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11.11. in KölnWelche Kneipen in Ehrenfeld feiern – und welche absagen

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Gabriel Riquelme vom Club Bahnhof Ehrenfeld: Dort gibt es eine Party mit 2G-Regel.

Ehrenfeld – Karneval und Corona, passt das zusammen? Diese Frage beschäftigt auch die Gastronomen in Ehrenfeld. Obwohl sich der Straßenkarneval eher auf andere Stadtteile konzentriert, wird im Normalfall auch in einigen Ehrenfelder Kneipen gefeiert, geschunkelt und gesungen. Aber ein Normalfall liegt in diesem Jahr eben nicht vor: „Wir verzichten auf eine Feier zum 11.11.”, erklärt etwa Ramazan Palanli, der das Haus Tutt in der Fridolinstraße betreibt.

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Im Jahr 2019 freute man sich auf die Karnevalstage im Haus Tutt. Diesmal fällt der Elfte im Elften aus. 

Haus Tutt möchte Gäste schützen

Zwar hätten er und sein Team Vorbereitungen getroffen, um trotz Corona eine sichere Party zu ermöglichen, sich dann aber doch gegen eine solche entschieden: „Das ist uns nicht leicht gefallen und wir haben sehr lange darüber nachgedacht”, erklärt Palanli, „aber wir sind zu dem Schluss gekommen, dass in diesem Jahr Zurückhaltung besser ist.” Im Umkehrschluss wird das Haus Tutt auf die Umsätze verzichten müssen, die es sonst an diesem besonderen Datum erwirtschaften würde - schließlich gehören die Feierlichkeiten zum elften November eigentlich zu den Traditionen des Hauses: „Wir möchten aber das Veedel und unsere Gäste schützen”, so der Gastronom.

Im Hemmer in Köln-Ehrenfeld wird nicht gefeiert

Statt einer Karnevalsparty wird Palanli so den regulären Restaurantbetrieb à la Carte anbieten, damit die Ehrenfelder trotz des Ausfalls der großen Party nicht auf einen Besuch im Haus Tutt verzichten müssen: „Viele Gäste haben sich auf diesen Tag gefreut und sind nun traurig, dass sie ihn bei uns nicht feiern können”, erklärt er, „aber die meisten haben Verständnis für unsere Entscheidung.”

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Schließlich ist Ramazan Palanli mit dieser nicht alleine - auch das Hemmer auf der Subbelrather Straße gab bekannt, dass es von einer Party absehen wird. Grund dafür sind auch hier die hohen Infektionszahlen. Stattdessen hofft das Hemmer nun darauf, im Februar dann endlich unbeschwert Karneval feiern zu können - dann auch „mit Vollgas”, wie die Betreiber auf ihrer Website ankündigten.

Feiern mit 2G im Herbrand's und Club Bahnhof

Wer den Elften im Elften in Ehrenfeld dennoch feiern möchte, kann das in vielen anderen Kneipen und Clubs tun. Das Herbrand’s etwa lädt zu der Veranstaltung „Alaaf im Veedel” ein und öffnet ab 10 Uhr seine Pforten. Das aber natürlich unter Einhaltung der 2G-Regelung, wie sie von der Stadt Köln veranlasst wurde. Wer getestet an der Party teilnehmen wollte, wird dies nun nicht mehr tun können - das Geld für die vorab gekauften Eintrittskarten aber sollen die Besucher erstattet bekommen.

Kölsch im Club

Auch im Club Bahnhof Ehrenfeld können Gäste, die sich vorab ein Ticket gesichert haben, den 11.11. bei einem „Kölsch im Club” feiern. Die Entscheidung der Stadt Köln, Karnevalspartys nur für Genese und Geimpfte zugänglich zu machen, betrachten die Betreiber aber als „kurzsichtig”. Außerdem würde „die momentane Entwicklung der Infektionszahlen, schweren Verläufe als auch der Krankenhausbegehungen” deutlich machen, dass sich diese Entscheidung der Stadt nicht auf Karneval begrenzen wird.

Um ein ständiges Hin-und-Her, eine Gefährdung der Gäste und des Personals sowie eine erneute „Quasi-Schließung” von Clubs zu verhindern, wird der CBE die 2G-Regel so auch nach dem 11.11. beibehalten. Selbiges gilt auch für das Yuca, Helios37, die Live Music Hall, Bumann & Sohn und das Artheater, wie die Clubs in einem gemeinsamen Statement in den sozialen Medien verkündeten.

2G-Regel gilt nach Karneval grundsätzlich

Zusätzlich empfehlen sie die Nutzung von Corona-Tests, auch wenn man bereits genesen oder geimpft ist: „Zudem werden wir uns gemeinsam für den Ausbau von Testmöglichkeiten in unserem Umfeld einsetzen”, heißt es in der Stellungnahme weiter, „damit wir unter möglichst sicheren Bedingungen weiter unsere Clubkultur, unsere Mitarbeiter*innen und das gemeinsame Feiern von Musik und Livemusik erhalten können.”