In Köln gibt es viele hervorragende Läden mit Suppen aus aller Welt. Hier löffelt und schlürft die Redaktion besonders gern.
Es ist noch Suppe daUnsere neun Lieblings-Suppenläden in Köln
Wer hat noch nicht, wer will noch 'mal? Anders als in der kölschen Eintopf-Hymne „Es ist noch Suppe da“ geht es in diesem Text allerdings nicht nur um Erbsensuppe. Sondern um alles, was Köln so an Suppen- und Eintopfvarianz zu bieten hat – von Ungarisch bis Japanisch. Ausgewählte Lieblingssuppenorte der Redaktion, an denen man sich an einer Bowl oder einer Tasse oder einer Schüssel mit warmem Gebräu aufwärmen kann. Nach einem langen Winterspaziergang oder einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Manchen Suppen sollen ja sogar heilsame Kräfte haben. Wir sind uns sicher: Glücklich machen sie alle.
Die Suppenbar: Deftig, warm, wohltuend
Etwa fünf verschiedene Suppen werden hier ab 4,90 Euro jeden Mittag angeboten. Darunter Klassiker wie Erbsensuppe mit und ohne Wursteinlage, Brokkoli- oder Gulaschsuppe, aber auch afrikanische, vegane Linsensuppe oder eine indische Spinat-Linsensuppe. Dazu gibt es Baguette, wer davon nicht satt wird, kann Reis oder eine zusätzliche Wurst bestellen.
Die Suppenbar ist etwas für die Mittagspause, dementsprechend voll ist es hier zur Haupt-Mittagessenszeit. Im hinteren Teil gibt es mehrere Tische und Stühle zum Sitzen, jedes Gericht kann aber auch mitgenommen werden. Die Bar hat ein familiäres Flair, zu dem die netten Frauen hinter der Theke viel beitragen. Aber auch die Suppen und Eintöpfe vermitteln ein heimatliches Gefühl, weil sie so schmecken, wie man sich ein Nachhausekommen wünscht: deftig, warm und wohltuend. (twe)
Die Suppenbar: Komödienstr. 99, 50667 Köln |Öffnungszeiten: Mo-Do, 11.30-15.00 Uhr | Tel: 0221/913 99 64 | www.die-suppenbar.de
Puszta-Hütte: legendäres Gulasch
Seit 1948 gibt es die Puszta-Hütte am Neumarkt, den Slogan „Unser Gulasch hebt den ältesten Jahrgang aufs Fahrrad“ hat wohl jede und jeder im Vorbeifahren schon einmal gesehen. Das Restaurant ist geräumig, rustikal und gut für Feiern aller Art geeignet. Die Gäste müssen nur den gleichen Geschmack haben, denn auf der Karte steht ein einziges Gericht: ungarisches Gulasch. Entsprechend fragen die Kellner lediglich, wie viele Portionen es sein sollen – und wie viele Kölsch.
Das Gulasch wird mit Brötchen serviert und kostet 5,90 Euro, Nachschlag inklusive. Die Suppe ist angenehm scharf – für manche vielleicht zu scharf. Es empfiehlt sich also auf jeden Fall, ein Getränk dazu zu bestellen. Die Gulaschsuppe gibt es in verschiedenen Größen ab 5 Euro auch in Dosen zum Mitnehmen. Oder in der Zehn-Liter-Gulaschkanone für die Party für 119 Euro. (twe)
Puszta-Hütte: Fleischmengergasse 57, 50676 Köln | Tel.: 0221/239471 |Öffnungszeiten: Mo- Sa, 10-20.00 Uhr|www.puszta-huette.de
Takezo Ramen: Kräftige Brühen, hausgemachte Nudeln
Unscheinbar reiht sich die Ramen-Bar Takezo in die Häuserzeile unweit des Heumarkts ein. Hinter der schlichten Fassade verbirgt sich ein japanisches Suppenparadies. Die Karte bietet Ramen auf Basis der traditionellen Shoyu-Brühe, die mit Sojasauce gewürzt wird; oder der in Deutschland häufig angebotene Miso-Brühe aus Sojabohnenpaste. Auch jüngere Ramen-Varianten wie Tsuke Men haben sich in Köln etabliert. Bei diesem Gericht werden die Nudeln – bei Takezo übrigens hausgemacht – mit den Stäbchen erst unmittelbar vor dem Essen in die Suppe eingetaucht.
Für kalte Tage sind die kräftigen Kotteri Shoyu Ramen mit Knoblauch- und Pfefferbrühe zu empfehlen. Wer auf Knuspriges steht, sollte die Torikara-Suppe mit dem frittierten Karaage-Hähnchen bestellen. Es lohnt sich übrigens, das in Fleischbrühe gekochte Ei (Tamago) zu probieren. (juh)
Takezo: Mathiasstr. 24-26, 50676 Köln, | Öffnungszeiten: Mo-Sa 11.30-22 Uhr, Küche bis 21 Uhr, So geschlossen |Tel: 0221/ 95628690
Café Casablanca: köstliche Bissara, beliebter Treffpunkt
Auf der Fensterbank sitzt ein Trupp Bahn-Mitarbeiter, die Männer wärmen ihre Hände an einem heißen Tee aus frischer Minze. An einem runden Tisch rutschen Studierende zusammen, damit ich mit meiner Suppe überhaupt noch einen Platz finde. Von Oktober bis Mai wird in dem beliebten Café in Kalk „Bissara“ serviert, eine marokkanische Spaltbohnensuppe, zusammen mit Oliven und Brot.
In dem kleinen Café kommt man schnell mit anderen ins Gespräch. Viel los ist hier immer, das Casablanca nahe der S-Bahn Trimbornstraße liegt für viele rechtsrheinisch wohnende oder arbeitende Kölner auf ihrer täglichen Route durch die Stadt. Hier nimmt man einen schnellen Snack unkompliziert zu sich, gemütlich ist es trotzdem. Und die vielfältige Gebäckauswahl lädt dazu ein, ein Tütchen einzustecken. (juh)
Café Casablance: Taunusstraße 1, 51105 Köln | 0174 - 3838122 | Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10-21 Uhr, So Ruhetag | casablanca-taunusstr.de
Bai Lu Noodles: ausgezeichnete Nudel-Suppen
Als mich vor ein paar Jahren eine Freundin das erste Mal mit zu Bai Lu Noodles nahm, fand ich die Suppen so lecker, dass ich seitdem alle paar Monate wiederkomme. Jedes Mal mit anderen Bekannten, die ich mit meiner Begeisterung anstecken will. Das hat das kleine Restaurant der Chinesin Xue Bai eigentlich nicht nötig, die rote Haube von Gault & Millau wurde ihm ja bereits zugeschrieben.
Das Angebot ist vielseitig, und trotzdem bestelle ich immer wieder meinen Favoriten auf der Karte: Hong Shao Niu Ru Mian. Eine Weizennudelsuppe mit Rinderbrühe, Rindfleisch, Saisongemüse, Koriander (kann man auch weglassen), und vielen Gewürzen. Die glutenfreien Reisnudeln und Weizenbandnudeln sind hausgemacht. Beliebt sind auch die Maultaschen mit Schweinefleisch und Chiliöl. (juh)
Bai Lu Noodles: Palmstraße 41, 50672 Köln | 0221 78948128 | Öffnungszeiten: Mo-Do: 11.30-22 Uhr, Fr+Sa: 11.30-23 Uhr | bai-lu-noodles.business.site
Bowl Maker Society: „Malatang“ – endlich auch in Köln
Seit ich vor einigen Jahren in Toronto das erste Mal in einem chinesischen Restaurant das Prinzip „Malatang“ kennenlernte, träumte ich von einem solchen Suppenladen in Köln. Mit der „Bowl Maker Society“ ist der Traum wahr geworden. Jede und jeder kann sich seine Zutaten selbst zusammenstellen, wie Tofu, verschiedene Nudel- und Gemüsesorten, Sprossen oder Garnelen. Und dann in einer köstlich-würzigen Brühe aufkochen lassen.
Inhaberin Li Ma mixt das beliebte chinesische Streetfood zudem mit japanischer Ramen oder einer thailändischen TomYum, fünf Brühen stehen zur Auswahl. Typischer Anfängerfehler: Zu viele Zutaten nehmen. Dann hat man am Ende nicht nur eine doppelte Portion, sondern es kann auch etwas teurer werden. Bezahlt wird nach Gewicht. (eul)
Bowl Maker Society, Wolfsstr. 2-4, 50667 Köln | Öffnungszeiten: Mo-Sa 11.30-21 Uhr | Tel: 0221/42317357 | www.bowlmakersociety.de
Café 1980: Pho Bo mit Fernwehgarantie
Zugegeben, wer einmal in den Genuss gekommen ist, in Vietnam eine Pho Bo zu essen, der wird in Deutschland immer ein wenig enttäuscht sein: In seiner Heimat kommt das Nationalgericht meist mit einem riesigen Teller frischer Kräuter und Sprossen, der hier hierzulande in der Regel fehlt. Klar, die Kosten!
Umso erfreulicher ist es, ein so gemütliches Café wie das 1980 zu finden, in dem die vietnamesische Reisbandnudelsuppe mit Rindfleisch so würzig-lecker schmeckt, als hätte man sie gerade in Hanoi am Straßenrand bestellt. Außerdem auf der Karte: der Streetfood-Klassiker Banh Mi, Baguette mit verschiedenen Füllungen. Danach noch ein vietnamesischer Kaffee mit süßer Kondensmilch – und der Tag fühlt sich an wie Urlaub. (eul)
1980 – Café and Banh Mi, Bobstrasse 28, 50676 Köln | Öffnungszeiten: Mo-Fr, 12.22 Uhr, So und Feiertage 12-19 Uhr, die Küche schließt jeweils eine halbe Stunde vorher | 0221/60606860 | www.cafe-1980.de
Tadım Damak: türkische Linsensuppe mit knusprigem Fladenbrot
Wer bei winterlichen Temperaturen keine Lust hat, sich in der Schlange vorm Kebapland die Füße in den Bauch zu stehen, sollte mal zehn Meter weiter Richtung Gürtel gehen und das Restaurant Tadım Damak aufsuchen. Hier gibt es zahlreiche türkische Gerichte zu günstigen Preisen und die Plätze sind deutlich bequemer als in der Kebap-Hütte. Wir haben uns heute auf die Linsensuppe (4,50 Euro) konzentriert, denn die hat einen besonders guten Ruf.
Serviert wird sie mit einem Spalt Zitrone, der der milden Suppe einen frischen Kick verpasst und einem großen Korb mit superknusprigem Fladenbrot. Wer es noch säuerlicher mag, schüttet ein bisschen vom roten Gewürz Sumach drüber oder holt sich vom Tresen die große grüne Essigflasche, wie meine Tischnachbarin. Mutigere trauen sich auch noch an die Pansen- (5,50 Euro) oder Lammkopfsuppe (6 Euro). (jym)
Tadım Damak, Venloer Str. 383, 50825 Köln, Tel.: 0221 - 16993626| Öffnungszeiten: Rund um die Uhr, 24 Stunden | tadm-damak.business.site
Gernys Schnelleinkauf: Suppe frisch aus dem Topf
Das Deko-Schweinchen vorm Eingang hält keck ein Tellerchen Suppe in der Pfote. Dass die hier angeboten wird, würde man sonst kaum vermuten. In dem kleinen Innenstadt-Laden, einer Mischung aus Imbiss, Krämerladen und Kiosk, fühlt man sich wie aus der Zeit gefallen. In der Mitte eine alte Registrierkasse, daneben eine Theke mit Wurst und Brötchen, und rechts dampft es aus großen Messingtöpfen. Die Suppen darin variieren, dieses Mal gibt es vegane feurige Kartoffelsuppe mit Paprika und Chili, Spinatcreme-Suppe mit Schafskäse oder Grünkohl mit Mettwurstscheiben. Jede kostet 6 Euro.
Ich probiere die klassische Erbsensuppe mit Mettwürstchen, die sehr cremig und deftig schmeckt. Sehr beliebt sei auch der Hack-Kartoffel-Topf mit Blumenkohl, lasse ich mir von anderen Gästen sagen. Man merkt, die kommen regelmäßig her. Bei Gernys wirkt alles so entspannend, dass der Beiname „für Stressliebhaber“ nur ironisch gemeint sein kann. (iwo)
Gernys Schnelleinkauf für Stressliebhaber, Schaafenstraße 53-55 | Öffnungszeiten: Mo-Do 7-15 Uhr, freitags 8-15 Uhr | Tel.: 0221-213174, www.gernys-schnelleinkauf-fuer-stressliebhaber.de