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Kaffee auf die HandWo Sie diese 7 wunderschönen Espresso-Wagen in Köln finden

Lesezeit 15 Minuten
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Uwe Dietrich steht mit seinem Kaffeewagen, einem Oldtimer Citroen Typ H, am Stammheimer Ufer auf dem Gelände der Wassersportfreunde Neptun.

Köln – In Köln gibt es einige schöne Espresso-Wagen an den Straßen, in denen hervorragender Kaffee verkauft wird. Die Betreiber der Wagen haben ihre Mobile meist selbst gebaut und stehen mit Leidenschaft an den Espresso-Maschinen. Für ihre Kunden sind sie nicht nur Kaffee-Macher, sondern gute Bekannte. An den Wagen trifft man immer Leute, es gibt viel zu erzählen. Wir haben sechs von ihnen besucht und erzählen hier ihre Geschichte.

„Das kleine Café Glück“ an der Kirche St. Aposteln

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Michael Hamacher möchte nicht nur Kaffee verkaufen, sondern die Kunden auch ein bisschen glücklicher machen. 

Für Michael Hamacher war sein Kaffee-Wagen „Das kleine Café Glück“ nicht nur Glück, sondern die Rettung. „Ich hatte eine sehr schwere Depression und musste mich total verändern“, erinnert sich der 53-Jährige, der als Coach und Trainer arbeitete, als sein eigenes Leben plötzlich ins Stocken geriet.

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Platz zum Klönen gibt es auch. 

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Einfach mal glücklich sein! Und vielleicht einen Lolli dazu. 

„Ich kann bauen und ich kann verkaufen“, sagte er sich damals und machte sich schließlich daran, aus einem Stema-Anhänger seinen eigenen Kaffee-Wagen zu bauen. Alles daran hat er selbst gemacht und so sein Glück wieder gefunden. „Ich bin Buddhist und möchte auch anderen Menschen etwas Glück schenken. Deshalb stelle ich allen Kunden immer zuerst die Frage, womit ich sie glücklich machen kann. Meistens wollen sie eigentlich nur einen Kaffee bestellen, aber aus der Frage ergibt sich immer ein Gespräch“, hat Hamacher festgestellt. „Ich spreche jeden Tag mit den Menschen über Glück. Das ist für mich Therapie und für die Kunden auch“, sagt Hamacher.

Seit einem Dreivierteljahr steht er mit seinem Wagen an der Kirche St. Aposteln. Zuerst direkt an der Konrad-Adenauer-Statue, jetzt etwas weiter Richtung Neumarkt. Einen zweiten Wagen betreibt er in Mülheim zwischen Rhein und dem Restaurant Scampino. Ein dritter Wagen ist im Bau und soll zu Veranstaltungen fahren, wenn es die denn mal wieder gibt. Zu kaufen gibt es sämtliche Kaffee-Spezialitäten, im Sommer auch in der kalten Variante mit Eis, sizilianischem Gebäck und Schorlen.

Das kleine Café-Glück

Betreiber: Michael HamacherStandorte: An St. Aposteln in der Kölner Innenstadt und in Mülheim vor dem Restaurant Scampino, Deutz-Mülheimer-Straße 199, 51063 KölnZeiten: An St. Aposteln: täglich 10 bis 18 Uhr, Sonntag RuhetagMülheim: täglich von 15 bis 19 Uhr, an Sonn- und Feiertagen auch früher oder längerKontakt: 0151/27502138Facebook: @mobilescafeglückInstagram: @mobiles_cafe_glueck_

Besonders nett: Kunden können hier eine Wertmarke kaufen und mit einem netten Wunsch verziert in ein Glas legen. Menschen, die nicht so viel Geld haben, können sich diese Marke nehmen und damit einen Kaffee bezahlen. Für Kinder gibt es ein Stück Obst gratis.

Hamacher ist es wichtig, dass sich die Menschen bei ihm wohl fühlen: „Nicht nur seit Corona sind die Leute einsam. Sie suchen Kontakt, wollen gesehen und verstanden werden.“ Auf Facebook und Instagram postet er regelmäßig Fotos und Geschichten über seine Kunden. „Das kommt wahnsinnig gut an“, sagt er. Er ist überzeugt: „Wir sehen aus wie eine normale Kaffeebude, aber wir sind viel mehr.“ (twe)

„Kaffeefahrt“

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Alex Verwohl steht mit seinem Wagen auf den Märkten in Klettenberg und Sülz. 

Alex Verwohl ist kein Mensch fürs Understatement. Auf die Frage, was seinen Kaffee ausmache, antwortet er: „Die Mischung ist einfach geil“. Röstung? Herkunft? Lieferant? Das bleibt ein streng gehütetes Geheimnis. Nur so viel: „Der Kaffee ist nicht von hier“. Nicht, dass Verwohl damit etwas gegen Kölner Röstereien einwenden möchte. Eher, weil er in dieser Stadt die Kaffeevielfalt Italiens vermisst. „Dort trinkst du in jeder noch so kleinen Kaffeebar einen wunderbaren Espresso, aber keiner gleicht dem anderen.“ Dass Verwohl mit seiner geheimen Mixtur zur Kaffee-Vielfalt beitragen möchte, ist das Eine. Vor allem aber sei ihm wichtig, seiner Kundschaft als guter Gastgeber „ein einzigartiges Kaffee-Erlebnis zu bieten, einen kleinen Luxus und eine kurze Auszeit vom Alltag. Die Marktatmosphäre passt da dazu perfekt.“

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Alex Verwohl macht seinen Job mit Leidenschaft. 

So bringt „der Kaffee-Alex“, wie ihn seine Kundschaft nennt („Kaffee-Bruce“ würde besser passen: die Ähnlichkeit mit Schauspieler Willis ist frappant), seit 2011 ein Stück Italien auf die Wochenmärkte am Klettenberggürtel und Auerbachplatz. Und auch ein bisschen Jahrmarkt-Feeling, mit seinem zum Kaffeestand umfunktionierten, pink-lackierten ehemaligen Kamelle-Anhänger, dessen runden Leuchten auch am Tage blinken wie ein Kirmes-Karussell. „Das ist kein Wagen von der Stange, der ist handgemacht und individuell.“

„Kaffeefahrt“

Betreiber: Alex VerwohlStandorte: Wochenmarkt Klettenberg/Siebengebirgsalle, 50939 Köln; Wochenmarkt Sülz, Auerbachplatz, 50937 KölnZeiten: Wochenmarkt Klettenberg, mittwochs und samstags, 7.45 bis 13 Uhr, Wochenmarkt Sülz, dienstags und freitags 7.45 bis 13 UhrKontakt: 0171/16 58 171Mail: k@ffeefahrt.dewww.kaffeefahrt.netFacebook: facebook.de/Kaffeefahrt

Wie jeder seiner Kaffees, dem Verwohl volle Konzentration und Liebe, wie er selbst sagt, schenkt – das weiß, wer eine Weile vor seinem Wagen verbringt. Nie benutzt er beide Brühgruppen der San-Marco-Maschine (Baujahr 1980) gleichzeitig, jeder Handgriff sitzt, auch jeder Kommentar, da kann die Warteschlange noch so lange sein.

Verwohl ist kein zertifizierter Barista, aber ein Mensch, der Kaffee liebt und lebt. Schon lange besitzt er zuhause mehrere Espresso-Maschinen, mit denen er und ein Freund nächtelang am perfekten Shot tüftelten. Seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat er 2012, nachdem ihm ein Burnout samt anschließender Depression seinen Job als Projektleiter bei einer Event-Agentur kosteten. Seitdem er mit Kaffee auf Rädern sein Geld verdient, ist er genesen, genießt die Freiheit, die frische Luft, und seine Kundschaft. Aber eines ist klar: „Meine Kunden sind König, der Kaiser bin ich.“

Verwohl bietet „klassische“ Kaffees an – von Cappuccino, Espresso bis Latte Macchiato, mit Hafer- oder laktosefreier Milch. Auch Kakao und Chai Latte stehen auf dem Programm, keine Speisen, keine Kaltgetränke. Und auch kein Bohnenverkauf, des Geheimnisses wegen. (kro)

www.kaffeefahrt.net

Caféccino Mobil am Italienischen Kulturinstitut

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Roberto Mirabile steht seit 2005 an der Kaffeemaschine am Clarenbachkanal. 

Das kleine rote Caféccino Mobil vor dem Italienischen Kulturinstitut ist der älteste Espresso-Wagen in Köln. Giuseppe Mirabile eröffnete den Wagen Anfang 2002, nachdem er seinen Job in einer Papierfabrik in Bergisch Gladbach verloren hatte. Mittlerweile besitzt er vier Wagen, mit denen er in Nicht-Corona-Zeiten zu Veranstaltungen, Hochzeiten oder Reitturnieren fährt. „Mit diesem Wagen hier hat alles angefangen“, sagt Roberto Mirabile, der die mobile Bar 2005 von seinem Vater übernommen hat.

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Weil Mirabile schon so lange Kaffee und Espresso verkauft, hat er viele Stammkunden. 

Der 37-Jährige hat eine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker gemacht und sich dann für den Kaffee entschieden. „Manchmal finde ich es ganz schön anstrengend, immer hier zu stehen. Eine Zeitlang habe ich auch viel zu viel gearbeitet. Aber ich habe es nie bereut“, erzählt er. Dazu passt, dass er seinen Kaffee aus einer umgebauten Piaggio Ape verkauft, denn im Italienischen ist die Ape eine fleißige Honigbiene.

Nach fast 20 Jahren gebe es Stammkunden ohne Ende, mit einigen trifft er sich sogar privat. Zu ihm kommen Fliesenleger, Richter, Anwälte, Polizisten, Selbstständige und Studierende auf einen Kaffee. „Einfach kreuz und quer, jeder kennt hier jeden. Ich habe sogar einige Kundinnen, die damals schwanger waren und nun mit ihren Kindern kommen. Wir haben auch schon Postkarten aus dem Urlaub bekommen, die schicken die Leute dann an das Italienische Kulturinstitut“, sagt er.

Caféccino Mobil

Betreiber: Roberto MirabileStandort: vor dem italienischen Kulturinstitut an der Universitätsstr. 81, 50931 KölnZeiten: Montag bis Freitag 7 bis 14 UhrKontakt: cafeccino-mobil@t-online.dewww.cafeccino-mobil.de

Während des Lockdowns veränderte sich die Kundschaft: Einige kamen nicht mehr so oft, weil sie im Homeoffice waren, auch die Studierenden wurden weniger. Dafür sind neue Stammkunden dazu gekommen. Klar, denn wenn eines exzessiv gemacht wurde im Corona-Jahr, dann mit einem Kaffee im Pappbecher spazieren gehen. Dafür ist das Caféccino Mobil direkt am Clarenbachkanal natürlich optimal. Zu kaufen gibt es hier sämtliche Kaffeespezialitäten, Kakao, kalte Limonaden, Mandelgebäck, Cornetti und belegte Ciabatta von sizilianischen Bäckern.

Nach Feierabend tuckert Mirabile mit dem zwölf PS starken Dreirad, das immerhin eine Tonne Zuladung aushält, nach Hürth-Efferen, wo das Wasser für die Kaffeemaschine gewechselt und die Akkus aufgeladen werden. Früher hätten sich mehr Leute nach ihm umgedreht, wenn er mit dem knatternden Dreirad unterwegs war. Heute hätten sich die meisten daran gewöhnt. Wenn etwas kaputt geht, repariert er alles selbst: „Ich habe für alles das passende Ersatzteil, so dass es immer weiter gehen kann.“ (twe)

cafeccino-mobil.de

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Uncappuccio am 4711-Haus an der Venloer Straße

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Blerim Shala steht seit Ende 2019 am 4711-Haus in Ehrenfeld. 

Blerim Shala weiß noch ganz genau, wann er zum ersten Mal mit seinem Espresso Mobil an der Venloer Straße mitten in Ehrenfeld stand: Am 24. Dezember 2019. „Es war immer mein Traum, ein eigenes Geschäft zu haben. An diesem Heiligabend habe ich mich endlich selbstständig gemacht“, erzählt der 34-Jährige, der zuvor elf Jahre lang als Barista gearbeitet hat und IHK-geprüfter Kaffeesommelier ist. „Uncappuccio“ heißt sein Wagen, so bestellt man in Rom das beliebteste Getränk der Italiener: Cappuccino.

Mit einem Freund zusammen hat er eine kleine schwarze Piaggio Ape zu einer mobilen Espressobar umgebaut. Sie wird direkt vor Ort an den Strom angeschlossen und kann so immer an derselben Stelle stehen. Nur den Wassertank muss Shala regelmäßig auffüllen. Außer den typischen Kaffeespezialitäten verkauft er kalte, italienische Getränke wie Lemon und Orange Soda und leckere süße italienische Spezialitäten wie mit süßen Ricotta gefüllte Hörnchen (Cannolo Siciliani), mit Creme gefüllte Blätterteig-Stückchen (Sfogliatelle), Mandelhörnchen und Torta di Frutta, Obstkuchen.

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Unter dem Dachvorsprung steht er gerne: So bleibt er bei Regen trocken und bekommt im Sommer nicht zu viel Sonne ab. 

„Seit die Terrassen wieder geöffnet haben, kommen weniger Leute zu mir“, hat Shala festgestellt. Und schiebt gleich hinterher: „Aber ich verstehe das, die Leute wollen jetzt einfach wieder draußen sitzen“. Während der Zeit der strengen Corona-Regeln sei es manchmal schwierig für ihn und die Kunden gewesen, weil sie nicht bei ihm stehen bleiben und plaudern durften. Dabei möchte er mit seinem Slogan „Gönn‘ dir fünf Minuten Auszeit“ genau das bieten: eine kleine Pause im Alltag für Kaffee und Gespräche. „Kaffee ist für mich Kommunikation. Vor allem Cappuccino wird mit Urlaub verbunden. Ich möchte den Menschen fünf Minuten und ein gutes Gefühl schenken“, sagt er.

Uncappucio

Betreiber: Blerim ShalaStandort: Venloer Straße 241-245, 50823 Köln, neben dem Eingang zum Appartment-Haus „Joyn Cologne“ im 4711-HausZeiten: täglich von 8.30 bis 18 Uhr, auch am WochenendeKontakt: via Instagram: @flycoffeebar

Zu 60 Prozent kaufen Stammkunden bei ihm, aber er sieht jeden Tag auch viele neue Menschen an der belebten Venloer Straße. „Im Sommer könnte man sich hier eigentlich mit Popcorn hinsetzen und einfach nur schauen und beobachten. Ich liebe den Trubel hier, es ist wie in Italien. Die Leute haben viel zu erzählen und reden auch gerne. Jeder hier hat eine Geschichte“, sagt Shala.

Die Entscheidung, fast jeden Tag selbst am Wagen an derselben Stelle zu stehen, hat er nie bereut: „Ich lebe und liebe meinen Job. Straßenverkauf ist etwas Besonderes“ Nur im Winter war es manchmal doch ziemlich kalt. Für den nächsten Winter will er deshalb vielleicht ein festes Café eröffnen, wo es gemütlich warm ist. (twe)

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Café Mobil

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Burghard Stephan steht mit seinem Café Mobil auf dem Riehler Wochenmarkt

Die Kaffee-Kreationen, die Julia Redisiu und Burghard Stephan aus ihrem silberfarbenen 1972er Citroen HY kredenzen sind beides: hochwertig und höchstköstlich. Am Herzen liegt dem Barista-Ehepaar vor allem auch der Aspekt der Nachhaltigkeit. „Der respektvolle Umgang mit Mensch und Natur ist ein wichtiger Leitfaden unserer Philosophie“, sagt Burghard Stephan.

Wobei die höchste Qualität der Bohnen an vorderster Stelle stehe: handverlesene Hochland-Kaffees, schonend und in kleinen Mengen aufbereitet von Kölner Privatröstereien, allen voran: Kölns ältester Röster „Schamong“. Aber auch mit kleineren lokalen Röstereien kooperiert das Ehepaar, „wenn die Geschichte hinter deren Bohne spannend ist.“ Gerade hat das Café Mobil etwa „Giovanna Kaffee“ im Angebot. Die Macherinnen des kleinen Kölner Rösterei-Betriebs beziehen ihren Kaffee unter anderem von ecuadorianischen Frauenkooperativen.

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Burghard Stephan restaurierte den Oldtimer in Eigenregie. 

Wer Burghard Stephan über Kaffeebohnen, Anbau, Qualitätsstandards, Mahlgrade und Extraktionszeiten sprechen hört, könnte meinen, er sei als Barista auf die Welt gekommen, hätte sein Geld niemals mit etwas anderem verdient. Doch dass der gelernte Schreiner und seine Frau, eine ehemalige Krankenschwester, ihre mobile Kaffee-Bar seit einigen Jahren hauptberuflich betreiben, haben sie streng genommen Burghard Stephans Verliebtheit in das originelle silberne Gefährt zu verdanken, das einmal Julias Vaters gehörte. Und den Dienstreisen. Und der Familienplanung. „Ich war immer unterwegs auf Messen, viel auch im Ausland. Das ließ sich mit unserem Wunsch, eine Familie zu gründen, schwer vereinbaren. Als ich dann wieder einmal auf der Messe in Mailand war und in der Pause einen grandios köstlichen Espresso trank, triggerte das die Kaffee-Idee. Kurz drauf stand ich, zum gefühlt hundertsten Mal, vor dem Citroen HY, und da fiel der Groschen.“

Stephan restauriert den Oldtimer in Eigenregie, baut einen neuen Motor ein, Bremsen, überholt die Technik, schweißt, schleift, lackiert, baut eine hölzerne Klappe ein. Und besucht die ersten Märkte. Zehn Jahre ist das her. Die folgenden drei Jahre arbeitet das Ehepaar weiter Teilzeit in den gewohnten Jobs. Bis das Catering-Geschäft anzieht und die Familie gemeinsam mit dem Kaffee-Verkauf auf den Märkten ernähren kann. Dann kam die Pandemie- und mit ihr der Einbruch der Event-Aufträge.

Café Mobil

Betreiber: Burghard Stephan und Julia RedisiuStandorte: Riehler Wochenmarkt, Riehler Gürtel , 50735 Riehl; Wochenmarkt am Sudermanplatz 6, 50670 Köln, Wochenmarkt am Chlodwigplatz, 50678 KölnZeiten: Riehler Wochenmarkt, mittwochs und samstags, 7 bis 13 Uhr; Wochenmarkt am Sudermanplatz, dienstags und freitags, 7 bis 13 Uhr; Wochenmarkt am Chlodwigplatz, donnerstags 11 bis 18 UhrKontakt: 0162/9347960info@cafe-mobil.netwww.cafe-mobil.net

„Wir dachten, das sei auch das Ende unseres Markt-Geschäfts, da wir 100 Prozent auf Nachhaltigkeit setzen, Einweg-Becher oder Geschirr tabu sind, bargeldloses Zahlen nicht möglich“. Doch es kam anders. Eine eingebaute Plexiglasscheibe, Recup-Becher statt wie gewohnt Glasgläser und eine Kasse, die die Kunden quasi selbst bedienen, brachten das Café Mobil schadlos durch die Pandemie. Und noch mehr: Inzwischen gibt es der Markt-Kundschaft an fünf statt wie zuvor an drei Tagen die Chance zu erfahren, was wahre Wertschätzung bedeutet: „An frischer Luft und in Ruhe einen anständigen Kaffee aus einem gutem Gefäß zu trinken, statt ihn an der Ampel als Dopingmittel zu missbrauchen“, sagt Burghard Stephan, der als Sohn eines Reformhausbetreibers auf Kölns Wochenmärkten groß geworden ist.

Das Café Mobil bietet klassische Kaffees wie Espresso, Cappuccino, Latte und in den Sommermonaten kalte Kaffee-Variationen von Cold Brew, Iced Latte bis hin zu Espresso on the rocks. Auch Chai Latte und heiße Schokolade sind im Angebot; keine Speisen, keine Kaltgetränke. (kro)

Expressomobil

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Olaf Dorgelo vor seinem Wagen auf der Kitschburger Straße im Stadtwald. 

Eins vorweg: Ja, dieser Wagen heißt tatsächlich Expressomobil, das ist kein Tippfehler. „Eigentlich hieß der Wagen mal Express Mobil, einfach von schnell, unterwegs. Zwischen den Wörtern war aber ein Emblem, das wie ein O aussah. Und so wurde Expressomobil daraus. Aber egal, Hauptsache die Leute reden darüber“, sagt Olaf Dorgelo, Chef der mobilen Bar.

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Olaf Dorgelo hat lange in der Spitzengastronomie gearbeitet. 

Der 49-Jährige gelernte Koch arbeitete lange in der Spitzengastronomie und wollte sich verändern. Bei einer Weltreise sah er in Sri Lanka zum ersten Mal ein zum Eiswagen umgebautes Tuk Tuk und wusste sofort: „Das ist es. Nur eben mit Kaffee.“

2004 baute er sein erstes Kaffemobil aus einer dreirädrigen, roten Piaggio Ape. Ganz klassisch. Da das Mobil ohne Wasser- und Stromanschluss einsetzbar ist, kann er damit überall arbeiten. Der Tank fasst 100 Liter Wasser. Mittlerweile besitzt er fünf Kaffeewagen in Rot, Grau und Schwarz, mit denen er in Nicht-Corona-Zeiten bundesweit auf Messen und Veranstaltungen gebucht wird. Seine allerneueste Errungenschaft ist ein hellblauer Bedford von 1957, mit dem er seinen ersten Einsatz am Schokoladenmuseum hatte.

Expressomobil

Betreiber: Olaf DorgeloStandorte: Stadtwald, Kitschburger Straße/Friedrich-Schmidt-Straße, Flohmärkte Riehler Gürtel und RheinuferZeiten: an Sonn- und Feiertagen von 12 bis 17 UhrKontakt: 0176/246 358 38info@expressomobil.dewww.expressomobil.de

35 Baristi stehen ihm für diese Jobs zur Verfügung, im Moment steht er allerdings meist wieder selbst an der Maschine. Seit Corona findet man ihn an Sonn- und Feiertagen vor allem im Stadtwald an der Kitschburger Straße/Friedrich-Schmidt-Straße, wo er Kaffeespezialitäten, Tee, Chai Latte, Schorlen und italienisches Mandelgebäck verkauft. Jetzt im Sommer gibt es auch Iced Latte. Außerdem steht er mit seinen Wagen auf den Flohmärkten am Riehler Gürtel und am Rheinufer – sofern die denn stattfinden. (twe)

expressomobil.de

Die mobile Cafébar „Bar Carrosse“

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Uwe Dietrich steht mit seinem Kaffeewagen, einem Oldtimer Citroen Typ H, am Stammheimer Ufer auf dem Gelände der Wassersportfreunde Neptun.

Der liebevoll restaurierte und top-gepflegte „Citroen HY“ aus dem Jahr 1968 ist ganz sicher nicht das klassische Vehikel für einen mobilen Verkaufswagen. Den historischen Wagen mit seinen markanten Formen schlicht als „Kaffeebud“ zu bezeichnen wäre ebenso beinahe ordinär, wie seinen stolzen Besitzer Uwe Dietrich Schankwirt zu nennen. Denn der 58-Jährige aus Stammheim ist ausgebildeter Sommelier, er kennt und liebt die Traubenerzeugnisse aus seiner Heimat Baden-Württemberg, aus Frankreich sowie Italien oder Spanien weitaus mehr als heiße Kaffeebohnen-Produkte.

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Uwe Dietrich ist ausgebildeter Sommelier, allerdings nicht für Kaffee, sondern für Wein. Den gibt es bei ihm auch. 

Sein stilvoll eingerichteter und mit knapp 1000 Litern Fassungsvermögen für Getränke aller Art ausgestatteter Oldtimer heißt „Bar Carrosse“ und steht seit einigen Monaten am Stammheimer Ufer in Mülheim auf dem Gelände des Kanuclubs „Neptun“ - einem der schönsten rechtsrheinischen Plätze am Rhein - und wird vom Besitzer liebevoll als „Hybert“ bezeichnet. „Das Auto ist als Ehrenmitglied des Sportvereins eingetragen, mit einem Einkauf hier wird durch einen Teil der Einnahmen auch der in Corona-Zeiten leider eingeschränkte Betrieb des Kanuclubs unterstützt“, sagt Dietrich.

Das Angebot im Oldtimer-Café besteht aus Filterkaffee „wie bei Oma“, wie der Betreiber es nennt, es gibt Espresso, Kölsch oder Hugo sowie zahlreiche gekühlte alkoholfreie Getränke. Für den kleinen Hunger hält Dietrich Waffeln mit Toppings oder Toast-Varianten bereit, für Kinder gibt es Slush-Eis. Und, natürlich, gibt es auch Wein. „Das Angebot hier hat sich unter Weinliebhabern inzwischen herumgesprochen“, sagt der Sommelier.

Die mobile Cafébar „Bar Carrosse“

Betreiber: Uwe DietrichStandort: Mülheimer Rheinufer auf dem Gelände des Kanuclubs „Wassersportfreunde Neptun“, Düsseldorfer Straße 75, direkt an der UferpromenadeZeiten: Wochentags ab 13 Uhr, am Wochenende ab 11 – bei gutem WetterKontakt: 0172/8639100Instagram: @barcarrosse

Den Kennern bietet Dietrich Weinsorten von kleinen unabhängigen Winzern, Fachsimpeleien und Austausch über Jahrgänge, Geschmack und Herkunft sind dabei fest eingeplant und erwünscht. Aber auch für alle anderen Flaneure am nördlichen Rheinufer Mülheims nimmt sich Dietrich Zeit, ist immer offen für einen Plausch. „Dies soll ein Ort der Entschleunigung sein, für Hektik und Feierwütige ist das kein Platz“, stellt er klar. Die Getränke werden Corona-konform in geschlossenen Behältern ausgegeben, alle To-Go-Behälter sind biologisch abbau- und kompostierbar. Maskenpflicht und Abstand rund um den Oldtimer werden eingehalten.

„Eigentlich wollte ich mit dem Citroen auf Messen, Veranstaltungen und Firmenevents stehen“, führt der 58-Jährige aus, wie es zum Standplatz vor dem Kanuclub gekommen ist. „Das fiel durch die Pandemie natürlich aus. Sobald die Situation das zulässt, will Uwe Dietrich den ursprünglichen Plan wieder aufnehmen. Bis dahin fühlt er sich allerdings noch sehr wohl an seinem Standplatz am Rhein mit Domblick und der herrlichen Grünanlage. „Ich mag diesen Ort – und Menschen“, so Dietrich. „Wenn jetzt der Sommer richtig durchstartet freue ich mich hier noch auf viele interessante Kunden am Hybert und die einmalig schöne Atmosphäre dieses besonderen Ortes.“ (ihi)

barcarrosse.de