Weine zum FestDie 30 besten Weine aus dem Supermarkt – von 5 bis 15 Euro
- Weihnachtszeit ist Weinzeit: Darum haben wir vor den Festtagen für Sie mehr als 30 Supermarkt-Weine getestet – Schaum-, Rot- und Weißweine zwischen fünf und 15 Euro.
- Das Ergebnis war verblüffend. Eine Erkenntnis: Discounter-Weine schneiden besser ab. Lesen Sie hier unsere Empfehlungen.
Köln – Wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit ziehen wir durch die Supermärkte, Bioläden und Discounter der Stadt, um nach empfehlenswerten Weinen für unsere Leserinnen und Leser Ausschau zu halten. Im Gepäck haben wir 30 Euro mit denen pro Einkaufsstätte mindestens eine Flasche Schaumwein, Weiß- und Rotwein gekauft werden soll. Bewertet werden die Weine anhand eines 20-Punkte-Schemas, wobei nicht nur der Geschmack in die Note einfließt, sondern auch das Preis- und Genussverhältnis.
Schließlich stehen mehr als 30 Weine auf dem Tisch, die von mir sowie Joachim Frank und Maria Dohmen aus der Magazin-Redaktion verkostet werden. Dieses Jahr haben die Discounter-Weine besser abgeschnitten als noch im vergangenen Jahr. Vielleicht auch, weil wir nicht nach prestigeträchtigen Appellationen wie Barolo oder Champagner Ausschau gehalten haben, sondern nach Weinen, die wir für spannend hielten.
Unbekanntes Genießen
Dass sich Neugier auszahlt, hat uns ein unbekannter Wein aus Bulgarien bewiesen. Der vollmundige Rotwein aus der lokalen Rebsorte Mavrud war mit der Beste in seiner Kategorie. Bei den Rotweinen hatten wir sonst leider weniger Glück. Keiner der Weine kam über 16 Punkte. Zudem zeigte sich, dass Spät- oder Frühburgunder schwierig im Anbau sind und selten überzeugende Qualitäten in Supermärkten zu finden sind. In diessem Fall empfiehlt sich ein Besuch beim Fachhändler.
Bei den Weißen haben uns die Rieslinge überzeugt. Wieder einmal zeigt die Rebsorte, dass sie überzeugende Qualität auch zu günstigen Preisen liefern kann. Hinzu kommt, dass der warme Jahrgang 2018 für moderate Säurewerte sorgt und diese Weine somit auch für Riesling-Skeptiker eine Empfehlung sein können. Unser Testsieger ist ein Riesling von der Mosel, der uns leichtfüßig und elegant um den Finger gewickelt hat.
Besonders erfreulich waren auch die Schaumweine. Solide fallen die Crémants aus und Deutscher Sekt ist immer eine gute Wahl. Wer braucht da noch Champagner vom Discounter?
11 Schaumweine im Test
1. Starker Charakter: 16,5 Punkte
Der Sieger unter den Bitzlern hat uns schon mit seinem zarten Erdbeerton begeistert. Das vielschichtige Bukett bringt Holunder, Echinacea, Sushireis und Minze mit. Am Gaumen wirkt ein sehr weiniger Charakter. Er ist betont trocken ausgebaut. Mundfüllend und mit kräftigem Körper geht er auch herzhafte Vorspeisen mit.
Bouvet Ladubay Brut Rosé / Loire / 11,99 Euro, bei Edeka Center Engels Marsdorf, Horbeller Straße 2 – 4, Köln-Marsdorf
2. Mit gesetzter Art: 16 Punkte
Birne, Quitte, Boskop-Apfel, Brioche und getrocknete Früchte gestalten ein vielschichtiges und animierendes Bukett. Am Gaumen wirkt der Sekt vollmundig, angenehm fruchtig; er ist mit cremiger Perlage ausgestattet. Dieser Sekt empfiehlt sich nicht nur als Aperitif, sondern mit seiner gesetzten Art auch sehr als Essensbegleiter. Unsere Empfehlung: Zu Risotto!
Geldermann Sekt Brut / 8,99 Euro, bei Real, Weißhausstraße 20 – 30,Köln-Klettenberg
3. Der gute Freund: 15,5 Punkte
Duftig und klar kommen die Aromen von Zitrusfrüchten, Aprikose, Holunderblüte und weißen Mandeln in die Nase. „Man hat sofort Lust den zu trinken“, befand Maria Dohmen dazu. Am Gaumen ein erfrischendes Spiel zwischen Spritzigkeit, Frucht, frischer Säure und angenehm trockener Art. Unser Fazit: Ein Aperitif-Sekt, mit dem sich jeder Gast anfreunden kann.
Cuvée Vaux Brut / Schloss Vaux / Rheingau / 11,99 Euro, bei Karstadt Feinkost, Hohe Straße 41 – 53, Köln-Innenstadt
4. Idealer Aperitif: 15 Punkte
„Riecht angenehm süß“ merkten die Mit-Verkoster an und fanden die Perlage besonders angenehm. Dieser Prosecco hat uns gefallen mit seinen Aromen von Pfirsich, Holunderblüte und Zitruszesten. Er schmeckt fein, schäumt am Gaumen nachhaltig. Dezente Süße unterstützte die Frucht im Finish. Ideal als Aperitif.
Zonin Prosecco DOC Vino Spumante Brut / 8,99 Euro, bei Rewe Frank,Weißdornweg 2 – 6, Köln-Rondorf
5. Duftig und dezent: 14,5 Punkte
Der Netto-Prosecco ist für uns ein solider, alltagstauglicher Schaumwein. In der Nase sehr zurückhaltend mit Aromen von Zitrusfrüchten und Weingummi, fein schäumend, angenehm trocken, leicht, duftig und mit dezenter Bitternote im Finish. Wer gerne mit Aperol oder Sirup mischt, hat hier einen perfekten Partner.
Valdobbiadene Prosecco Superiore /Vin al Castello / Veneto / 5,99 Euro, bei Netto, Lindenthalgürtel 69, Köln-Lindenthal
6. Für Cava-Fans: 13,5 Punkte
Das ist ein betont trockener Schaumwein für eingefleischte Cava-Fans. In der Nase zeigen sich Aromen von Limettenschale, Jodsalz, Hefe aber auch Unterholz und Gummiabrieb. Am Gaumen wirkt die Perlage etwas rau, sehr trocken und mit einem Bitterton im Finish eher spröde. Trotzdem ein solides Produkt.
Eunoia Cava Montserrat Canals Torres 2017 Reserve Brut Nature / 11,99 Euro, bei Denn’s Biomarkt, Bergisch Gladbacher Str. 599, Köln-Holweide
7. Süß und fruchtig: 13 Punkte
Sehr fruchtbetonter und süßer Sekt mit Aromen von Apfel, Zitrusfrüchten und Fenchelsamen. Am Gaumen sehr spritzig und aufschäumend sowie etwas buttrig im Finish. „Finde ich solide und gut“, war das Fazit von Joachim Frank. Mit der kräftig perlenden Art eignet er sich besonders zum Mixen mit Säften oder Sirup.
Köln Sekt extra dry / 5,99 Euro, bei Edeka Center Engels Marsdorf, Horbeller Straße 2 – 4, Köln-Marsdorf
7. Wackelkandidat: 13 Punkte
Dieser Crémant fällt in die Kategorie „ordentlich“, so ganz überzeugen konnte er uns nicht. Etwas irritierend war der stechende Geruch in der Nase. Es zeigten sich zurückhaltende Aromen von Hefe, Apfelschale und Zitrusfrüchten. Die Kohlensäure wirkte – wie auch die Süße – aufgesetzt. Und im Finish war ein medizinaler Ton spürbar. Für den Preis solide.
Crémant de Loire Brut / Loire / 5,99 Euro, bei Lidl, Zülpicher Straße 297, Köln-Sülz
7. Ohne Aufregung: 13 Punkte
Ein solider wenn auch kein aufregender Crémant. In der Nase zeigen sich Aromen von Mandarinenschale, grüner Apfel, Holunderblüte und Brioche. Am Gaumen dominiert eine rau wirkende und sehr aufschäumende Perlage. Der Nachhall ist eher kurz und insgesamt wirkt der Schaumwein eher dünn.
La Cheteau Crémant de Loire / 6,49 Euro, bei Rewe Maziejewski, Im Weidenbruch 136, Köln-Höhenhaus
10. Harsche Perlage: 12 Punkte
Lachsfarben sieht der Crémant appetitlich aus. Aber diese Cuvée aus Cabernet Franc und Merlot hat uns weniger überzeugt. Die Aromen von Waldbeeren und Cassis kamen künstlich daher, eine Brotnote dominiert. Am Gaumen wirkte der Crémant süß-sauer, bitter und die Perlage hinterließ einen sehr harschen Eindruck.
Crémant de Bordeaux Rosé Brut / Marquis de Beaucel / 5,99 Euro,bei Aldi, Dürener Str. 56, Köln-Lindenthal
11. Müder Wein: 11 Punkte
Zu teuer für diese Qualität – so lautete unser Fazit. In der Nase wirkte der Schaumwein schon krautig mit Aromen von Streichholzabrieb, braunem Apfel und überreifer Birne. Im Mund wirkte er plump süßlich, flach in der Säure und müde in der Perlage. Der Nachhall war wässrig und kurz. Nicht überzeugender Biowein.
Prosecco La Selva Frizzante / 7,99 Euro, bei Basic Biohandel, Venloer Straße 47 – 53, Köln-Innenstadt
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9 Weissweine im Test
1. Echt elegant: 17 Punkte
Unser Weißwein-Favorit überzeugte mit komplexen Aromen von Pfirsich, Zitrone, Holunderblüte und Schieferwürze. Ein herrlicher Wein. Am Gaumen wirkt er ungemein saftig, ausgewogen und verfügt trotz leichtem Körper (11,5 Prozent Alkohol) über einen sehr langen und vielschichtigen Nachhall. Das ist ein sehr eleganter Riesling, der zu vielen Vorspeisen passt.
2018 Riesling trocken / Vereinigte Hospitien / Mosel / 6,99 Euro, bei Real, Weißhausstraße 20 – 30, Köln-Klettenberg
2. Everybody's Darling: 16 Punkte
„Den kannst du durchtrinken“, und: „Ein Essensbegleiter für die ganze Familie“, war das Fazit. Der typische Grauburgunder schmeckt einfach allen mit rauchigem Auftakt und feinen Aromen von Birne, Speck und Orangenschale. Hinzu kommt ein langer Nachhall mit mineralischem Eindruck und angenehm trockenem Finish. Eveybody’s Darling für den ganzen Abend.
3 Freunde / Grauburgunder 2018 / Rheinhessen / 9,90 Euro, bei Rewe Frank, Weißdornweg 2 – 6, Köln-Rondorf
3. Echter Rheingauer: 15 Punkte
„Mit dieser Mineralität zeigt er für mich durchaus Rheingau-Charakteristik“, sagte Joachim Frank. Der Wein überzeugte mit Aromen von Aprikosen, Steinobst, Honig und weißen Blüten. Am Gaumen wirkte er saftig, angenehm trocken und – typisch für den Jahrgang 2018 – moderat in der Säure. Ein Wein mit verblüffendem Preis, der zu vielen Vorspeisen passt.
2018 Rheingau Riesling / Weingut Leitz / Rheingau / 6,99 Euro,bei Aldi, Dürener Str. 56, Köln-Lindenthal
4. Intensive Aromen: 14,5 Punkte
Ein Silvaner mit intensiven Aromen von Salbei, Quitte, Aprikose und Haselnüssen. Am Gaumen sehr vollmundig, trocken und mit moderater Säure ausgestattet. Die 14 Prozent Alkohol wirken allerdings sehr wuchtig und wärmend im Finish. Dieser kräftige Weißwein begleitet auch würzstarke Gerichte mit Pilzen, gebratenem Lachs oder Räucherfisch mit Meerrettich.
2018 Katzenkopf Silvaner Spätlese trocken / Winzer Sommerach / Franken / 9,99 Euro bei Karstadt Feinkost , Hohe Straße 41 – 53, Köln-Innenstadt
4. Der Brüller: 14,5 Punkte
„Der brüllt mich an!“ Joachim Frank musste lachen nach dem ersten Schluck. Schon der Duft war typisch Sauvignon Blanc aus Neuseeland. Alles ist intensiv: Der Wein bringt Kiwi, Stachelbeere, Maracuja und Minze mit. Am Gaumen wirkt er sehr knackig und trocken, allerdings auch etwas aggressiv in Säure und Aromen. Wer es knallig fruchtig mag, ist hier bedient.
2019 Sauvignon Blanc / Neuseeland / 3,99 Euro, bei Lidl, Zülpicher Straße 297, Köln-Sülz
6. Gezähmter Sauvignon: 14 Punkte
Etwas weniger intensiv und laut schmeckte dieser Sauvignon aus Neuseeland. Aromen von Stachelbeeren, Maracuja, Kiwi und Paprika zeigten sich in der Nase. Am Gaumen erfrischte eine knackige Säure. Der Wein ist angenehm trocken und etwas adstringierend. Ein Weißwein, der zu gebeiztem Lachs oder zu gedämpften Miesmuscheln passt.
2019 Island Bay / Sauvignon Blanc / Neuseeland / 5,99 Euro, bei Rewe Maziejewski, Im Weidenbruch 136, Köln-Höhenhaus
6. Für Halbtrocken-Fans: 14 Punkte
Ein süffiger und unkomplizierter Müller-Thurgau – da sind wir uns einig –, zu einem erstaunlichen Preis. Im Bukett zeigten sich dezente Aromen von frischen Trauben, Apfelschale und Salbei. Am Gaumen angenehm fruchtig, leicht im Körper und eher kurz im Nachhall. Ein sehr sauber gemachter Weißwein für Weinfreunde, die es halbtrocken mögen.
2018 Müller-Thurgau halbtrocken / Fränkisches Weinkontor eG / Franken / 3,19 Euro, bei Netto, Lindenthalgürtel 69, Köln
6. Der Gefällige: 14 Punkte
Das ist ein sehr gefälliger Riesling – auch aus dem Rheingau, aber nicht sehr typisch – mit plakativen Aromen von Ananas, Mango, Zitrusschale, kandiertem Ingwer und weißen Blüten. Die Säure wirkt etwas aufgesetzt, wird aber mühelos von einer deutlichen Restsüße balanciert, die die Frucht am Gaumen noch einmal betont. Angenehm trocken, süffig und unkompliziert.
2018 Riesling trocken / Weingut Trenz / Rheingau / 8,99 Euro, bei Edeka Center Engels Marsdorf, Horbeller Straße 2 – 4, Köln
9. Bio und spröde: 11,5 Punkte
Sehr spröde und wenig animierend schmeckte dieser spanische Bioweißwein. Die zurückhaltenden Aromen zeigten Noten von Melone, getrockneten Kräutern, Salzmandeln, Weingummi und braunem Apfel. Am Gaumen eher dumpf und betont bitter im Nachhall. Mit sehr wenig Säure ausgestattet wirkt dieser Weißwein eher breit und müde als genussfein.
2018 Val de Resa Garnacha Blanca / Navarra / 5,99 Euro, bei Denn’s Biomarkt, Bergisch Gladbacher Straße 599, Köln-Holweide
10 Rotweine im Test
1. Mit saftiger Frucht: 15,5 Punkte
In der Nase zeigten sich komplexe Aromen von dunklen Früchten, Waldboden, Pilzen, Maronen, Vanille und Toast. „Ich finde den sehr zurückgenommen in den Tanninen“, meinte Joachim Frank. Der Wein hat saftige Frucht, ist elegant und ausgewogen. Ein solider Brunello zu Gans oder Ente, allerdings kein Schnäppchen.
2013 Brunello di Montalcino / Piccini / Toskana / 16,99 Euro, bei Netto, Lindenthalgürtel 69, Köln-Lindenthal
1. Der Schmeichler: 15,5 Punkte
„Den würde man leicht gekühlt trinken“, stellten die Mit-Verkoster fest. Das Bukett überzeugte mit dunklen Kirschen, Schokolade, Weihnachtsgewürzen und Lakritz. Am Gaumen zeigte sich saftige Frucht, angenehme Säure und ein animierend mollig-rundes Tanningerüst. Dieser Schmeichler passt zu Ente mit Rotkohl.
2016 Barbera d’Asti Superiore / 4,99 Euro, bei Lidl, Zülpicher Straße 297, Köln-Sülz
1. Saftig, fruchtig, kräftig: 15,5 Punkte
„Für alle, die Primitivo mögen“, meinte Joachim Frank. „Eine Entdeckung“ – da waren wir uns einig. Das Bukett bringt Töne von Heidelbeeren, reifer Frucht, Schokolade, Nelke und Röstaromen mit. Am Gaumen wirkt der Wein aus Bulgarien samtig durch die gut strukturierten Tannine. Er ist saftig, fruchtig und hat einen kräftigen Körper. Damit passt er ideal zu Wild.
Terra Tangra Organic Mavrud / Bulgarien / 9,79 Euro, bei Basic Biohandel, Venloer Straße 47 – 53, Köln-Innenstadt
4. Mit molliger Frucht: 15 Punkte
„Der ist was für Tanninfreunde“, meinte Maria Dohmen. Intensive Aromen von Maulbeeren, dunklen Früchten, Zedernholz, Kokos und Kakao prägten das Bukett. Am Gaumen gefällig und rund mit mundfüllendem, aber geschmeidigem Tanningerüst. Hinzu kommt eine mollige Frucht. Der ideale Rotwein für Weinfreunde, die auch an Weihnachten den Grill anfeuern.
2018 Barrel Select Malbec / Finca Las Moras / Argentinien+ / 7,99 Euro, bei Edeka Center Engels Marsdorf, Horbeller Str. 2, Köln
5. Gut gemacht und süffig: 14 Punkte
„Ein solider Spätburgunder zum Sauerbraten“, meinte Maria Dohmen. Durchscheinend granatrot läuft dieser Rotwein ins Glas. Es zeigen sich Aromen von roten Beeren, Sauerkirschen und Liebstöckel. Am Gaumen ist der Wein mittelkräftig mit 13,5 Prozent Alkohol, moderat im Tanningehalt, allerdings etwas spröde im Finish. Ein gut gemachter und süffiger Rotwein.
2017 Fritz Keller Edition Spätburgunder / Baden / 5,99 Euro, bei Aldi, Dürener Straße 56, Köln-Lindenthal
6. Stoffiger Südfranzose: 13 Punkte
Die Aromen wirken attraktiv mit Noten von dunklen Kirschen, reifen Pflaumen, Leder und Kräutern. Am Gaumen sehr vollmundig, trocken, allerdings schmeckt man die 15 Prozent Alkohol sehr deutlich heraus. Es ist ein stoffiger, wenig eleganter Rotwein, den man zu kräftig geschmorten Gerichten trinken kann, allerdings auch zu einem kräftigen Preis.
2015 Roc de Llana / Tautavel / Roussillon / 10,99 Euro, bei Karstadt Feinkost , Hohe Straße 41 – 53, Köln-Innenstadt
7. Spröder Chilene: 12,5 Punkte
Dieser Wein hat wenig Ausdruck für die sonst sehr intensive Rebsorte Carmenere. Im Duft zeigten sich eher künstlich wirkende Aromen von Tabakblättern und Maulbeeren. Am Gaumen wirkte er trocken, säuerlich, spröde und mit wenig Körper und Frucht ausgestattet. Das war eine Überraschung – wenn auch keine so angenehme.
2017 Estate Carmenere De Martino / Valle del Maipo / Chile / 8,49 Euro, bei Rewe Frank, Weißdornweg 2 – 6, Köln-Rondorf
8. Wenig Ausdruck: 11 Punkte
Dieser Spätburgunder hat uns weniger überzeugt. In der Farbe sehr hell und mit ziegelroten Reflexen. Die Aromen wirkten verwaschen mit Noten von gekochten Pflaumen und medizinalen Tönen. Am Gaumen war der Wein trocken, moderat in der Säure und hatte kaum Tanningerüst. Ein eher eindimensionaler Rotwein mit kurzem Finish und wenig Ausdruck.
2017 Ahrweiler Klosterberg Spätburgunder trocken / Ahrwinzer eG, 6,99 Euro, bei Real, Weißhausstraße 20 – 30, Köln-Klettenberg
9. Kaum typisch: 10,5 Punkte
Für uns war dies ein wenig typischer Primitivo. In der Nase wirkte der Rotwein alkoholisch mit sehr zurückhaltenden Aromen von Zimtpflaume. Hinzu kam ein etwas stechender Geruch. Am Gaumen kam der Wein dann sehr spröde an, stumpf und mit kurzem Nachhall. Diesen Bio-Wein können wir nicht empfehlen.
Linfae Primitivo Zero Pur – Demeter / 9,99 Euro, bei Denn’s Biomarkt, Bergisch Gladbacher Str. 599, Köln-Holweide
9. Schwieriger Fall: 10,5 Punkte
Frühburgunder ist eine sehr empfindliche Rebsorte. Vor allem in schwierigen Jahren ist es fast unmöglich, überzeugende Weine daraus zu bereiten. Dieser Wein wirkt sehr undefiniert und stumpf in der Nase. Am Gaumen schmeckt er mit bitteren Gerbstoffen und säuerlicher Frucht wenig animierend. Diesen Wein können wir nicht empfehlen.
2017 Frühburgunder trocken / Weingut Kriechel / Ahr / 9,99 Euro, bei Rewe Frank, Weißdornweg 2 – 6, Köln-Rondorf