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Luftqualität in Deutschland und EuropaWo sie am besten ist – und wo am schlechtesten

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Wenn nicht gerade ein Vulkan seine giftigen Gase Richtung Reykjavik schickt, ist die Luftqualität in der isländischen Hauptstadt eine der besten Europas.

Wenn nicht gerade ein Vulkan seine giftigen Gase Richtung Reykjavik schickt, ist die Luftqualität in der isländischen Hauptstadt eine der besten Europas.

Vielerorts werden Feinstaubgrenzwerte überschritten, die Gefahr für die Gesundheit steigt – auch in Deutschland, wie Daten der Europäischen Umweltagentur zeigen.

Ansonsten drohen schwere gesundheitliche Folgen. Die winzigen, für das menschliche Auge unsichtbaren Schadstoffpartikel, die bei Verbrennungsprozessen in die Luft geschleudert werden, können in die Lunge und in den Blutkreislauf vordringen. So verursachen sie Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gleichzeitig tragen einige der Luftschadstoffe wie Rußpartikel zum Klimawandel bei, indem sie die Erderwärmung beschleunigen.

Vor allem Menschen, die in Entwicklungsländern leben, sind stark von der Luftverschmutzung betroffen. Aber auch in reicheren Ländern zeigen sich erhöhte Feinstaubkonzentrationen – zum Beispiel in Deutschland.

Diese deutschen Städte haben die beste Luftqualität

Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat anhand von Daten aus den Jahren 2021 und 2022 ermittelt, wie hoch die jährliche Feinstaubkonzentration in einzelnen europäischen Städten ist. Für Deutschland ergibt sich dabei folgendes Bild:

Die Stadt mit der saubersten Luft ist Kiel. Die Luftqualität beziffert die Behörde dort mit 6,9 Mikrogramm pro Kubikmeter – gefolgt von Göttingen (7,3 Mikrogramm pro Kubikmeter), Lübeck (7,4 Mikrogramm pro Kubikmeter) und Freiburg im Breisgau (7,9 Mikrogramm pro Kubikmeter). Am schlechtesten ist die Luft in Gelsenkirchen mit 12,4 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Eine Konzentration zwischen fünf und zehn Mikrogramm pro Kubikmeter bewertet die EEA als „fair“, also übersetzt „ziemlich gut“. Alles zwischen zehn und 15 Mikrogramm pro Kubikmeter ist „mäßig“.

Auch, wenn die für Deutschland gemessenen Werte in die Kategorie „ziemlich gut“ fallen: Sie entsprechen nicht dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Richtwert von maximal fünf Mikrogramm pro Kubikmeter. Im europäischen Vergleich ist Deutschlands Stadt mit der besten Luftqualität, Kiel, deshalb nur auf Rang 19.

Beste Luft in Portugal, schlechteste in Kroatien

Platz eins im europäischen Ranking belegt Faro, eine Stadt im Süden Portugals. Die EEA gibt die dort gemessene Luftqualität mit 3,7 Mikrogramm pro Kubikmeter an. Dicht dahinter, mit 3,9 Mikrogramm pro Kubikmeter, ist die schwedische Stadt Umeå.

Nordische europäische Länder sind unter den Top Ten gleich sechsmal vertreten. Neben vier Städten in Schweden sind noch die finnische Stadt Tampere (4,3 Mikrogramm pro Kubikmeter) und Islands Hauptstadt Reykjavík (ebenfalls 4,3 Mikrogramm pro Kubikmeter) auf den Spitzenplätzen zu finden.

Die schlechteste Luftqualität in Europa hat die EEA in Slavonski Brod in Kroatien gemessen. Dort ist die Feinstaubkonzentration mit 28 Mikrogramm pro Kubikmeter mehr als fünfmal so hoch wie von der WHO empfohlen. Mit 27,9 Mikrogramm pro Kubikmeter, also nur 0,1 Mikrogramm weniger, war die Feinstaubmenge in der polnischen Stadt Nowy Sacz nicht wesentlich besser.

„Die Luftverschmutzung ist ein globales Problem mit weitreichenden Auswirkungen“, warnen die Vereinten Nationen. Ohne Maßnahmen, die die Luftqualität nachhaltig verbessern, könnte demnach die Zahl der vorzeitigen Todesfälle aufgrund von Luftverschmutzung um mehr als 50 Prozent bis 2050 steigen. „Daher kann der wirtschaftliche Nutzen von Investitionen in die Luftreinhaltung nicht hoch genug eingeschätzt werden.“