Lauschige Sommerplätze in KölnIn diesem Café gibt es Grillfeuer mitten in der Stadt
- Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln viel mehr als man denkt.
- In unserer PLUS-Sommerserie „Lauschige Plätze“ stellen wir jeden Tag ein solches Lokal vor.
- In dieser Folge: Wer Glück hat, kann im Innenhof-Cafés des Kulturbunkers Turmfalken beobachten.
Köln – Unsere Sommerserie „lauschige Plätze“ setzt viele Kölnerinnen und Kölner in Marsch. Das haben uns einige Gastronomen berichtet, die unmittelbar nachdem der Bericht über ihr Lokal erschien, schier überrannt wurden. Der zum Kulturbunker Mülheim gehörende Innenhof, den wir heute vorstellen, hat nur drei Tage in der Woche geöffnet, was ein bisschen schade ist; denn er hat drei Besonderheiten.
Zum einen steht dort – nur ein paar Schritte vom Marktplatz an der Berliner Straße entfernt – ein prachtvoller Götterbaum, den man jedoch nur anschauen, aber nicht berühren sollte, weil das allergische Reaktionen auslösen könnte. Zum anderen hat sich dort im Mai bei einer Nacht-und-Nebel-Aktion der für seine gesellschaftskritischen Motive bekannte Street-Art-Künstler Goin verewigt. „Wir durften ihn auch nur von hinten fotografieren“, berichtet Mitarbeiter Christian Wagner. Goins Bild „breaking news“ zeigt ein Mädchen mit einem Hammer in der einen Hand und einem tragbaren Fernseher mit zerschlagener Mattscheibe in der anderen.
Turmfalken mitten in der Stadt
Die dritte Besonderheit an diesem auch historisch interessanten Ort sind die neuen Bewohner: Mit etwas Glück kann man vom Biergarten aus nämlich Turmfalken beobachten. Sie haben sich in den Lüftungsschächten des Gebäudes eingenistet, das während des Zweiten Weltkrieges ein auf fünf Etagen angelegter Hochbunker war, wo in 42 Zellen jeweils sechs Personen Platz fanden.
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Nach dem Krieg hatte die Familie eines Mülheimer Büttenredners das Gebäude gepachtet und darin das „Hotel Zapp“ etabliert, das im Obergeschoss sogar einen Tanzsaal hatte. Zurück zum Hof, der mal jemanden mit grünem Daumen benötigte, damit die dort wachsenden Hortensien, Farne, Flieder und Rosen nicht vollends der Dürre zum Opfer fallen. Seit Beginn der 1990er Jahre, als sich der Verein Kulturbunker Mülheim gegründet hatte, gibt es im Hof und im angebauten Kubus regelmäßige Kulturveranstaltungen – Konzerte, Theater, Lesungen oder das Kinderfilmfestival Cinepänz.
Grillkonzert am Samstag
Seit 2015 finden samstagabends bei schönem Wetter draußen die sogenannten Grillkonzerte statt. Gäste bringen ihr Grillgut und Beilagen mit, für Grillfeuer, Musik und Drinks sorgen die Veranstalter. Diesen Samstag tritt beispielsweise die Pop- und Soul-Sängerin Mila auf. Ansonsten bietet das Café des Kulturbunkers kleine Gerichte oder Suppen (um vier Euro), der Kuchen kostet zwei Euro, die Tasse Filterkaffee 1,50 Euro und das Kölsch 1,40 Euro.
Kulturbunker MülheimBerliner Straße 20.Öffnungszeiten: freitags 16-22 Uhr, samstags 18-22 Uhr und sonntags 15-21 Uhr.www.kulturbunker-muelheim.de