Weilerswist/Frauenberg – Ein tragischer Verkehrsunfall mit einem Falschfahrer forderte in der Nacht zum Sonntag auf der Autobahn 1 einen Toten, drei Schwerverletzte und drei Verletzte.
Nach Angaben des Kölner Polizeipressesprechers Benedikt Kleimann war ein 32 Jahre alter Fahrer aus dem Raum Siegburg kurz nach Mitternacht entgegen der Fahrtrichtung auf der A 1 unterwegs. Der Geisterfahrer sei mit seinem Peugeot gegen 0.05 Uhr frontal mit einem Dodge kollidiert, in dem eine Familie aus Euskirchen saß.
Für den Siegburger kam jede Hilfe zu spät. Der Mann ist nach Angaben von Kleimann noch an der Unfallstelle zwischen der Auffahrt Weilerswist-West und Frauenberg verstorben.
Der 31 Jahre alte Fahrer des Dodge, seine 29 Jahre alte Frau und die fünfjährige Tochter wurden schwer verletzt. Zudem waren noch zwei weitere Fahrzeuge in die Kollision verwickelt. Fahrer (42) und Beifahrer (19) einer Stretch-Limousine und ein Mercedes-Fahrer (36) aus Euskirchen zogen sich ebenfalls Verletzungen zu und mussten ins Krankenhaus.
Kurz vor Mitternacht ging in der Einsatzzentrale der Polizei ein Notruf ein. Ein Anrufer informierte die Beamten über einen Falschfahrer, der auf der A 1 entgegen der Fahrtrichtung nach Köln unterwegs war. Die Zeit reichte jedoch für die Polizei nicht mehr, den Geisterfahrer zu stoppen. Nur wenige Minuten später kam es zu dem verhängnisvollen Frontalzusammenstoß. Warum der 32-Jährige als Falschfahrer unterwegs war, weiß die Polizei noch nicht. Es steht auch noch nicht fest, ob der Mann möglicherweise unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand. „Das werden wir alles ermitteln. Unser Verkehrsunfall-Aufnahmeteam war vor Ort“, so Polizeisprecher Kleimann. Es sei auch noch unklar, wo der Siegburger falsch auf die Autobahn aufgefahren sei. Denkbar sei, dass er die Auffahrt in Wißkirchen oder Euskirchen genommen habe.
In den Straßengraben geschleudert
Der Dodge wurde durch die Wucht des Aufpralls in den Straßengraben geschleudert und blieb dort auf der Beifahrerseite liegen. Die 29-Jährige und ihre Tochter konnten sich aus eigener Kraft aus dem Wrack befreien. Der Fahrer hingegen nicht. Sein Fuß war eingeklemmt. Um ein weiteres Abrutschen des Wagens und somit eine noch größere Gefährdung des Fahrers zu verhindern, fixierte die Feuerwehr den Dodge mit einem Seil an der Hinterachse. Anschließend befreite die Wehr den Fahrer.
Auch der Falschfahrer war in den Trümmern seines Autos eingeklemmt. Mit Hilfe einer hydraulischen Rettungsschere trennten die Feuerwehrleute die B-Säule auf der Fahrerseite heraus, um zu dem 32-Jährigen zu gelangen. Für ihn kam jedoch jede Hilfe zu spät.Bevor Polizei und Rettungskräfte die Autobahnauffahrt Weilerswist-West sperren und den Verkehr umleiten konnten, hatte sich bereits ein mehrere Kilometer langer Stau gebildet. Da viele Einsatzfahrzeugen in der regulären Fahrtrichtung nicht nahe genug an die Unfallstelle herankamen, wurde auch die Anschlussstelle Frauenberg gesperrt, um ein Anrücken der Hilfskräfte entgegen der Fahrtrichtung zu ermöglichen.
Autobahn stundenlang gesperrt
Nach der Sicherung der Unfallstelle und der Bergung aller verletzten Personen wurde die Verkehrsteilnehmer entgegen der Fahrtrichtung über die Anschlussstelle Weilerswist-West von der A 1 gelotst.
Für die Feuerwehr-, Polizei- und Rettungskräfte war der Einsatz jedoch noch lange nicht beendet. Sie mussten unter anderem ausgelaufene Betriebsstoffe von der durch das Öl spiegelglatten Fahrbahn sowie Trümmer entfernen.
Die Autobahn 1 war in Fahrtrichtung Trier bis gegen 8 Uhr gesperrt.