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Kommentar

Drohende Trinkwasser-Knappheit
Die Zeiten der Verschwendung sind vorbei

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Immer mehr Trinkwasserspender gibt es in Köln, aufgestellt von der Stadt und der Rheinenergie.

Immer mehr Trinkwasserspender gibt es in Köln, aufgestellt von der Stadt und der Rheinenergie.

Wasser steht auch in Deutschland nicht mehr zu jeder Zeit an jedem Ort in ausreichender Menge zur Verfügung. Jetzt muss gehandelt werden.

Niemand kann künftig sagen, er oder sie habe es nicht gewusst. Der Klimawandel rückt uns unerbittlich auf die Pelle. Temperaturen weit über 30 Grad werden zur Normalität. Jeder Sommer wird zu einem Dürresommer. Die Folgen sind weitreichend, lassen sich bei der Versorgung mit Trinkwasser extrem gut illustrieren. Noch von einem halben Jahrzehnt galt das Motto: Wir haben ausreichend Reservoire, wir können uns den Luxus leisten, mit Trinkwasser verschwenderisch umzugehen, obwohl es sehr hohen Qualitätsstandards entsprechen muss – die halbe Welt beneidet uns dafür.

Es braucht Konzepte, die die Wasserversorgung sichern

Doch damit ist es bald vorbei. Wir können nicht mehr davon ausgehen, dass es vom wichtigsten Lebensmittel künftig zu jeder Zeit und an jedem Ort ausreichend davon gibt. Wasser wird auch hierzulande zu einer kostbaren Ressource. Noch sind die Preise für das Nass aus der Leitung überraschend günstig. Doch wir können schon mal mehr Sparsamkeit einüben: Die Diskussionen über flexible Wasserpreise haben unter Experten bereits begonnen: Es könnte künftig Kontingente geben, mit einer bezahlbaren Grundversorgung. Aber wer mitten im Sommer seinen Pool füllen will, könnte heftig zur Kasse gebeten werden.

Der Preis als Regulativ für den Wasserverbrauch ist ein Weg. Besser wäre allerdings, wenn Kommunen Konzepte entwickeln, die die Bildung von Grundwasser vor Ort fördern und so die Selbstversorgung sichern. Die Konzepte für Schwammstädte liegen längst auf dem Tisch: Begrünung von Gebäuden, Versickerungsflächen, mehr Bäume und auch die Schaffung von Auen gehört dazu.

Durchgesetzt wurde so etwas bislang kaum, weil das weniger Parkplätze, weniger Straßen und Restriktionen für die Immobilienbranche bedeutet. Höchste Zeit, dass Kommunalpolitiker nicht mehr länger wegsehen und endlich Rückgrat beim Thema Stadtplanung entwickeln.