Lauschige Sommerplätze in KölnDieses Lokal ist ein wildes Paradies
- Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln viel mehr als man denkt.
- In unserer PLUS-Sommerserie „Lauschige Plätze“ stellen wir jeden Tag ein solches Lokal vor.
- In dieser Folge: Das Lokal „Im Leuchtturm“ ist eine wilde, grüne Oase mit sprudelnden Brunnen mitten in der Kölner Innenstadt.
Köln – Wer die Aufgabe hat, am Mauritiussteinweg einen lauschigen Hof zu finden, wird natürlich bei der Wolkenburg Halt machen und glauben, am Ziel zu sein. Weit gefehlt. Nichts gegen die Wolkenburg, aber es gibt in dieser Straße noch einen anderen Innenhof, der an Lauschigkeit nicht zu überbieten ist. er gehört zum Lokal „Im Leuchtturm“.
Man sollte Klaus und Astrid Schiffmann, den Betreibern dieser inzwischen mehr als 50 Jahre alten Seemannskneipe allein dafür einen Orden überreichen, dass sie seit der Übernahme der Lokalität vor gut fünf Jahren den völlig zugewucherten Innenhof in diese „Zen-Deck“ genannte Oase verwandelt haben. Aber das hat die „Stattgarde Colonia Ahoi“, die im Leuchtturm ihren Stammtisch abhält, sicherlich schon getan.
Sprudelnde Brunnen
Sieht man mal ab von Kletterrosen, Hortensien, Flieder und viel, viel Grün, gibt es dort ein sprudelndes Brünnlein, in dem Amseln planschen und sich außer Stan & Ollie noch zwei weitere bunte Fische tummeln. Man schaut auf Bullaugen, Anker und auf den von schweren Ketten umwickelten Stamm eines Tulpenbaums. Vor allem aber schaut man auf ein Stück original römischer Stadtmauer.
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Aufgrund dieser historischen Grundstücksabgrenzung sind die Schiffmanns verpflichtet, „jeden zum Mauergucken hereinzulassen“. Sich nur auf das alte Gestein zu fokussieren, wäre dennoch ein Frevel. Denn Schiffmann ist ein Tüftler, der großen Spaß daran hat, zur Säge und anderem Werkzeug zu greifen und an der Dekoration zu feilen.
Wildwuchs im Hof
Zum Glück hatten die Schiffmanns, die früher das „Pittermännchen“ im Millowitsch-Theater betrieben haben, nicht den Drang, es draußen richtig hübsch zu machen im Sinne von akkurat arrangierten Geranienbeeten. „Ein bisschen Wildwuchs muss hier schon sein“, betont Astrid Schiffmann, die gleichwohl am sonntäglichen Ruhetag mit dem Gatten im Garten werkelt, denn auch ein wildes Paradies braucht eine ordnende Hand.
Den Hof kann man übrigens auch für Feiern reservieren und mieten, dafür steht dort auch der provisorisch gemauerte Grill. Ansonsten gibt es zum Reissdorf-Kölsch, das hier aus keiner Leitung, sondern Pittermännchen fließt, nur Kleinigkeiten wie Frikadellen (3 Euro) Halver Hahn (4,50 Euro“, Strammer Max oder Toast Hawai (jeweils7,50 Euro) zu essen.
Beruhigend ist, dass nicht nur in der Kneipe sondern auch im Hof mehrere Rettungsringe an der Wand hängen. Somit ist garantiert, dass man an diesem schönen Ort trinken, aber nicht ertrinken kann.
Im LeuchtturmMauritiussteinweg 70.Öffnungszeiten: Täglich außer Sonntag 16-1 Uhr