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Tour de France 2017So können Sie Etappe 1 und 2 durch Düsseldorf nachfahren

Lesezeit 5 Minuten
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Event Direktor Sven Teutenberg ist Ex-Profi –und zeigt uns die Strecke im Düsseldorfer Umland.

Viel Wald, welliges Terrain, ein Roter Milan im Idyll und das Neandertal – die Frankreich-Rundfahrt macht Station in Düsseldorf. Die Strecken zum Nachfahren.

Blick für die schönen Seiten der Stadt, Machbarkeit für die Beine – Sven Teutenberg hat beides vereint. Herausgekommen sind dabei zwei Tage, in denen Düsseldorf, die Geburtsstadt des Ex-Profis, im Mittelpunkt der Radsport-Welt stehen wird.

Mit den Strecken, die sich Teutenberg (44), Event Direktor des Grand Départ, des Großen Aufbruchs, ausgedacht hat. Und die Thierry Gouvenoux, Ex-Kollege und jetzt der Streckenplaner der Tour de France, in weiten Teilen genauso übernommen hat.

Etappe 1 in Düsseldorf startet am 1. Juli

Die Tour startet am 1. Juli mit einem Zeitfahren am Rhein. Der Kurs ist flach und angenehm zu fahren, die Fahrer passieren auf einer Strecke von 14 Kilometern viele Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt. „Alle Orte oder Gebäude, an denen wir nicht vorbeifahren, fangen dann die Kameras aus den Hubschraubern live ein“, sagt Teutenberg.

Am ersten Tag der Tour wird nach dem Start an der Messe neben der Fußball-Arena von Fortuna Düsseldorf das Rheinufer zu sehen sein, das Richtung Süden abgefahren wird. Es geht weiter über die Oberkasseler- und Rheinknie-Brücke mit herrlichem Blick auf die Stadt, danach über die Königsallee, vorbei an Oper, Hofgarten und Tonhalle zurück zum Rhein und zur Messe. Alles flach, alles rasant zu radeln.

Es ergänzen sich Ästhetik und Fahrvergnügen

„Wenn wir schon mal die Tour haben, dann wollten wir auch eine Strecke bieten, bei der die Schönheit im Vordergrund steht und nicht praktische Erwägungen“, sagt Teutenberg. In diesem Fall ergänzen sich Ästhetik und Fahrvergnügen. Gouvenoux glaubt, dass Spezialisten wie der Deutsche Tony Martin die Strecke mit einem Schnitt von 55 Stundenkilometern abrasen werden. Und dabei natürlich nur wenig zu sehen bekommen von Kö, Kunstpalast und Rhein. Wir lassen es da etwas langsamer angehen.

Die 2. Etappe am 2. Juli: Die „Düsseldorfer Schleife“ bis zur Bergwertung

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Event Direktor Sven Teutenberg ist Ex-Profi –und zeigt uns die Strecke im Düsseldorfer Umland.

In die zweite Etappe am 2. Juli hat der deutsche Streckenplaner biografische Notizen eingebaut. Start in Düsseldorf, eine Schleife um die Stadt, vorbei an Mettmann, wo er groß geworden ist. Bevor das Rennen aber richtig losgeht, radeln die Tour-Starter eine gute halbe Stunde durch eine neutrale Zone.

Die Altstadt ist Teil der Route – es beginnt am Burgplatz, weiter geht es zum Rathaus, durch die Fußgängerzone, am Landtag vorbei und zum Tour-Projekt-Büro an der Kaistraße. Das Feld der Radrennfahrer passiert den Handelshafen über eine Holzbrücke – „da halten alle noch mal an, es werden die Europahymne, die deutsche und die französische Nationalhymne gespielt“, sagt Teutenberg.

Im Hintergrund stehen die Gehry-Bauten am Alten Zollhof. Danach geht es über Heinrich-Heine-Allee und Kaiserstraße bis zum richtigen Start an der Fischer Straße/Victoriaplatz. Wenn die Tour kommt, ist alles schon abgesperrt für die Fahrer, die sich auf den breiten Straßen der Stadt wohlfühlen sollen, angefeuert von Tausenden Zuschauern. Doch wenn die Tour gerade nicht dort ist, ist der Weg durch die City mit dem Rad eine Qual: viel Verkehr, viel Aufpassen, wenig Ruhe, wenig Genuss.

Frisch geteert, extra für die Tour

Im Umland ist der Kontrast groß: ruhige, leere Straßen, hin und wieder frisch asphaltiert, extra für die Tour. Einmal, kurz vor der Linkskurve, die in den Stadtwald führt, unterbricht Teutenberg die Fahrt, hält an, dreht um – er hat eine neue Baustelle entdeckt, links am Rande der Fahrbahn, die kannte er noch nicht: „Die sollte weg“, sagt er.

Bei Kilometer 6,5 der erste Höhepunkt der Tour 2017: Bergwertung, vierte Kategorie, 1,4 Kilometer mit 4,5 Prozent Steigung im Schnitt. Breite Straße, sanfte Steigung, geübte Fahrer schaffen den Anstieg mit dem großen Kettenblatt. Die Aussicht ist herrlich, grün, viele Bäume. Und oben auf dem Scheitelpunkt befindet sich auch die pittoreske Rennbahn.Nächster größerer Ort ist Gerresheim. Die Durchfahrt ist auch an normalen Wochentagen gut machbar.

Vom Neandertal über eine weite Schleife nach Mettmann zurück nach Düsseldorf

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Sven Teutenberg (l.) mit Tour-Direktor Christian Prudhomme

Der Tross der Tour wird von hier schnell wieder verschwunden sein. Und trotzdem: „Da planen sie wie an ganz, ganz vielen Orten, an denen wir vorbeikommen, ein großes Straßenfest“, weiß Teutenberg. Die Passage durch das Düsseldorfer Umland ist insgesamt sehr wellig – für die Profis ist das aber keine Herausforderung.

Nach 17,5 Kilometern ist das Neandertal erreicht, kurvenreiche Fahrt, abschüssig, es geht schnell voran. Das Neanderthal-Museum hat verschiedene Wertungstrikots in riesiger Größe an seiner Fassade angebracht: grün, weiß, gelb, weiß mit roten Punkten. „Sieht schön aus“, findet Teutenberg, hält an, macht ein Foto und twittert es in die Welt. Ruhig ist es, viel Wald, am Rande der Straße befindet sich ein Radweg, der sehr gut in Schuss ist.

Von dieser Stelle aus geht es in einer weiten Schleife nach Mettmann und hinter einer Kurve nach dem Krankenhaus klebt man in einem Anstieg, der länger und steiler ist als die Bergwertung. Ab jetzt geht es wieder zurück nach Düsseldorf. Ein landschaftlicher Höhepunkt der Strecke ist das Schwarzbachtal: Schmale Straße, Felder links und rechts.

Ein letzter Düsseldorfer Tour-Akt

Bauernhöfe, die am Wegesrand liegen. Ein Vorstadtidyll. Zuvor schon öffnet sich von der Höhe eine herrliche Aussicht über Düsseldorf. Unten im Tal, gleich hinter der Unterführung der A 44, ungefähr bei Kilometer 30, kreist ein seltener Roter Milan in der Luft. Es riecht nach Sommer.

Hinter Ratingen ist es mit der Ruhe vorbei, der Verkehr nimmt wieder zu, ein Ausweichen auf Radwege ist aber immer möglich. Langsam geht es zurück in die Stadt. Und da via Heuss-Brücke über den Rhein.

Es folgt nach gut 50 Kilometern ein letzter Düsseldorfer Tour-Akt am 2. Juli, eine Passage durch Oberkassel, ehe das Peloton Richtung Kaarst verschwindet. Aber erstmal ist die Tour ja da. Nur noch eine Woche warten.