Aus der Bevölkerung im Kreis Euskirchen werden Beschwerden über häufige Hubschrauberflüge laut. Die Bundespolizei bezieht Stellung.
BeschwerdenHäufige Hubschrauberflüge im Kreis Euskirchen: Das sagt die Bundespolizei

Die Hubschrauber der Bundespolizei werden laut einem Sprecher auch bei Waldbränden oder Flutkatastrophen eingesetzt. Die häufigen Übungen gefallen aber nicht allen.
Copyright: Stephan Everling
Haben in der letzten Zeit die Hubschrauberflüge über dem Kreis Euskirchen zugenommen? Diesen Eindruck äußerten mehrere Leser gegenüber der Redaktion dieser Zeitung. „Die Dauerbeschallung der Rotoren von ein oder mehreren überfliegenden Helikoptern zeitgleich ist eine massive Lärmbelästigung und Luftverschmutzung“, heißt es in einer Mail.
Am 26. April habe sich um die Mittagszeit „in geringer Höhe, über viele Minuten, ein auf der Stelle fliegender Bundespolizei-Helikopter über Euskirchener Innenstadtgebiet“ befunden, teilte eine Leserin mit: „Es ist ein merkwürdiges Gefühl, von einem Helikopter aus beobachtet zu werden.“
Sprecher der Bundespolizei erklärt Schulungsflug über Euskirchen
Ein Mitarbeiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Beschwerdemanagement der Bundespolizeidirektion 11 bestätigte der Redaktion den Flug, den die Leserin anprangert. Es handele sich um einen Schulungsflug der Luftfahrerschule für den Polizeidienst, bei dem die Maschine den Innenstadtbereich von Euskirchen überflogen hat. „Die Besatzungen fliegen hierbei grundsätzlich über der Mindestflughöhe von 1000 Fuß über der höchsten Bebauung“, so der Mitarbeiter der Bundespolizeidirektion 11.
Der Befürchtung der Leserin, dass hierbei womöglich Echtzeit-Gesichtserkennungs-Bildsysteme im Einsatz getestet wurden, widersprach der Sprecher: „An dem eingesetzten Schulungshubschrauber ist keine entsprechende Kameratechnik verbaut, weswegen Luftaufnahmen ausgeschlossen werden können.“ Darüber hinaus würden im gesamten Bundespolizei-Flugdienst keine Gesichtserkennungsbildsysteme eingesetzt.
In Sankt Augustin werden die Übungsflüge verteilt
Die für Aus- und Fortbildungen hauptsächlich zuständige Luftfahrerschule für den Polizeidienst verteile ihre Schulungen im Rheinland bereits seit Jahren von Sankt Augustin aus weit in die Eifel und den Westerwald hinein und betreibe über ganz Deutschland verteilt 21 externe Betriebsstätten.
„Auf Grund der örtlichen Nähe zum Standort Sankt Augustin und der geografischen Bedingungen gehört allerdings auch der Bereich rund um Euskirchen zum Trainingsgebiet des Flugdienstes“, so der Sprecher.
Der Flugbetrieb der Bundespolizei werde von der Bundespolizei-Fliegergruppe mit Sitz in Sankt Augustin gewährleistet. „Zu ihr gehören der Instandhaltungsbetrieb, die Luftfahrerschule für den Polizeidienst sowie die sechs Bundespolizei-Fliegerstaffeln in Sankt Augustin, Oberschleißheim, Fuldatal, Blumberg, Fuhlendorf und Gifhorn“, erläutert der Sprecher.
Hilfe bei der Waldbrandbekämpfung oder bei Flutkatastrophen
An der Luftfahrerschule würden die Hubschrauberbesatzungen der Bundespolizei sowie von 13 Polizeien der Länder ausgebildet, heißt es in der Antwort: „Der operative Flugbetrieb der Bundespolizei-Fliegergruppe dient vor allem der Unterstützung der täglichen Aufgaben der Bundespolizei, wie der Grenz-, Bahn- und Seeüberwachung, und trägt somit maßgeblich zur Sicherheitslage in Deutschland bei.“
Neben den polizeilichen Aufgaben unterstütze der Flugbetrieb auch auf Anforderung bei der Not- und Katastrophenhilfe, wie etwa der Waldbrandbekämpfung oder bei Flutkatastrophen und stelle die Pilotinnen und Piloten für die Zivilschutzhubschrauber des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.