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Fahrradtouren um KölnFahrradstrecken mit GPS-Tracks für Anfänger bis Profis

Lesezeit 9 Minuten
Mountainbiker dpa symbol

Radtouren für Mountainbiker.

Köln – Was die Kölner Innenstadt an Fahrradfreundlichkeit leider vermissen lässt, das lässt sich im Umfeld der Millionenstadt wettmachen: Das flache niederrheinische Terrain im Norden, das Auf und Ab des Bergischen Landes, die stadtnahe Natur von Königsforst und Wahner Heide, die Anhöhen von Eifel, Siebengebirge und Westerwald bieten Vielfalt für Einsteiger und Ambitionierte.

Wir stellen neun Fahrradtouren im Umland vor. Für alle Rundfahrten finden Sie auch die GPX-Tracks als Download. Ausgenommen sind die ersten vier Touren, da es sich hier um ein Gebiet und keine Rundfahrt handelt. Viel Spaß beim Radeln!

Einstieg für Mountainbiker: Die Villeseen

Höhepunkt: Seen im renaturierten Tagebau / Einkehren: Birkhof Ville, Am Birkhof, Brühl / Ideal für: Einsteiger / Länge: 15-40 Kilometer kombinierbar

Gut angebunden und doch mit genug Natur zum Genießen: Das bietet das Areal rund um die Villeseen. Man kann sich mit dem Rad aus der Stadt kommend bis hierhin warmmachen – oder mit der Straßenbahn Linie 18 aus Köln anreisen.

Von Brühl aus geht es den Hügel hinauf zu den verschiedenen Seen, die hier als Nachlass des einstigen Tagebaus entstanden. Das Areal bietet Wald und Wasser, viele gut ausgebaute Wege und nur wenige technische Schwierigkeiten. Dafür ist es praktisch angebunden. Als herausfordernd gilt der Trail am Berggeistsee.

Für Genießer und Einsteiger: Der Königsforst

Höhepunkt: reines Naturerlebnis / Einkehren: Forsbacher Mühle, Forsbach / Ideal für: Genießer, Einsteiger, Konditionsaufbau / Länge: bis zu 40 Kilometer kombinierbar

Der Königsforst ist ein wunderschöner Wald, geräumig und idyllisch. Er bietet nicht nur Wanderern Platz, sondern auch Bikern genügend Auslauf für ein weitgehend ungebremstes Naturerlebnis. Gerade für Einsteiger und für diejenigen, die abseits des Asphalts Kilometer und Höhenmeter sammeln möchten, ist dieses Areal geeignet.

Auf ausgedehnten Runden über die breiten Wege des Königsforsts lassen sich schnell zwei Stunden verbringen. Allerdings: Die technischen Herausforderungen sind eher überschaubar, es gibt nur wenige schwierige Abfahrten; meistens befindet man sich auf breiten, leicht zu meisternden Wegen. Wer ein bisschen mehr Nervenkitzel sucht sowie mehr Wechsel von Auf- und Abstiegen, kann einen Schlenker östlich von Forsbach hinzufügen.

Für Fortgeschrittene: Altenberg

Höhepunkt: Linnefe-Talabfahrt / Einkehren: Thomashof, Burscheid / Ideal für: geübte Einsteiger, Fortgeschrittene / Länge: 35-40 Kilometer, je nach zusätzlichen Trails

Das bergische Altenberg mit seiner berühmten Kirche und dem benachbarten Märchenwald lockt auch Mountainbiker. Kein Wunder, denn landschaftlich hat die Gegend westlich der Dhünntalsperre einiges zu bieten. Dank der zahlreichen Täler und waldigen Anhöhen kann man dort recht schnell auf Höhenmeter kommen.

Bei den Sportlern aus der Region recht beliebt ist die sogenannte Drei-Mühlen-Tour, eine Rundstrecke beiderseits der L 101 zwischen Altenberg und Dabringhausen. Erfahrene Mountainbiker bezeichnen sie als Klassiker, der dank moderater Anstiege und gut fahrbarer Strecke auch für Einsteiger gut zu fahren ist. Allerdings ist die Gegend variantenreich, so dass sich in jede Runde auch noch anspruchsvollere Teilstücke und Singletrails einbauen lassen.

Ein empfehlenswerter Ausgangspunkt für Touren ist der Schöllerhof, an dem man auch parken kann. Weitere Tipps rund um die Gegend gibt’s im Internet.

Für Rennradfahrer: Köln-West-Erft-Runde

Höhepunkt: ruhiges Rollen entlang der Erft / Einkehren: nach der Runde am Geißbockheim / Ideal für: Einsteigertraining, kompakte Einheit / Länge: ca. 45 Kilometer / Höhenmeter: ca. 240

Das Kölner Zentrum bietet für Radler einige Hindernisse. Zugleich hat die Stadt jedoch den Vorteil, dass man relativ leicht an Orte kommt, an denen man in einen sportlichen Modus umschalten kann. Wer Rennrad fahren will – und einen guten Einstieg sucht –, wird im Kölner Westen fündig.

Startpunkt dieser Tour ist das Geißbockheim. Durch den Grüngürtel geht es zuerst ein Stück in Richtung Norden, bevor man entlang der Bachemer Landstraße vorbei am Toyota-Gelände aus der Stadt heraus fährt. Es geht zunächst über die K 29, dann entlang der B264 bis hinunter an die Erft, zu der man in Türnich oder auch Balkhausen gelangt. Dem Fluss folgen wir nach Süden bis Blessem, von wo aus die erste Etappe des Rückwegs nach Köln durch Liblar führt.

Als Alternative zur Luxemburger Straße und dem dichten Verkehr in Hürth und dem Kölner Süden empfiehlt sich der Weg über Köttingen, Kierdorf und Brüggen, von dort hinauf zur Berrenrather Straße. Da befindet sich der höchste Punkt des Tages – etwa 135 Meter über Null –, von dem aus man das Kölner Umland beobachten kann: Landwirtschaft, zurückgewonnene Tagebaufläche, aber auch Industrie und ein wenig Backsteincharme.

Über Berrenrath und Gleuel geht es zurück in den Kölner Grüngürtel.

Rennrad-Klassiker: Von der Schmitzebud ins Bergische

Höhepunkt: ruhiges Rollen entlang der Erft / Einkehren: nach der Runde an der Schmitzebud, Rather Mauspfad 2 / Ideal für: Fortgeschrittene / Länge: ca. 62 Kilometer / Höhenmeter: ca. 930

Die Schmitzebud ist einer der bekanntesten Rennradtreffs in Deutschland. Von dort aus geht es am Wochenende in Gruppenstärke auf die enorm beliebten Routen durch das Bergische, wo auch das Eintagesrennen „Rund um Köln“ herführt. Starten wir also zu einer recht knackigen Einheit von Köln-Rath aus.

Zunächst geht es nach Nordosten, durch den Königsforst nach Bensberg. Die lange Frankenforster Straße lässt bereits erahnen, dass auch ein wenig Kletterkunst gefragt sein wird. Nach einem Schlenker im Ortskern erreichen wir den fotogensten Abschnitt, den man in der Region auf dem Rennrad befahren kann: das Kopfsteinpflaster vor Schloss Bensberg. Aber Vorsicht: zügig drüberhoppeln – und auf Autos achten, denn Verkehr ist dort meistens genug.

Nun geht es über Moitzfeld richtig hinein ins Bergische. Es wird grüner. Und welliger. Über Herkenrath fahren wir bis nach Bechen. Von dort geht es Richtung Südosten über Biesfeld, Schloss Georgshausen, Schmitzhöhe nach Hohkeppel. In Immekeppel steht wiederum eine Bergwertung an, die auch Sportler bei „Rund um Köln“ in Schwitzen bringt: Es geht etwa 150 Höhenmeter hinauf nach Oberkülheim.

Anschließend geht es zurück über Moitzfeld und Bensberg zum Startpunkt.

Für Sportler: Ins Siebengebirge

Höhepunkt: Blick aufs Rheintal von Linz-Roniger Hof / Einkehren: Haus Bucheneck, Linz am Rhein / Ideal für: hartes Training / Länge: 90 Kilometer (oder 150 mit Rückweg) / Höhenmeter: ca. 1500

Wer im Rheinland sein Kletterkünste austesten will, muss erfinderisch sein. Aber es gibt Wege: Ideal geeignet ist eine Tour ins Siebengebirge und den angrenzenden Teil des Westerwalds. Für solch eine Runde sollte man gut in Form sein – zurück kann man allerdings jederzeit mit dem Zug fahren.

Los geht es von Köln westlich des Rheins nach Bonn, wo man auf der Kennedybrücke den Rhein überquert. In Beuel geht es weiter nach Süden durch die Orte Oberkassel, Niederdollendorf und schließlich Königswinter. Dort stehen nun die ersten Kletterpartien an: Der Drachenfels, von der L 331 aus, bietet die ersten etwa 200 Höhenmeter des Tages. Belohnung ist ein spektakulärer Blick auf Rhöndorf und das Mittelrheintal.

Danach gibt’s ein Auf und Ab: über einige Serpentinen hoch zum Petersberg, wieder hinunter zur L 331 und dann hinauf zur Margarethenhöhe. In Ittenbach biegen wir nach Aegidienberg ab und fahren hinunter ins Rheintal nach Bad Honnef. Nach der langen Abfahrt steht der nächste Berg an: von Unkel aus über Bruchhausen nach Kalenborn – neun Kilometer, 300 Höhenmeter.

Jetzt geht’s runter zum Rhein, ehe uns die Tour durch Linz hinauf zum Roniger Hof, vorbei am Krankenhaus und auf den Römerich 300 Meter über dem Rhein führt. Von dort aus kann man zurück nach Köln rollen – etwa 60 Kilometer – oder runter nach Linz und in den Zug steigen.

Familienausflug: Am Rhein entlang

Höhepunkt: der Blick auf den Dom / Einkehren: Landhaus Zündorf (mit Biergarten) / Ideal für: Sightseeing, entspannte BewegungLänge: ca. 25 Kilometer / Höhenmeter: ca. 170

Wer sich die Zeit nehmen möchte, den Charakter Kölns einmal auf dem Rad zu erkunden, sollte eine ausgedehnte Tour am Rhein entlang machen. Natürlich ist diese Strecke nichts für Raser, denn bei schönem Wetter ist an zahlreichen Stellen sehr viel los.

Um möglichst viele Impressionen mitzunehmen, empfiehlt sich ein großer Schlenker nach Süden. Fahren Sie auf der „richtigen“ Seite den Rhein hinauf und kommen Sie auf der Schäl Sick zurück – dann haben Sie am Ende einen guten Blick auf die Skyline der historischen Kölner Altstadt. Dazwischen liegen etwa 30 Kilometer, auf denen alle Facetten der Großstadt sichtbar werden: Tourismus-Hotspots in der Altstadt, die neuen Geschäftsgebäude am Rheinufer, die Rodenkirchener Riviera, der wunderschöne Rheinbogen bei Weiß.

Dann setzen Sie mit der Fähre ins beschauliche Zündorf über. Kaum zu glauben, dass dieser Ort noch Teil der Millionenstadt Köln ist. Hier bietet sich bei gutem Wetter mit Blick auf die Groov auch ein Getränkestopp nebst Imbiss an. Zurück geht es auf der östlichen Rheinseite – und spätestens beim Passieren des Deutzer Hafens dürfte eingefleischten Lokalpatrioten ein Lied von Willi Ostermann in den Sinn kommen. Nur waren Sie nicht zu Fuß unterwegs, sondern auf dem Rad.

Lange Tour durch Wahner Heide und Königsforst

Höhepunkt: Burg Wissem in Troisdorf / Einkehren: Café Rastplatz, Gut Leidenhausen / Ideal für: FortgeschritteneLänge: ca. 55 Kilometer / Höhenmeter: ca. 400

Man würde es nicht unbedingt erwarten: Aus der Mitte von Porz erreicht man recht schnell eine vielseitige Landschaft, für deren Erkundung vom Rad aus man sich durchaus einige Stunden Zeit nehmen sollte. Beginnen Sie die Tour am Bahnhof Porz.

Von dort aus fahren Sie nur wenige Kilometer durch das Stadtgebiet, ehe Sie das Gut Leidenhausen erreichen. Es ist eines der vier Portale, an denen sich Besucher über die Wahner Heide und den Königsforst informieren können. Diese Portale, entstanden im Zuge der Regionale 2010, zeigen verschiedene Facetten des Naturschutzgebietes.

Fahren Sie von hier aus nach Nordosten, so gelangen Sie hinter der Autobahn 3 in den Königsforst. Sie fahren über gut ausgebaute Wege bis zum Steinhaus in Moitzfeld. Nun drehen Sie zunächst nach Osten, später dann wieder nach Süden ab und nehmen Kurs auf den Turmhof – früher der größte Heidehof der Region. Von hier aus geht es nun noch einmal etwa zehn Kilometer nach Süden, an der östlichen Flanke vorbei am Köln-Bonner Flughafen.

Ihr Ziel ist die Burg Wissem in Troisdorf, bekannt für das Museum für Bilderbuch- und Illustrationskunst. Nun kehren Sie zurück in Richtung Porz, westlich vorbei am Flughafen und dann wieder ins Porzer Zentrum.

80 Kilometer durch den Kölner Westen: Mühlenrundfahrt

Höhepunkt: Die Windmühle in Stommeln / Einkehren: Bedburger Mühle, Bedburg / Ideal für: Fortgeschrittene und SportlicheLänge: 70-80 Kilometer (je nach Start in Köln) / Höhenmeter: ca. 350

Eine landschaftliche interessante und auch mit einigen Attraktionen gespickte Tour bietet das Gebiet westlich von Köln. Zunächst einmal müssen Sie, je nach Standpunkt in der Stadt, zehn bis 15 Kilometer zurücklegen, ehe Sie das beschauliche Brauweiler erreichen.

Dort bietet sich Ihnen als erster historischer Höhepunkt die berühmte Abtei, aber auch eine ehemalige Windmühle aus dem Jahre 1805 ist erhalten. Von Brauweiler aus fahren Sie via Dansweiler und Glessen bis Oberaußem, wo es wieder eine Mühle zu bestaunen gibt.

Weiter geht es nach Bedburg, wo der westlichste Punkt dieser Runde erreicht ist. Bedburg ist seit dem 13. Jahrhundert Heimat einer Wassermühle, auch wenn von der nur noch einige Steine zeugen. Ein guter Ort, um auf dieser Runde ein Päuschen zu machen.

Zurück in Richtung Köln geht es über Rath, Hüchelhoven und Stommeln. Hier finden Sie auch eine noch voll funktionstüchtige Mühle. Zurück nach Köln geht es nun wieder über Pulheim, Brauweiler und den Weg, den Sie zunächst genommen haben.