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11.11. in KölnImpfskeptiker klettern durch Fenster in volle Südstadt-Kneipe

Lesezeit 2 Minuten
Polizei Karnevalisten

Die Polizei kontrolliert Karnevalisten beim Sessionsauftakt am 11.11. in Köln. (Symbolbild)

Köln – Der 11.11. in Corona-Zeiten abends in der Kölner Südstadt: Einige Lokale haben geschlossen, wollen das Corona-Risiko nicht eingehen, andere lassen Karnevalsfeiern unter 2G-Bedingungen zu. Das aber gefällt einigen nicht, die weder geimpft, noch genesen sind.

Zum Beispiel einer Gruppe von sechs Menschen, die sich vor einer Kneipe sowohl durch ihre Kostüme, als auch durch das, was und worüber sie so erzählen, als „Querdenker“-nah zu erkennen geben. Der Einlass wird ihnen trotz mehrmaliger Versuche am Eingang verwehrt. Keine Impfung, keine Party, heißt es da.

2G-Regel-Schild angezündet

Die Gruppe wird von Mal zu Mal entschlossener, versucht ganz einfach schnellen Schrittes und mit Anlauf in die Kneipe zu drängen. Einer der Beteiligten, ein Mann, verkleidet mit gelbem Umhang und „Peace“-Symbol in Virusoptik auf dem Rücken, filmt das Ganze. „Lasst uns rein, wir wollen auch feiern“, höhnt er. Erfolg haben sie vorerst nicht.

Womöglich als Ersatzhandlung wird zwischendurch mit einem Feuerzeug ein Schild angezündet, das auf die 2G-Regel hingewiesen hat. Man berät sich, filmt die Menge, die drinnen zu Karnevalsmusik eng an eng tanzt und schunkelt, filmt das Kondenswasser, das von den Fenstern tropft.

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Noch ein Versuch: Einer der sechs läuft schnurstracks rein, am Türsteher vorbei, er müsse „nur mal eben was machen“. In der Menge verschwunden drängelt er sich vorbei an Dutzenden Feiernden in den hinteren Bereich der Kneipe durch, öffnet ein Fenster und stemmt zusammen mit den anderen draußen die Rollläden hoch. Eine der Gesinnungsgenossinnen verschafft sich durch das nun geöffnete Fenster den Zutritt, der ihr an der Eingangstür noch verwehrt wurde. Die Frau mit Jeansjacke und der Aufschrift „2G-Polizei“ steht nun in der Kneipe. Hausfriedensbruch.

„Ich rede nicht mit Menschen, die ihr Gesicht verhüllen“

Der Mitarbeiter an der Tür sorgt für Ruhe, schließt das Fenster, lässt die Rollos wieder runter. Auf die Aktion angesprochen sagt eine der Frauen aus der Runde zu einem FFP2-Maske-tragenden Passanten: „Ich rede nicht mit Menschen, die ihr Gesicht verhüllen.“

Die Polizei weiß von „Querdenker“-Aktionen wie dieser am 11.11. in Köln nichts. Zuvor war über Social Media in der Szene zu Handlungen des zivilen Ungehorsams aufgerufen worden. Am Aachener Weiher wollten sich 800 Menschen zu einer „Ohne-G-Feier“ treffen. Gekommen sind 150. Die Polizei ließ sie gewähren.