Herbst-AktivitätenNeun Dinge, die in den dunklen Stunden mehr Spaß machen

Vom Sternegucken über Morsen bis Lichtmalen - Dinge, die im dunklen schöner sind.
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Der kürzeste Tag des Jahres ist nicht mehr weit. Aber auch danach dauert es noch lange, bis es wieder längere, hellere Tage gibt. Warum also nicht die dunkle Jahreszeit nutzen, um Aktionen zu unternehmen, die im Dunkeln einfach besser funktionieren oder mehr Spaß machen. Wir haben einige Ideen zusammengefasst.
Sternegucken

Sterne gucken - geht nur im Dunklen...
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Wenn der Tag sich früh verabschiedet, ist die Nacht im Vorteil. Einfache Gleichung. Wer ein Faible für Sterne hat, unternimmt bei klarer Sicht einen Spaziergang in die Parks der Stadt. Bei Finsternis im Volksgarten oder am Decksteiner Weiher kann man die Sterne am Himmel funkeln sehen.
Wer es richtig ernst mit den Sternen meint, ist in den Planetarien und Sternwarten in und um Köln richtig aufgehoben. Auch als Notprogramm bei Novembernebel gibt’s immer noch die Sternwarten – Planetarium und Sternwarte Köln oder Volkssternwarte am Schillergymnasium, die eine besondere Sicht auf den Himmel bieten. Wer ein besonderes Sterne-Erlebnis sucht, steuert die Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ in der Eifel an, die für Nachtschwärmer geführte Sternenwanderungen anbietet. (don)
www.koelner-planetarium.dewww.volkssternwarte-koeln.de www.sterne-ohne-grenzen.de
Lichtmalen

Mit Hilfe einer Langzeitbelichtung und einer Wunderkerze wird 2018 aus Licht geschrieben.
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Mit Licht ein Bild malen – Lichtmalerei oder Light Painting gelingt am besten in der Dunkelheit. Das Geheimnis dieser fotografischen Technik liegt in der Langzeitbelichtung. Man braucht: eine Kamera, ein Stativ, eine Lichtquelle (Taschenlampe, Fackel, Wunderkerze, Knicklicht – alles geht) und eine möglichst lichtfreie Umgebung. „Je dunkler der Ort, desto deutlicher tritt die Lichtmalerei im Bild hervor“, sagt Magazin-Fotograf Jörn Neumann. „Durch die Langzeitbelichtung wird auch ein dunkler Ort sichtbar, tritt aber nicht in zu große Konkurrenz mit der Lichtmalerei.“
Es sollte auch keine andere Lichtquelle in der Nähe direkt in die Kamera leuchten. Nach mindestens 15 Sekunden Belichtungszeit entsteht schon ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Und vor allem die Entdeckung eines ganz neuen Experimentierfeldes. (don)
Musik hören

Jazzkonzert im Stadtgarten (Symbolbild)
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Licht aus, Musik an – das geht daheim auf der Couch, aber leider viel zu selten als öffentliches Event. Leuchtendes Beispiel: Die Blind-Audition-Reihe im Kölner Stadtgarten. Ende Dezember findet dort das mittlerweile 22. Dunkel-Konzert mit Pop und Jazz statt.
Die Musik-Veranstaltung hat sogar eine spielerische Note: Sänger und Band sind in völliger Dunkelheit zu hören mit eigenen Arrangements und Songs populärer Stars. Zum Schluss gibt es einen Wettbewerb, bei dem die Zuschauer herausfinden müssen, welche Stimme zu wem gehört. (cle/don)
Nachtwandern

Fledermäuse leben unter anderem rund um den Aachener Weiher. (Symbolbild)
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Eine Nachwanderung gehört für Kinder zum Spannendsten, was man gemeinsam erleben kann. Jetzt, wo die Tage kürzer werden, muss niemand lange dafür aufbleiben. Wer gegen 17 Uhr aufbricht, hat in der nächsten Stunde garantiert eine nachtschwarze Umgebung. Eine ideale Kulisse ist der Wald, aber auch Feldwege, Stadtparks und ruhige Dorfstraßen bieten sich an.
Kinder können in der Dunkelheit viel entdecken und müssen alle Sinne einsetzen. Ein paar Aufgaben unterwegs machen den Ausflug ins Dunkle noch aufregender. Dafür muss jemand den Weg für die Nachtwanderer vorbereiten: Markieren Sie das letzte Stück der Strecke mit Windlichtern, Knicklichtern oder Reflektoren. Die abgesteckte Route wird dann einzeln durchlaufen.
Von jedem Lichtpunkt aus kann man das nächste und das zurückliegende Licht sehen. Wer nicht einzeln gehen will, der darf zu zweit oder zu dritt zusammenbleiben oder auf die nächste Person warten. Vielleicht führen die leuchtenden Wegweiser ja zu einem Schatz, der vorher versteckt wurde. (kv)
Morsen

Morsen lernen (Symbol)
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Die Dunkelheit ist eine gute Gelegenheit, die Lautstärke mal ein bisschen herunterzufahren. Wer genug vom ständigen Gequatsche hat und mal ein bisschen Ruhe in die Familie bringen will, der regt einfach mal alle dazu an, das Morsen zu lernen. Eignet sich wunderbar für dunkle Winterabende, vor allem, wenn man mit der Taschenlampe morst. Die Kinder sitzen auf dem Sofa und morsen „Dürfen wir fernsehen?“, die Eltern verstehen aus der Küche „Dürfen wir lernen?“ und schon kann das ein sehr lustiger Abend werden.
Für Fortgeschrittene gibt es eine kostenfreie Morse-App fürs Smartphone (morseflash). Der Empfänger sollte allerdings im Morsealphabet geübt sein, sonst blinkt man total aneinander vorbei. Für Großfamilien oder Kindergeburtstage: Je zwei Menschen bekommen denselben Morse-Buchstaben zugeordnet. Hernach müssen sie in der dunklen Wohnung oder im Hinterhof leuchtend als Paar zueinander finden. (cle)
www.kidsweb.de/schule/morse.htm
Verstecken im Haus

Verstecken spielen
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Draußen alles schwarz? Ist doch super, da muss man für das Nacht-Verstecken zu Hause keine Rollläden runterlassen. Versteckspiel im dunklen Haus oder der lichtlosen Wohnung ist ein großer Spaß für die ganze Familie, solange Oma nicht die Treppe runterpurzelt. Also ein bisschen Obacht.
Sonst wie gehabt: Alle Lichter aus, zählen und, damit es nicht noch zusätzlich zum „Blinde Kuh“ wird, darf – wer suchen muss – eine Taschenlampe benutzen. Das schärft die Sinne, erzeugt eine intensivere Konzentration als draußen, hat bei Einbezug von Keller oder Speicher sogar einen kleinen Gruselfaktor mit Kreisch-Potenzial und bietet viele neue Erlebnisse zu Hause. (gaw)
Aperitiv trinken

Volker Seibert, Geschäftsführer der Bar „Seiberts“
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In einer stilvollen Bar am frühen Herbstabend einen stilvollen Aperitif nehmen – das ist ein tröstlicher Nebeneffekt im Leben mit der frühen Nacht. Und wenn einem dabei nach wohligem Schummer und sogar Freiluft der Sinn steht, ist Seiberts Bar mit dem kuscheligen Innenhof ein idealer Ort. Den Empfehlungen des Barchefs kann man vertrauen.
Bei innerer Herbstkälte etwa kredenzt er ein Guinness-Süppchen, eine Walnuss-Schnapsbirne oder auch Omas Zwetschgenkuchen. Dort ist schon ab 17 Uhr geöffnet, im Gegensatz zu anderen Top-Bars der Stadt wie etwa „Shepheard“, „Ona Mor“ oder „Spirits“, die erst zu späterer Stunde mixen. (eva/don)
Seiberts Bar, Friesenwall 33, 50672 Köln,täglich außer montags geöffnet ab 17 Uhrseiberts-bar.com
Maronen rösten

Maronen anritzen und rösten
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Maronen sammeln sollte man früh im Herbst. Wer nicht gesammelt hat, kann sich die lecker schmeckenden, großen Maronen aus Frankreich oder Italien besorgen. Sie sind allerdings nicht in jedem Supermarkt zu bekommen. Ich habe mal ein Maronen-Fachgespräch geführt, es ging unter anderem um den richtigen Maronen-Anritzer – der meiner Ansicht nach vollkommen überflüssig ist.
Ein normales scharfes, spitzes Messer reicht. Wenn sie beidseitig eingeritzt sind, kommen die Maronen in eine Pfanne (am besten in eine nicht mehr ganz taufrische) und bei mäßiger Hitze auf den Herd, oder bei etwa 200 Grad (Umluft 175 Grad) rund 20 bis 25 Minuten in den Ofen. Noch mehr Spaß macht aber die Maronenrösterei in der Feuerschale im Garten, auf dem Grill, am offenen Kaminfeuer – auf jeden Fall mit Funkenschlag und heißer Glut! Und wenn man schon bei Kälte draußen rumsteht, lohnt es sich erst recht, vorher noch Glühwein anzusetzen. (eva)
Gefahrlos flambieren

Getränk vorsichtig mit dem Streichholz anzünden
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Irgendwann wurde mir dieses Jahr an einem lauen, hellgelben Sommerabend ein Sambuca serviert. Dass das Getränk – wie es klassischerweise nun mal gemacht wird – brannte, merkte ich erst, als ich mir fast die Nase verbrannte. Der Sommer war schuld. Ein Flämmchen vor Sonnenstrahlen? Kann kein Mensch erkennen. Man könnte die dunklen Tage jetzt also nutzen, mal wieder ein Getränk zu flambieren und auch etwas davon zu haben.
Züngelndes Feuer, das an Kamin-Gemütlichkeit erinnert. Da es sich bei Sambuca um kein besonders gemütliches Getränk handelt, haben wir hier ein anderes für Sie. Wichtig: Zum Anzünden immer ein langes Streichholz verwenden und etwas Abstand halten, sonst besteht wieder Gefahr für die Nase.
Café brûlot100 Gramm Schlagsahne12 Stück Würfelzucker6 Zentiliter Weinbrand750 Milliliter heißer Kaffee (frisch gebrüht)
Zuerst wird die Sahne steif geschlagen. Danach zwei Stücke Würfelzucker in jede Kaffeetasse geben. Den Weinbrand erhitzen und über den Würfelzucker gießen. Mit einem langen Streichholz anzünden und mit dem heißen Kaffee ablöschen. Dann diegeschlagene Sahne vorsichtig darauf setzen. (hah)