Wildes Sommerobst mit RezeptenWas macht man eigentlich mit Felsenbirnen?
- So schmeckt der Sommer: Die Felsenbirne wächst wild und ist ein tolles Sommerobst.
- Doch auch Zuhause mit viel Sonne fühlt sich die Felsenbirne wohl.
- Der milde, aber süßlich-herbe Geschmack eignet sich perfekt für eine Marmelade.
Die Früchte sind klein und erinnern an Blaubeeren. Aber nur vom Äußeren her. Geschmacklich sind sie einzigartig. Mild, aber süßlich-herb. Ein ganz anderes Aroma, als das übliche Obst aus dem Supermarkt hat. Diese Beeren kann man im Juli und August nur frisch pflücken, sie gibt es nicht im Geschäft zu kaufen. Wer sie einmal probiert hat, ist schnell überzeugt: Wildobst ist eine Bereicherung.
Am besten schmecken sie frisch, pur oder im Joghurt oder Müsli. Falls die Ernte groß ist, lassen sich die Früchte einmachen oder zu Marmelade verarbeiten. Getrocknet erinnern sie an Rosinen, daher heißt die Felsenbirne auch Rosinenstrauch.
Namensherkunft
Die Felsenbirne hat nichts mit Namensvettern wie WilliamsChrist, Abate Fetel oder Conference gemeinsam, außer, dassauch sie ein Kernobst ist. Ihren Namen hat sie wegen ihres Standorts und ihrer charakteristischen Wuchsform erhalten: Das Gehölz erinnert an einen Birnbaum und kann auf felsigem Untergrund wachsen. Der lateinische Name Ame lanchier leitet sich vom keltischen „amelanche“ her, was so viel wie „Äpfelchen“ bedeuten soll.
Die Felsenbirne ist ein Allrounder im Hausgarten. Wenn sie im April und Mai in weißer Blüte steht, gibt es kaum ein schöneres Gehölz. Sie ist aber nicht nur eine optische Bereicherung für den Garten: an dem Gehölz finden Bienen, Hummeln und andere Insekten jede Menge Nektar. Die Früchte wiederum lieben auch die Vögel und kommen den Menschen oft zuvor. Im Herbst schließlich verfärbt sich das Laub leuchtend orange-rot. Im Winter ist die Felsenbirne kahl, um dann im Frühjahr von neuem mit ihrem Zyklus zu beginnen.
Kleine Pflanzenkunde
Die Felsenbirne (Amelanchier) ist – auch wenn ihre Früchte kaum so aussehen – ein Kernobst und gehört zu den Rosengewächsen. Die Beeren reifen nach der Blüte heran, sind erst grün, dann rötlich und schließlich ab Mitte Juli bläulich-schwarz.
Es gibt viele verschiedene Arten und Sorten. Die heimische Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis) wird rund drei Meter hoch und passt in den kleinen Hausgarten. Es gibt auch eine kleinere Form, Amelanchier ovalis var. pumila, die sogar im Kübel gezogen werden kann. Eine der bekannteren Sorten ist „Ballerina“, eine Zuchtsorte, die auf die nordamerikanische Kahle Felsenbirne (Amelanchier laevis) zurückgeht. Sie kann fünf Meter hoch werden, ist aber schlank im Wuchs. Ihre Früchte sind oft schon im Juni reif.
Etwas anders sieht die Erlenblättrige Felsenbirne (Amelanchier alnifolia) aus. Sie stammt ebenfalls aus Nordamerika und wird auch Saskatoon-Beere genannt. Sie wächst rund fünf Meter hoch, aber ihr Laub hat einen fein gezackten Rand wie das einer Erle. Manche ihrer Sorten tragen besonders große Beeren wie zum Beispiel „Forestburg“. Säulenform gibt es auch hier, die Sorte „Obelisk“ wächst besonders schmal. Ideal, wenn nicht viel Platz vorhanden ist.
Gartentipps
Felsenbirnen kommen mit vielerlei Böden zurecht, selbst mit kargen, trockenen und steinigen. Allerdings darf sich dort keine Nässe stauen. Am besten gedeihen sie in der vollen Sonne. Gibt es nur einen halbschattigen Platz, nehmen sie das nicht allzu übel, halten sich aber etwas zurück mit dem Wachstum. Felsenbirnen sind selbstfruchtbar, brauchen daher keine weitere Pflanze zum Bestäuben.
Die Felsenbirne sollte sich entwickeln können und braucht keinen Schnitt. Sind Äste im Weg, können sie aber entfernt werden. Die Felsenbirne ist ein robustes Gewächs, das nicht anfällig für Krankheiten ist. Allenfalls Mehltau kann ihm zu schaffen machen.
Rezept Felsenbirnen-Marmelade
Zutaten:Frisch gepflückte Felsenbirnen ·Gelierzucker (1:2) in der gleichen Menge
Zubereitung:Die Felsenbirnen gut waschen und im Topf mit wenig Wasser und dem Gelierzucker aufkochen. Da sie viel Pektin enthalten, kann auch weniger Zucker genommen werden. Mehrere Minuten kochen, wie auf der Packung angegeben. Gelierprobe machen. Läuft die Marmelade nicht vom Löffel, ist sie fertig und kann in saubere, sterilisierte Schraubgläser gefüllt werden.
Für fünf Minuten auf den Kopf stellen, dann herumdrehen. Die kleinen Kerne enthalten geringe Mengen an Glykosiden, die einen Marzipangeschmack hervorrufen, aber nicht gesundheitsschädlich sind. Wer sie entfernen möchte, püriert die Felsenbirnen zunächst und streicht sie durch ein feines Sieb.
Danach mit Gelierzucker aufkochen. Felsenbirnen können auch mit Äpfeln oder Kirschen gemischt werden, doch nicht zuviel zugeben, um den milden, charakteristischen Geschmack nicht zu überdecken.
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