolandseck), in steilen Serpentinen führt der Wanderweg hinab zum Freiligrath-Denkmal. Weiter abwärts laufen, unter Bahngleisen hindurch, dahinter nach rechts.
Infos zur Wanderung
Start und Ziel: Parkplatz am Arp-Museum Bahnhof Rolandseck, Hans-Arp-Allee 1, 53424 Remagen Anreise: Auto: Linksrheinisch über die Bundesstraße B9 bis nach Rolandseck. Am Fähranleger ist die Einfahrt zum Parkplatz. Von der rechten Rheinseite aus die Fähre Bad Honnef - Rolandseck nehmen. Direkt am Fähranleger Rolandseck befindet sich der Parkplatz. ÖPNV: Von Hbf Köln mit dem Zug bis Bahnhof Rolandseck. Wegstrecke: Rund 6,3 km Länge, etwa 2 bis 2,5 Stunden. Keine großen Anforderungen an Kondition und Fitness. Gut geeignet für einen Sonntagsausflug mit der ganzen Familie. Profil: Straße, teilweise asphaltierte/geschotterte Wirtschafts- und Waldwege, festes Schuhwerk ist zu empfehlen, insgesamt ca. 166 Höhenmeter. Der Abstieg vom Rolandsbogen über einen Weg mit Kopfsteinpflaster kann glatt werden. GPS-Daten/Karte: www.romantischer-rhein.deEinkehrmöglichkeiten: Restaurant/Café Rolandsbogen, Rolandsbogen 0, 53424 Remagen, Tel. 02228-372; Interieur No. 253 im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck, Hans-Arp-Allee, 53424 Remagen, Tel. 02228-911111; Restaurant Bellevuechen, Bonner Str. 68, 53424 Remagen, Tel. 02228-7909