Baustelle im ZentrumIsotec investiert rund 17 Millionen in Gladbacher Firmenstandort
Bergisch Gladbach – Das Warten hat ein Ende. Einige Hürden sind genommen, es kommt Bewegung auf die Baustelle im Zentrum von Bergisch Gladbach. Die Arbeiten für den Bau des Isotec Campus sind in vollem Gange. „Endlich können wir uns auf den Neubau konzentrieren“, sagt Horst Becker, Gründer und Inhaber der Isotec GmbH. Im nächsten Jahr will das Unternehmen seinen Sitz von Kürten nach Bergisch Gladbach verlegen. „Dann können wir mit ganz neuen Möglichkeiten durchstarten“, freut sich der Unternehmer.
Auf dem 23 000 Quadratmeter großen Areal zwischen Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße und Jakobstraße entsteht als erstes eine neue Firmenzentrale. Isotec ist ein Franchiseunternehmen, das mit speziellen Verfahren Feuchtigkeits- und Schimmelschäden an Gebäuden saniert.
Hotel, Gastronomie und Wohnhäuser am Campus geplant
Neben dem Bürogebäude ist zusätzlich ein Tagungs- und Gästehaus geplant. „Außerdem errichten wir vier weitere Gewerbeimmobilien“, erläutert Tanja Petrunic, zuständig für die Organisation bei Isotec. Sie betreut gemeinsam mit Uwe Neumann das Neubauprojekt. Ein Hotel, Gastronomie sowie Wohnhäuser und eine Kindertagesstätte sollen zukünftig ebenso zum Campus gehören.
Mit dem Bauprojekt steht das Unternehmen schon seit zwei Jahren in den Startlöchern. Die Corona-Pandemie bremste das Vorhaben für mehr als zwölf Monate voll aus. „Das war eine sehr unsichere Zeit. Es ging um das Überleben des Betriebes. Da haben wir unsere Baupläne natürlich zurückgestellt“, schildert Becker die Situation. Zwischenzeitlich haben sich allerdings einige Koordinaten des Projektes verändert. „Das Brandschutzkonzept musste nach den aktuellen Regelungen optimiert werden“, erläutert Tanja Petrunic. Die Preise haben sich erhöht und das Unternehmen musste die Verlängerung der Baugenehmigung bei der Stadtverwaltung beantragen. Becker: „Sie ist erst nach Monaten von der Stadt bewilligt worden.“
Weniger Altlasten als befürchtet im Boden
Etwa 17 Millionen Euro investiert Isotec in den neuen Firmenstandort. Neben den Gebäuden und Parkflächen seien darin auch der Bau einer Ringstraße über das Campusgrundstück sowie das Bodenmanagement enthalten, so Becker. Erfreulich sei, dass weniger Altlasten von früheren Gewerbenutzungen im Boden lagerten, als man vermutet hatte.
Der Isotec Campus
Auf dem Gelände der Gießerei Köttgen
Das Gelände, auf dem der Isotec Campus entsteht, gehörte früher der Gießerei Köttgen. Die Firma ging vor Jahrzehnten in Konkurs. Weil sich die Stadt Bergisch Gladbach und der damalige Grundstückeigentümer über eine Nutzung des Areals nicht einigen konnten, gammelten die alten Gießereihallen lange dahin. Als das Bauvorhaben des Unternehmens Isotec genehmigt wurde, sind die Hallen vor dem damals anvisierten Baustart im Mai 2019 abgebrochen worden.
Vielfältig ist die Nachbarschaft rund um das Isotec-Gelände. Zu einer Seite grenzt es an den Baumarkt Obi, zu einer anderem an ein Autohaus. Die Anbindung des Campus erfolgt zunächst über die Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße, später wohl auch zur Jakobstraße. (dr)
Voll konzentriert auf das Kerngeschäft des Franchiseunternehmens, ist der Unternehmer zufrieden mit der Entwicklung. „Wir sind voll im Wachstum und über Plan“, erklärt Becker. 20 Beschäftigte seien bei Isotec in den vergangenen Monaten neu eingestellt worden. Knapp 50 Frauen und Männer arbeiten inzwischen in der Zentrale in Kürten. Mehr als 700 Mitarbeitende sind für Isotec in Deutschland, Österreich, der Schweiz und auf Mallorca tätig.
Schub für firmeneigene Akademie
Becker: „Wir hatten ja schon Raumnot. Jetzt ist es noch enger geworden und es klappt nur mit mobilem Arbeiten und Homeoffice.“ Auch die firmeneigene Akademie – dort werden Mitarbeitende in Technik und Vertrieb sowie den kaufmännischen Grundlagen aus- und weitergebildet – habe „einen kräftigen Schub bekommen“. Mit der Fertigstellung des neuen Firmengebäudes in Bergisch Gladbach rechnet er im August/September nächsten Jahres.
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Inzwischen arbeitet sich die nachfolgende Generation des Firmengründers in die Unternehmensstrukturen und das Spezialgebiet ein. Beckers Tochter Mona arbeitet in der Akademie in der Aus- und Weiterbildung mit. Sein Sohn Tino Becker hat eine Isotec-Niederlassung in Köln eröffnet und lernt das Franchicesystem von der Pike auf.