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„Kaffeebud“ in der GlasstraßeHier treffen sich die Ehrenfelder zu Kaffee und Kuchen

Lesezeit 3 Minuten
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Jens Mommertz und seine Mitarbeiterin Caro in der Kaffeebud.

Ehrenfeld – Dass neben Büdchen und Kneipen durchaus auch Kaffeebuden Institutionen in Köln sein können, besangen die Bläck Fööss bereits in den 70er-Jahren. Im gleichnamigen Song der Band ist die „Kaffeebud” ein lebhafter Ort, an dem Bauarbeiter, Postboten und Polizisten über Fußball diskutieren und sich dabei auch schon mal in die Haare kriegen. Weniger hitzig, aber genauso lebhaft geht es in dem Café Kaffeebud in der Ehrenfelder Glasstraße zu.

Café für jedermann in Köln-Ehrenfeld

„Mir war von Anfang an wichtig, dass es ein Café für Jedermann ist”, erklärt Eigentümer Jens Mommertz, der die Kaffeebud vor acht Jahren eröffnete. Für den 39-Jährigen war es damals ein Quereinstieg in die Gastronomie: Bis 2008 arbeitete Mommertz als Schlosser für ein Aachener Unternehmen, das dann jedoch in eine tiefe Krise geriet. Viele Mitarbeiter wurden entlassen, was für den Handwerker eine Art Weckruf war: „Ich habe es als Signal gesehen, aus dem geradlinigen Geschäft herauszukommen”, erzählt er.

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Viele Stammkunden kommen täglich in das Café von Jens Mommertz.

Zunächst begab sich Mommertz auf eine Weltreise, die ihn unter anderem nach New York führte: „Dort habe ich viele schicke Cafés gesehen, was mich schon damals sehr gereizt hat.” Bis zum eigenen Lokal aber sollte es dann noch ein paar Jahre dauern: Nach der Weltreise zog Mommertz, der gebürtig aus der Eifel stammt, nach Köln in eine WG über seinem heutigen Café. Damals wurden die Räumlichkeiten noch von einem Architekturbüro genutzt, das die Glasstraße aber kurze Zeit später verließ: „Da dachte ich mir, dass ich nun handeln muss und mietete das Lokal”, erinnert sich Mommertz.

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Begegnungspunkt für das Viertel

Auf dem Gebiet der Gastronomie sei er zu diesem Zeitpunkt noch „völlig ahnungslos” gewesen, sein Ziel aber hatte er schon damals fest vor Augen: Mommertz wollte einen Begegnungspunkt im Viertel schaffen, an dem die Nachbarschaft bei Kaffee und Kuchen zusammenkommt. Dieses Ziel hat der 39-Jährige erreicht: „Es kommen jeden Tag dieselben Leute hierher, wir haben eine tolle Stammkundschaft, die uns auch während der Corona-Zeit total gut unterstützt hat”, erzählt er, „das ist es ja auch, was Köln ausmacht. Ich mag die Mischung aus Anonymität und dörflichem Charakter – wobei man sich gerade hier im Veedel untereinander kennt.”

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In den Kühlvitrinen gibt es Kuchen in vegan und normal.

Bananenbrot und vegane Kuchen

Anfangs führte Mommertz die Kaffeebud noch komplett alleine, mittlerweile aber hat er ein festes Team an Mitarbeitern um sich, die neben dem Service auch für die Auswahl an Kuchen verantwortlich sind: „Neben den Klassikern wie Käse- und Schokokuchen bieten wir auch Bananenbrot und vegane Kuchen an”, erzählt Mommertz. Obwohl bereits morgens viele Kunden im Café sind, zeigt sich der Eigentümer bescheiden: „Ich würde nicht sagen, dass wir den besten Kaffee haben, das ist ja Geschmackssache. Aber wir haben auf jeden Fall guten Kaffee. Generell pflegen wir einen hohen Standard, auch was die Zutaten für unsere Kuchen angeht – Palmöl zum Beispiel kommt bei uns nicht in den Teig.”

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Neben seiner Arbeit im Café ist Mommertz auch als Ausstatter für die Filmbranche tätig und richtet die Bühnenbilder von Kino- sowie Serienproduktionen ein. So etwa bei der Erfolgsserie Babylon Berlin oder dem Netflix-Hit How to sell drugs online: „Das kann ich aber nur machen, weil ich ein tolles Team habe, auf das ich mich vollkommen verlassen kann”, erzählt Mommertz, „sonst könnte ich die Kaffeebud nicht so oft alleine lassen.”