Lauschige Sommerplätze in KölnIn dieser Schenke im Grünen stoppen auch Pferde
- Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln viel mehr als man denkt.
- In unserer PLUS-Sommerserie „Lauschige Plätze“ stellen wir jeden Tag ein solches Lokal vor.
- In dieser Folge: Was die Waldschenke in Dünnwald im Sommer und Winter so gemütlich gemacht.
Köln – Seit Beginn der Sommerferien haben wir im Rahmen dieser täglichen Serie schon einige lauschige Plätze beschrieben, aber noch keinen, bei dem sich sogar die Anfahrt lauschig gestaltet. Zufällig landet man gewiss nicht bei der „Waldschenke“ in Dünnwald; zumindest nicht mit dem Auto.
Aufgrund der abgelegenen Position nicht weit von der Stadtgrenze Leverkusen entfernt und seiner bemerkenswerten Vita als Koch hat Gastronom Axel Müller eine Klientel, die unterschiedlicher kaum sein kann: Vom noch halb tropfenden Badegast auf dem Rückweg vom benachbarten Baggerloch, über Spaziergänger, Wochenendausflügler, Radwanderer bis hin zum Gast in Anzug und Krawatte, der sich vom Fahrer in einer glänzenden Limousine herbeichauffieren lässt.
Auch Reiter machen hier Halt
Das 125 Jahre alte, denkmalgeschützte Fachwerkhaus ist Bestandteil der ältesten vorindustriellen Siedlung im Rheinland. Dank der Lage fast direkt am Wald könnte man hier tatsächlich von einem Ort sprechen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Dank des Kanonenofens, der im Winter für behagliche Wärme sorgt, hat auch die Gaststube mit ihren kleinen Fenstern ihren ganz eigenen Charme. Um in den Sommermonaten sonntagsnachmittags frische Waffeln oder selbstgebackenen Kuchen zu essen, eignet sich natürlich der Außenbereich vortrefflich.
Bis heute wird die „Waldschenke“ in Dünnwald noch gelegentlich von Reitern angesteuert, die – wie die Menschen früher – dort ihre Pferde anbinden und Ruhe tanken. Nicht zuletzt aufgrund der uralten noch hinterm Haus existierenden, natürlich nicht mehr intakten Plumpsklos, von denen Müller erzählt, kann man an diesem Ort völlig vergessen, am Rande einer modernen Millionenstadt zu sitzen.
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Müller ist gebürtiger Kölner, jedoch erst vor gut fünf Jahre in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Zuvor war er viele Jahre in Süddeutschland, hat unter anderem im Fünf-Sterne-Hotel Traube Tonbach gekocht, im Romantikhotel Spielweg im Obermünstertal und im Schafhof in Amorbach.
Nun bietet er mittags ein Zweigang-Menü für 18,50 Euro an. Das kann eine Gazpacho Andaluz und danach ein Pilzragout mit Zuckerschoten und kleinen Semmelknödeln sein – alkoholfreies Getränk und eine Tasse Kaffee inklusive.
Abends sind die Jungschweinebäckchen im Tomatenschmorfond mit Rahmspinat und Basilikumgnocchi (21,50 Euro) beliebt, die gebratenen Garnelen mit Melone, Mango und süßer Chilisauce (14,50 Euro), aber auch die sommerlichen Blattsalate mit gebackenem Ziegenkäsebonbon (11,50 Euro) oder dicke Bohnen mit rheinischer Mettwurst & Bratkartoffeln (15,50 Euro).
Bei der Weinauswahl hat sich der 56-jährige Gastronom ganz auf deutsche Weine beschränkt, und er bietet auch nur solche an, „die mir selber schmecken“. Preislich geht es los bei 5,20 Euro (für 0,2l).Waldschenke DünnwaldAm Kunstfeld 41. Telefonnummer: 0221/97771699;Öffnungszeiten: Mittwochs bis samstags 11-23 Uhr, sonntags 11-22 Uhr, Montag und Dienstag Ruhetag. www.waldschenkekoeln.de