Nippes – Was lange währt, wird endlich gut – so könnte die Devise an der Neusser Straße 332 lauten. Nach vielen Monaten des Wartens im Veedel haben Felix Noyaner und Marcel Gut letztlich doch ihren Bistro-Imbiss eröffnet. Es ist das Rôti’s, das vor wenigen Wochen erstmals seine Türen öffnete. Dort bieten die beiden gelernten Köche verschiedene Ciabatte und Toasts an, neben Salaten, Suppen und Desserts – perfekt für den kleinen bis mittleren Hunger. Im hellen, mit viel Holz ausgestatteten Innenraum sind die aktuellen Angebote auf einer transparenten Schreibfläche zu sehen, die sich vor den freigelegten Ziegeln der Gebäudewand erstreckt. „Wir haben uns auf unser Projekt in Nippes sehr gefreut“, so Noyaner, der ebenso wie Gut seit zehn Jahren gelernter Koch ist. „Es stand schon immer fest, dass wir uns mal zusammen selbstständig machen wollen.“ Konkret wurden die Pläne dann im August, wo ihnen das leer stehende Ladenlokal auffiel.
Abluftsystem, spielte nicht mit
Die Vorgeschichte bis zur Eröffnung ihres Bistros ist kurios. Ursprünglich sollte es „Fritte“ heißen und Pommes frites sowie selbst gemachte Burger als Schwerpunkt der Karte haben. Schon am 1. November des Vorjahres wollte das Duo eröffnen – doch die Technik, genauer das Abluftsystem, spielte nicht mit. „Unsere Probleme haben damit angefangen, dass sich die Bewohner der oberen Etagen über unangenehme Gerüche beschwert haben“, schrieben die beiden auf der Facebook-Präsenz des Ladens. Wie sich herausstellte, lag es daran, dass das Lüftungssystem für solche hohe Ansprüche nicht genügend abgedichtet war – es fehlte ein Abluftrohr, das zum Schornstein führte. Am Gebäude hätten aufwändige Umbauten vorgenommen werden müssen. Doch nicht alle Eigentümerparteien im Haus hätten die bauliche Veränderungen gebilligt, „da konnten wir’s nicht machen“, so Noyaner.
So waren in den Räumen der ehemaligen Neusser Stube monatelang die Jalousien heruntergelassen. „Sorry, die Technik streikt!“ stand in Kreideschrift auf den Lamellen – während das Veedel auf den Neuzugang wartete. Bei Facebook sammelte der noch gar nicht eröffnete Laden schon weit mehr als 500 Fans. Doch ab März ging es dann ganz schnell: Anstatt ihre bisherigen Pläne weiter zu verfolgen, hatte das Duo beschlossen, auf ein weniger „abluft-trächtiges“ Konzept mit weniger Frittiertem umzusatteln.
Mühe hat sich gelohnt
Heraus kam das Rôti’s. „Von der Fritte ist wenig übrig geblieben. Wir mussten neue Küchengeräte holen und jede Menge umstellen.“ Aber die Mühe hat sich richtig gelohnt – denn nun präsentieren die beiden eine ansprechende Bistroküche. Etwa Ciabatte mit selbst gemachten Falafel oder dem „Porchetta“-Krustenbraten. Sowie Käsetoast mit karamellisierten Zwiebeln, auf Wunsch mit Salat, Jalapeños oder scharfen Merguez-Würstchen.
Es wird nur hochwertiges Fleisch verwendet – vom Schwäbisch-Hallischen Freilandschwein sowie vom Hohenloher Freilandrind. Und selbst auf Fritten müssen Besucher des Rôti’s nicht ganz verzichten: Es gibt sie als Beilage, inklusive Ketchup und selbst gemachter Kräuter-Mayo – jedoch natürlich nicht mehr als tragenden Teil des Konzepts.
Das Rôti’s, Neusser Straße 332, hat täglich außer montags von 12 bis 22 Uhr geöffnet.
www.facebook.com/pages/Rôtis