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Museen in NRWDiese 10 Ausstellungen sollten Sie noch sehen, bevor sie bald enden

Lesezeit 9 Minuten
Köln: Museum Ludwig

Köln: Museum Ludwig

Der Winter ist in vollem Gange. Ideale Voraussetzungen also, um die Freizeit dort zu verbringen, wo das Wetter keine Rolle spielt und für die idealen Lichtverhältnisse gesorgt ist: in Museen, Galerien oder auch in Skulpturenparks. Wir haben Ausstellungen für Sie im gesamten Bundesland NRW zusammengestellt, die Sie in diesem Herbst und Winter nicht verpassen sollten, auch, weil sie in Pandemie- und Kriegszeiten helfen, den Alltag zu vergessen und sich in andere, schöne Welten zu begeben.

Corona-Info: Ob in den Innenräumen der Museen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss, regelt jede Einrichtung individuell. Bitte informieren Sie sich vor einem Besuch auf der Webseite der Museen nach aktuellen und individuellen Maßnahmen.

1. Nachhaltigkeit im Museum Ludwig

Museum Ludwig Köln, Grüne Moderne. Die neue Sicht auf PflanzenBis 22. Januar 2023

Museum Ludwig am frühen Morgen.

Museum Ludwig am frühen Morgen.

Eine Zeitreise ins frühe 20. Jahrhundert kann im Herbst und Winter erleben, wer das Kölner Museum Ludwig in den Herbst- und Wintermonaten besucht. Wie haben damalige Künstlerinnen und Künstler Pflanzen dargestellt? Wie hat die Botanik sie betrachtet? Die rund 130 Exponate, darunter Gemälde, Grafiken und Skulpturen unter anderem von Hans Arp, Otto Dix, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner und August Sander, sind in drei Kapitel aufgeteilt: „Die Pflanze als das Andere“, „Die Pflanze als das Angeeignete“ und „Die Pflanze als Verwandte“. Sogar die Comedian Harmonists und Lili Elbe sind beteiligt.

Die Schau ist für das Mu­se­um Lud­wig ein Pi­lot­pro­jekt in nach­haltigem Ausstellen. Besonders Museen wollen neue ökol­o­gische Stan­dards etablieren, schließlich haben sie mit Kli­maan­la­gen, Beleuch­tung, Reisen und Tran­s­porten einen großen CO2-Verbrauch in­n­er­halb des Kul­tursek­tors. Res­sour­cen scho­nen und weniger CO2 verbrauchen kann das Museum Ludwig durch das Ar­beit­en mit der ei­ge­nen Samm­lung, so lassen sich Tran­s­porte und Ver­pack­un­gen vermei­den. Auf der Dachter­rasse wer­den ausge­di­ente Tran­s­portkis­ten, die im laufen­d­en Be­trieb noch an­fall­en, als Hoch­beete re­cycelt. Darin wer­den Kräuter ge­zo­gen, die im Rah­men der Ausstel­lung im Mu­se­um­s­res­tau­rant ve­rar­beit­et werden. Und von je­dem Tick­et fließt ein Eu­ro in Na­turschutzpro­jekte.

Museum Ludwig, Hein­rich-Böll-Platz, 50667 KölnGeöffnet: Di­ - So (in­kl. Feier­tage) 10 -18 Uhr, je­den 1. Don­n­er­s­tag im Mo­nat 10 -22 UhrPreise: 11 Euro zzgl. VVK, ermäßigt 7 Euro zzgl. VVK, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei, Gruppen 7,50 Euro pro Person (ab 20 Personen), Eintritt am 1. Donnerstag im Monat ab 17 Uhr 7 Euro/für Kölnerinnen und Kölner ganztägig frei.www.museum-ludwig.de/

2. Jubiläumsschau: Folkwang feiert mit Star-Expressionisten

Folkwang-Museum EssenBis 8. Januar 2023

Der Neubau des Museum Folkwang.

Der Neubau des Museum Folkwang.

100 Jahre Folkwang, das muss gefeiert werden. Die hochkarätige Ausstellung "Expressionisten am Folkwang. Entdeckt – Verfemt – Gefeiert" zum 100-jährigen Bestehens des Essener Kunstmuseums versammelt Werke sämtlicher Ausnahme-Expressionisten unter einem Dach, darunter bekannte Namen wie Max Beckmann, Gabriele Münter, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Franz Marc oder Paula Modersohn-Becker. Anhand von rund 250 Meisterwerken, Gemälden, Grafiken und Skulpturen, zeichnet die Schau die Geschichte der revolutionären Kunstrichtung nach, aber auch die vielen Verbindungen zwischen den Kunstschaffenden und dem Folkwang-Museum – und damit einen großen Teil der eigenen Geschichte – und zeigt: Die Historie des Hauses ist untrennbar mit dem Expressionismus verknüpft.

Museum Folkwang, Museumsplatz1, 45128 EssenGeöffnet: Di/Mi 10-16 Uhr, Do/Fr 10-20 Uhr, Sa/so 10-18 UhrEintritt: Nur nach vorheriger Ticket-Buchung 14 Euro pro Person/ermäßigt 8 Euro, Kinder bis 6 Jahre zahlen keinen Eintritt, Familienkarte 20 Eurowww.museum-folkwang.de/

3. Anish Kapoors Skulpturen im Wald

Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal, Anish Kapoor. SkulpturenBis 1. Januar 2023

Glaskubus zwischen Bäumen im Skulpturenpark Waldfrieden

Im Skulpturenpark Waldfrieden.

Chicago, London, Seoul – Anish Kapoors geheimnisvolle Objekte und Monumentalskulpturen prägen weltweit bedeutende Orte. Jetzt zeigt eine Ausstellung einige der neuesten Arbeiten des einflussreichsten Bildhauers der Gegenwart im Skulpturenpark Wuppertal. Eine riesige begehbare rote kubusförmige Skulptur mit Seitenlängen von 7,30 Metern etwa wurde schon in Versailles gezeigt, die jüngeren Werke des in England lebenden Inders, die sich an der Grenze zwischen Malerei und Skulptur bewegen, fordern Gäste zur unmittelbaren persönlichen Erfahrung mit ihnen auf: Sie bestehen zumeist aus konvexen und konkaven Spiegelelementen. Ein Tagesausflug in das 14 Hektar große Kunst-Waldgebiet, das von dem renommierten Bildhauer Tony Cragg geführt wird, lohnt sich also einmal mehr!

Skulpturenpark Waldfrieden, Hirschstr. 12, 42285 WuppertalGeöffnet: bis 31. Oktober: Di-So, 11-18 Uhr, 1. November bis 1. Januar: Fr-So 11-17 Uhr Eintritt: Tageskarte 12 Euro/ermäßigt 9 Eurowww.skulpturenpark-waldfrieden.de

4. Kunstpalast ehrt das Ehepaar Christo

Kunstpalast, Christo und Jeanne-Claude. Paris. New York. GrenzenlosVerlängert bis Sonntag, 29. Januar 2023

Der Kunstpalast in Düsseldorf.

Der Kunstpalast in Düsseldorf.

Auf dem Pariser Place Charles-de-Gaulle ist der Arc de Triomphe in 25.000 Quadratmeter wieder verwertbares, blausilbernes Kunststoffgewebe gehüllt. Das Projekt plante das Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude ab 1962. Doch erst knapp 60 Jahre nach Christos Tod wurde es im Herbst 2021 realisiert. Die Verhüllung steht exemplarisch für ein gemeinsames Lebenswerk, dem der Kunstpalast Düsseldorf nun mit einer großen Übersichtsausstellung Rechnung trägt. Mit zahlreichen Objekten, großformartigen Zeichnungen, grafischen Arbeiten, Fotografien und Entwürfen zeichnet die Schau die kunsthistorische Entwicklung des Ehepaars seit Mitte der 1950er Jahre bis heute nach und stellt das frühe künstlerische Schaffen im Kontext mit Arbeiten von Weggefährtinnen und -gefährten wie Niki de Saint Phalle, Yves Klein und anderen vor.

Kunstpalast, Ehrenhof 4-5, 40479 DüsseldorfGeöffnet: Di-So 11-18 Uhr, Do 11-21 UhrEintritt: 12 Euro/ erm. 9 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre freiwww.kunstpalast.de

5. Max Ernst und das Geheimnis der Natur

Kunstmuseum Bonn, Max Ernst. Und die Natur als Erfindung13. Oktober bis 22. Januar 2023

Das Kunstmuseum Bonn bei Nacht

Das Kunstmuseum Bonn.

Max Ernst publiziert 1926 in Paris die „Histoire Naturelle“ und sorgt für Empörung. In seinem Buch entwirft er ein alternatives Modell der Entstehung der Welt: Am Anfang war die Natur ein provozierender und inspirierender Raum der Möglichkeiten. Die Ausstellung zeigt das surreale Universum Max Ernsts, seine – zur scheinbar wissenschaftlich bestätigten Natur – parallele Bildwelt anhand von Collagen, Abreibungen (Frottagen) und Farbabzügen (Décalcomanien). Artverwandte Arbeiten von 25 Künstlerinnen und Künstlern, die, wie Hans Arp, Paul Klee, Rebecca Horn und Thomas Ruff, die Natur ebenfalls als das zugleich vertraute und fremde Andere entwerfen, ergänzen die Ausstellung, Diese verdeutlicht wieder einmal: Die Kunst vermag es, der oft durch Forschung und Konsum entzauberten Natur ein wenig Überraschung, Irritation und Geheimnis zurückzugeben.

Kunstmuseum Bonn, Helmut-Kohl-Allee 2, 53113 BonnGeöffnet: Di-So, 11-18 Uhr, Mi 11-21 UhrPreise: 7 Euro/ erm. 3,50 Eurowww.kunstmuseum-bonn.de/

6. Street Art und Pop-Ikonen im NRW-Forum

NRW Forum, Wonderwalls. Art & ToysBis 5. Februar 2023

NRW Forum Düsseldorf, Gebäude aus Sandstein

NRW-Forum Düsseldorf.

Zu einem Gesamtkunstwerk der Popkultur bündelt das NRW-Forum in dieser Schau mehr als 2000 Werke aus Fotografie, Grafikdesign, Graffiti-, Skulpturen- und Figurenkunst. Mit dabei sind Pop-Ikonen der 80er- und 90er-Jahre wie Bart Simpson, Luke Skywalker oder die Masters of the Universe, die mal als kleine Fantasiefigur, mal als Motiv eines großen Wandgemäldes präsentiert werden. Streetart hat seinen Ursprung in Protestkulturen, zivilem Ungehorsam und gegenkulturellen Strömungen der 1960er und 1970er Jahre, war illegal und als Straftat geahndet. Später entstanden daraus anspruchsvolle Kunstwerke, die komplette Hauswände überzogen, Wonderwalls eben, und die gesamte Stadt zur Galerie werden ließen. In Düsseldorf zu sehen sind Werke unter anderem von Banksy, Javier Calleja, Martha Cooper, Shepard Fairey, Daniel & Geo Fuchs, Herakut, Conny Maier, Ricky Powell, Stefan Marx und vielen mehr.

NRW-Forum Düsseldorf, Ehrenhof 2, 40479 DüsseldorfGeöffnet: Di-So 11-18 Uhr, Do 11-21 Uhr Preise: 7,50 Euro / erm. 5, 50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei, jeden 1. Donnerstag im Monat von 18-21 Uhr freier Eintrittwww.nrw-forum.de/ausstellungen

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7. Der frühe Mondrian im Düsseldorfer K20

Kunstsammlung NRW K20, Mondrian. Evolution 29. Oktober bis 10. Februar 2023

Das K20 in Düsseldorf.

Das K20 in Düsseldorf.

Wer an den niederländischen Künstler und Vertreter des Konstruktivismus Piet Mondrian denkt, hat sehr wahrscheinlich schwarzweiße Quadrate mit einzelnen Feldern in Rot, Blau und Gelb vor dem geistigen Auge. Kaum bekannt jedoch sind Mondrians anderen künstlerische Seiten: In den Anfängen seines künstlerischen Schaffens bis in die 1920er Jahre inszenierte er nämlich überraschend farbige Landschaften und andere gegenständliche Motive. Dieser Phase widmet die Kunstsammlung NRW anlässlich des 150. Geburtstags des niederländischen Malers eine Ausstellung, und spiegelt sie im Kontext seines gesamten Schaffens. Als einer der bedeutendsten Künstler der Avantgarde-Bewegung hat Mondrian die Entwicklung der Malerei vom Figürlichen zur Abstraktion maßgebend geprägt.

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20, Grabbeplatz 5, 40213 DüsseldorfGeöffnet: Di-Fr 10-18 Uhr, Sa/So/Feiertage 11-18 UhrPreise: 12 Euro/erm. 10 Euro, Kinder 2,50 Euro (Onlinebuchung erwünscht)www.kunstsammlung.de/de/exhibitions/k20-sammlung

8. Barbarossa und die Kunst der Herrschaft

LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft28. Oktober bis 5. Februar 2023

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur.

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster

Zum 900. Geburtstags des Staufenkaisers Friedrich I. Barbarossa zeigt das Kunstmuseum am Domplatz in Münster eine große internationale Sonderausstellung samt Auftakt im Schloss Cappenberg (14.9. bis 5.2.2023) in Selm im Kreis Unna. Barbarossa, die schillernde Figur des Kaisers Rotbart, galt seit der Romantik lange Zeit als DAS Symbol für die nationale Einheit. Von 1155 an lenkte er als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation die Geschicke Europas mit. Mit den Augen des Kaisers wirft die Ausstellung einen breiten kunst- und kulturgeschichtlichen Blick auf das 12. Jahrhundert und gibt einen tiefen Einblick in das Wesen des um Machtausgleich bemühten Politikers, streitbaren Ritters und tiefgläubigen Kunstförderers. Zentrale Ausstellungsstücke sind der berühmte Cappenberger Kopf und die Taufschale des Kaisers, die Barbarossa seinem Taufpaten Otto von Cappenberg schenkte.

LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10, 48143 MünsterGeöffnet: Di-So 10 -18 Uhr, jeden 2. Freitag im Monat 10-24 UhrPreise: 9 Euro/4,50 Euro erm., Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren frei, an jedem 2. Freitag im Monat freier Eintritt ab 18 Uhrwww.lwl-museum-kunst-kultur.de

9. Monet und Zeitgenossen in Wuppertal

Von der Heydt-Museum Wuppertal, Eine neue Kunst. Fotografie und Impressionismus undBis 8. Januar 2023

Der Haupteingang des Von der Heydt-Museums in Wuppertal.

Der Haupteingang des Von der Heydt-Museums in Wuppertal.

In der Ausstellung im Von der Heydt-Museum in Wuppertal geht es um die Wechselwirkungen von Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert. Gezeigt werden mehr als 80 Fotografien des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, die nur selten zu sehen sind und aus Museen und Sammlungen in Deutschland, Frankreich und Österreich stammen. In Gegenüberstellung mit den impressionistischen Meisterwerken aus der Ständigen Sammlung erfahren die Besucherinnen und Besucher sehr anschaulich, wie Maler und Fotografen zu dieser Zeit die gerade anbrechende Moderne in Bilder gegossen haben. Die ergänzende Präsentation „Ein neuer Blick“ zeigt die ganze Bandbreite der impressionistischen Bewegung anhand von Hauptwerken aus der Sammlung – bis hin zu ihren Wirkungen auf die Kunst zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Ausgestellt sind Werke unter anderem von Monet, Signac, Cézanne und Degas.

Von der Heydt-Museum Wuppertal, Turmhof 8, 42103 WuppertalGeöffnet: Di-Fr 11-18 Uhr, Do 11-20 Uhr, Sa/So 11-18 UhrPreise: 12 Euro/erm. 10 Euro, Kinder bis 17 Jahre 2 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei, Familienkarte 24 Eurowww.von-der-heydt-museum.de/museum

10. „Fremde sind wir uns selbst“ in Wuppertal

„Fremde sind wir uns selbst“Verlängert bis 19. Februar 2023

Die Ausstellung widmet sich den Fragen der (Selbst-)Darstellung und Repräsentation in der Bildenden Kunst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Wie der Titel der Ausstellung wiedergibt, geht es um Selbst- und Fremdwahrnehmung. Die Ausstellung will anhand von Werken aus der Sammlung des Museums erfahrbar machen, wie sich gesellschaftliche und soziale Rollen in Bildern von Menschen festsetzen und wirken. Das Spektrum reicht von Gemälden der klassischen Moderne, etwa von Paula Modersohn-Becker, Emmy Klinker, Henri de Toulouse-Lautrec, Christian Schad und Felix Vallotton über Werke von Wols, Francis Bacon und Miriam Cahn bis in die Gegenwart, u. a. vertreten durch Tobias Zielony und Zanele Muholi.Wegen der großen Nachfrage verlängert das Von der Heydt-Museum die Ausstellung „Fremde sind wir uns selbst. Bildnisse von Paula Modersohn-Becker bis Zanele Muholi“. Sie endet nun nicht am 29. Januar 2023, sondern erst am 19. Februar 2023https://von-der-heydt-museum.de