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Langsames Erwachen der PflanzenWas im Februar im Garten zu tun ist

Lesezeit 4 Minuten
max grönert langsames erwachen

Langsam erwachen die Blumen im Garten

  1. Fast alles liegt noch im Winterschlaf. Doch es ist schon viel zu tun.
  2. Unsere Gartenexperten geben Tipps für ihren Garten.

Morgens im Garten ist die Erde noch gefroren. Raureif überzieht Halme, Blätter und Pflanzen und verleiht allem einen winterlichen Glanz. Konturen treten stärker zutage, Zweige wirken grafisch mit ihrer weißen Silhouette. Das Mutterkraut erstarrt zum Ornament im Beet. Die Blättchen der kleinen Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre) sehen aus wie in Eiskristalle getunkt, die Pflanze muss jede Menge Zucker eingelagert haben, damit sie bei Frost nicht erfriert.

Doch unter der feinen Eisschicht verbirgt sich junges Grün im Garten. In den milden Wochen hat sich eine Krautschicht auf dem Gemüsebeet gebildet. Es wird viel Arbeit, die Grasbüschel zu entfernen, mit einer Gründüngung wäre es einfacher gewesen. Die Pflanzen, Phacelia zum Beispiel, hätten es den anderen Kräutern erschwert, sich anzusiedeln. Und sie hätten im Frühjahr einfach untergegraben werden können.

Mitten im Beet ist auch ein Wühlmaus-Haufen, das Tier hat hier nach Essbarem gesucht. Da außer einer Fenchelwurzel nicht viel zu finden war, ist es weitergezogen. Am Fuße eines Johannisbeerstrauchs ist ebenfalls ein kleines Loch, ein weiteres mitten im Rasen.

Kleine Lichtblicke

Dramatischer ist es an der Stelle, wo eigentlich der Rhabarber wächst. Dort klaffen zwei tiefe, offene Löcher in der Erde. Wurzelstücke liegen herum. Hier wird auch jemand hungrig gewesen sein, doch ganz kann ich den Tathergang nicht rekonstruieren. Möglicherweise eine Kombination aus buddelnden Kaninchen und Wühlmäusen, denn unten im Loch führt eine kreisrunde Öffnung tiefer in die Erde. Gut, wenn der Rhabarber jemanden vor dem Hungertod bewahrt hat, aber auch schade, denn die Pflanzen waren dabei, richtig gut zu wachsen und ich hatte mich auf eine Ernte gefreut.

gartenkalender feb 2019

Ein glatter Schnitt am Apfelbaum

Viel zu tun ist im Garten, und gerne würde ich anfangen. Die Beerensträucher und das Bäumchen, das ich schon im Herbst pflanzen wollte, stehen immer noch, gut in Laub verpackt, bereit. Aber der Frost fordert eine Zwangspause. Immerhin ist Winter. An einem wärmeren Tag habe ich aber begonnen, Gehölze zu beschneiden. Dank eines Seminars weiß ich nun, was wie wächst und welche Folgen welche Art von Schnitt hat. Am Apfelbaum habe ich begonnen, auch eine Johannisbeere ist schon ausgelichtet – auch wenn das eigentlich eher direkt nach der Ernte gemacht wird. Dass es nicht mehr allzu lange dauern kann bis zum Frühling zeigen aber die Schneeglöckchen, die schon aus der Erde gucken, und die Knospen der Lenzrosen. Und auch die Taglilien lassen sich bereits, wenn auch noch bleich und klein, blicken.

Plfanze des Monats: Elfen-Krokus

Erst sprießen grüne Halme, dann hauchzarte, schmale Knospen, die sich auf wundersame Weise zu einer Blüte öffnen. Ein Krokus, der besonders empfindlich wirkt, obwohl er in Wirklichkeit äußerst zäh ist – immerhin gehört er zu den ersten, die blühen im Jahr. Außerdem verbreitet er sich rasch, wenn ihm der Standort zusagt. In der kühlen Jahreszeit sollte es dort feucht sein, im Sommer dagegen trocken, und im Frühjahr möglichst hell: unter lichten Gehölzen, im Rasen fühlt sich der Krokus wohl. Am besten gedeiht er auf kalkhaltigem Untergrund. Er versamt sich, vermehrt sich aber auch über unterirdische Ableger: Seine Knollen bilden Töchter, aus denen wieder neue Blätter und Blüten kommen.

Der Elfen-Krokus stammt aus Südosteuropa, daher auch sein zweiter Name Dalmatiner-Krokus. Die Pflanze gehört, gemeinsam mit den insgesamt 230 weiteren Krokus-Arten, zu den Schwertliliengewächsen. Seit mehr als 150 Jahren ist der Elfen-Krokus hierzulande eine der beliebtesten Garten- und Parkpflanzen. Für Hummeln ist die frühe Blüte besonders wichtig, da sie auch an kalten Tagen schon in Bodennähe auf Futtersuche sind. Die Wildform des Krokus blüht blass violett, aber es gibt auch eine weiße Sorte „Albus“. Ein dunkleres Lila mit blassem Zentrum hat die Sorte „Ruby Giant“, eher bläulich ist „Whitewell Purple“. „Barr“s Purple“ hat ebenso große wie kräftige Blütenblätter. Zart rosa blüht die Sorte „Roseus“, fliederfarben-silbrig „Lilac Beauty“.

Standort: Sonne bis HalbschattenHöhe: zehn ZentimeterPflanzzeit: HerbstPasst zu: Schneeglöckchen