Take-Away in KölnIm Angebot des Excelsior Hotels Ernst ergibt sich eine Besonderheit
- Das Take-away-Konzept des Hotels mit Spitzenküche stimmt. Es gibt sogar eine Besonderheit.
- Gastro-Kritiker Carsten Henn verrät, was das ist und was besonders lecker schmeckt.
Köln – Die Lockdowns haben Hotels und Restaurants besonders hart getroffen – und damit das Excelsior Hotel Ernst doppelt, um nicht zu sagen dreifach. Denn mit dem besternten „Taku“ und der „Hanse Stube“ hat es gleich zwei Spitzenrestaurants. Im Take-away ergibt sich damit eine Besonderheit: Man kann sich aus beiden Küchen etwas zusammenstellen, das sich zu Hause leicht anrichten lässt.
Überraschende Begleitung und kleine Enttäuschung
Unter dem guten Dutzend Gerichten der „Hanse Stube“ findet sich auch der Klassiker des Hauses: die Ochsenbrust. Mit 32 Euro erscheint der Preis happig, aber bei der Menge lässt man sich nicht lumpen: zwei große Stücke Ochsenbrust, fest und mit schönem Fleischgeschmack. Der cremige Wirsing hat einen angenehmen Rest Knackigkeit, die Meerrettichsauce ist sanft zum Gaumen. Dazu gibt es etwas so herrlich Anachronistisches wie Bouillon-Kartoffeln.
Ebenfalls in der Menge generös und extrem empfehlenswert ist der Grünkohl – für Küchenchef und Ur-Bremer Joschua Tepner eine Herzensangelegenheit, zu dem es gleich viererlei Fleisch gibt: Kochwurst, Pinkel, Kassler und Bauchspeck. Und als überraschende Begleitung: eingelegte Senffrüchte. Diese schlüssige Variante sollte man unbedingt probieren. Eine Enttäuschung sind dagegen die Gnocchi: es finden sich Trüffel in den fluffigen Nocken, in der Sauce und auch noch gehobelt zum Drapieren. Bedauerlich, dass alles nur nach Trüffelöl schmeckt.
Egal, was Sie bestellen, ordern Sie auf jeden Fall „Zweierlei Käsekuchen“ von Chef-Patissier Fabian Scheithe dazu. Der Name leitet allerdings in die Irre, handelt es sich doch nur um ein Petit Four, dieses aber mit zweierlei zubereitetem Cheesecake, Passionsfruchtgelee, dünnem Biskuitboden und Mandel-Schoko-Sablé. Köstlich das Spiel von Süße und Säure, von Cremigkeit und Crunch.
Luxus-Lebensmittel und köstlicher Nachtisch
Auch beim Taku-Menü hat Scheithe seine Hände im Spiel, weswegen das Dessert kein bisschen asiatisch ausfällt. Das könnte man bedauern, wäre das Schokoladentörtchen mit Vanillekern und Orangen-Crumble nicht ebenfalls köstlich, und die Frucht nicht so klug und mannschaftsdienlich eingesetzt. Taku-Chef Mirko Gaul setzt bei seinen asiatisch inspirierten Gerichten auf den Einsatz von Luxus-Lebensmitteln: ob Wildlachs als Tatar mit genialer Schärfe vom Thai-Chili oder Wagyu-Flanksteak mit wunderbar würzigem Soja-Butter-Sud und wildem Brokkoli. Auch der Taku-Klassiker Peking-Enten-Essenz ist mit dabei.
Das alles gibt es an sieben Tage die Woche, es muss allerdings spätestens 48 Stunden vorher bestellt werden. Und noch eine wichtige Besonderheit: Holt man das Essen nicht ab, sondern lässt es sich liefern – was nur innerhalb Kölns möglich ist – kostet das sehr stattliche 50 €. Bestellt man sich das Taku-Menü nach Hause erhält man allerdings einen 50 €-Gutschein, den man bei Wiedereröffnung dort einlösen kann.
Excelsior Hotel Ernst, Trankgasse 1-5 / Domplatz 50667 Köln, Telefon 0221/ 270–1www.excelsiorhotelernst.com
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Probiertes
4-Gang-Menü „Taku“(inkl. Pralinen, Brot und Butter) // 69 Euro
3-Gang-Grünkohl-Menü // 39 Euro
Ochsenbrust //32 Euro
Grünkohl // 24 Euro
Cheesecake // 8 Euro
Fazit: Zwei überzeugende Take-away-Angebote aus einem Haus und das sieben Tage die Woche.