AboAbonnieren

2G, Zugangspunkte, KVBDas gilt zur Sessionseröffnung am 11.11. in Köln

Lesezeit 6 Minuten
Neuer Inhalt

Der Zugang zu den Sperrzonen ist nur mit einem 2G-Nachweis für Geimpfte oder Genesene möglich.

Welche Corona-Regeln gelten am 11.11.?

Der Krisenstab der Stadt hat am Montag in einer Sondersitzung beschlossen, dass am 11.11. grundsätzlich die 2G-Regel gelten soll. Damit können nur noch nachweislich Geimpfte und Genesene an Karnevalsveranstaltungen und Feiern in Kneipen sowie in den Sperrzonen in der Altstadt und dem Kwartier Latäng rund um die Zülpicher Straße feiern. Ein Zugang mit einem Schnell- oder PCR-Test ist für Ungeimpfte damit nicht mehr möglich.

Wer ist von der 2G-Regel ausgenommen?

2G gilt nicht für Kinder bis sechs Jahren. Kinder von sechs bis zwölf Jahren und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, haben Zutritt mit einem maximal 48 Stunden alten PCR-Test oder einem maximal sechs Stunden alten Schnelltest.

Und die Anwohnerinnen und Anwohner?

Anwohnerinnen und Anwohner sind von der 2G-Regel in den Sperrbereichen im Kwartier Latäng und der Altstadt ausgenommen. Bei Ihnen reicht das Vorzeigen eines gültigen Ausweisdokuments, auf dem ihre Adresse im entsprechenden Bereich zu lesen ist. Sobald die Anwohnerinnen und Anwohner jedoch in einer Kneipe an einer Karnevalsfeier teilnehmen wollen, muss der jeweilige Gastronom die 2G-Regel überprüfen.

Alles zum Thema Kwartier Latäng

Gewerbetreibende und deren Beschäftigte erhalten von der Stadt vorab Zugangsberechtigungen. Anwohnerinnen und Anwohner am Heumarkt und Alter Markt sowie Menschen, die dort arbeiten, können sich in einem von der Willi-Ostermann-Gesellschaft eingerichteten Anliegerbüro einen Passierschein abholen. Das Büro befindet sich am Alter Markt 6.

Wie genau werden die Nachweise kontrolliert?

Ob die Impf- oder Genesenennachweise an den Zugängen per Sichtkontrolle oder mit Hilfe der Cov-Pass-Check-App kontrolliert werden, konnte die Stadt am Dienstag auf Nachfrage nicht beantworten. Die Zugangsschleusen seien ab 8 Uhr am 11.11. besetzt. Feiernde werden gebeten, Impf- oder Genesenen-Nachweis in digitaler oder Papierform an den Kontrollstellen bereitzuhalten. Auf Verlangen seien der jeweilige Nachweis und ein amtliches Ausweispapier vorzuzeigen, hieß es dazu mit einem Zitat aus der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW.

Gibt es ein Glasverbot?

Ja. Die Stadt Köln bittet Feiernde, von vorneherein auf Glas zu verzichten, wenn sie in die Stadt kommen. In der Altstadt und im Zülpicher Viertel gilt ein Glasverbot ab 8 Uhr für die kommenden 24 Stunden.

Wer trotzdem mit einer Glasflasche komme, müsse den Inhalt jedoch nicht wegschütten. Gastronomen und die Willi-Ostermann-Gesellschaft stellen an den Kontrollstellen Pfandbecher zum Umfüllen bereit. Im Bereich der Uni-Mensa und in der Südstadt gilt ein freiwilliger Verzicht auf Glas.

Wer kontrolliert 2G und das Glasverbot?

Auf dem Heumarkt und dem Alter Markt ist die Willi-Ostermann-Gesellschaft Veranstalterin und daher für die 2G-Kontrollen an den Eingängen zuständig. Damit wurde ein privates Sicherheitsunternehmen beauftragt. Der Ordnungsdienst der Stadt überprüft zeitgleich einerseits das Glasverbot und andererseits, ob die Kontrollen der Sicherheitsfirma funktionieren, sagte ein Stadtsprecher. Im Zülpicher Viertel ist die Stadt fiktive Veranstalterin und muss an den Checkpoints Glasverbot und 2G kontrollieren. Die Stadt hat dafür ebenfalls eine Security-Firma eingesetzt. In den Bars und Kneipen im gesamten Stadtgebiet sind die jeweiligen Betreiber dafür verantwortlich, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt bekommen.

Was passiert bei Verstößen gegen die 2G-Regel?

Sollte dem Ordnungsamt bei Kontrollen auffallen, dass auch Menschen ohne Nachweis Zutritt zu Gaststätten erhalten haben, drohen den Betreibern laut Stadt Konsequenzen bis hin zur zeitweiligen Schließung des Betriebes. In der Corona-Schutzverordnung ist außerdem ein Bußgeldkatalog hinterlegt. Gäste, die ein Restaurant oder eine Kneipe ohne 2G-Nachweis besuchen müssen je 250 Euro zahlen, Gäste mit gefälschtem G-Nachweis 1000 Euro. Wenn Wirtinnen und Wirte die 2G-Nachweise nicht kontrollieren, wird ein Bußgeld von 500 Euro pro Gast fällig.

Kann die Stadt überhaupt sämtliche Betriebe im Auge haben?

Nein. Das Ordnungsamt kann nur stichprobenmäßig kontrollieren, ob die 2G-Regel eingehalten wird. „Wir können natürlich nicht flächendeckend die Einhaltung der 2G-Regel in der Gastronomie kontrollieren, aber kein Betreiber kann sicher sein, dass wir dort keine Stichprobe machen“, sagte der Stadtsprecher. Seit Jahren ist der Ordnungsdienst unterbesetzt und schiebt daher einen gewaltigen Überstunden-Berg vor sich her. Die zusätzlichen Aufgaben an den Eingängen in Altstadt und Kwartier Latäng werden erheblich Personal binden. Zur Gesamtzahl der Einsatzkräfte am 11.11. machte die Stadt wie üblich im Vorfeld keine Angaben.

Und die Polizei?

Ist mit insgesamt etwa 1100 zusätzlichen Kräften im Einsatz, also mehreren Hundertschaften. Die Beamtinnen und Beamten der Bereitschaftspolizei werden teils aus anderen Städten und Kreisen im Land für den Dienst in Köln abgezogen und sind in zwei Schichten vom frühen Morgen bis in die Nacht auf den Straßen. Die Zahl der zusätzlichen Einsatzkräfte liegt etwa auf dem Niveau von Sessionsauftakten vor der Pandemie. Der Einsatz von Hunde- und Reiterstaffel ist auch diesmal vorerst nicht vorgesehen. Die Orte der Einsätze werden sich „lageorientiert“ ergeben, sagte ein Polizeisprecher. Zunächst würden in jedem Fall die „Epizentren“ in der Innenstadt abgedeckt. Im Rahmen der Amtshilfe würde die Polizei im Bedarfsfall das Ordnungsamt unterstützen, etwa wenn sich Feiernde bei den Kontrollen renitent verhielten.

Ist denn mit Ausschreitungen zu rechnen?

Das ist unklar. Möglich ist, dass sich viele Menschen von den Umständen abgeschreckt fühlen und eine Eskalation ausbleibt. Möglich ist aber auch das Gegenteil. „Wir können nicht ausschließen, dass Menschen in die Innenstadt kommen, die eine aggressive Grundstimmung mitbringen“, sagte der Polizeisprecher. „Wir gehen von vielen Einsatzanlässen aus.“ Der gesamte Einsatz wird in der Polizeiinspektion Mitte als sogenannte BAO-Lage geführt, also als Besondere Aufbauorganisation.

Wo genau befinden sich die Zugangsschleusen an der Zülpicher Straße?

Kontrollpunkte und Zugangsmöglichkeiten zum Zülpicher Viertel befinden sich an der Roonstraße Ecke Rathenauplatz, Rathenauplatz/Meister-Gerhardt-Straße, Dasselstraße, Zülpicher Wall/Zülpicher Straße, Moselstraße/Luxemburger Straße, Hochstadenstraße/Luxemburger Straße, Barbarossaplatz/Roonstraße, Barbarossaplatz/Kyffhäuser Straße und ab abends lageabhängig vom Hohenstaufenring/Zülpicher Platz.

Sollten diese Zugänge voll ausgelastet sein, gibt es noch weitere Zugänge zum inneren Grüngürtel über die Luxemburger Straße und die Lindenstraße Ecke Zülpicher Wall.

Und in der Altstadt?

In der Altstadt gibt es insgesamt 14 Zugänge aus allen Himmelsrichtungen. Sie sind identisch mit denen für die Glasverbotszonen in den vergangenen Jahren. Ab sechs Uhr morgens sind die Zugänge geöffnet.

Die Wartebereiche werden erstmals auf die Salzgasse und den Ostermannplatz ausgeweitet. Gastronominnen und Gastronomen sowie Mitarbeitende erhalten separate Zugangsmöglichkeiten.

Wer darf auf den Heumarkt?

Auf den Bereich vor der Bühne am Heumarkt kommen nur Menschen, die sich im Vorfeld eines der 11000 Tickets besorgt haben. Diese Tickets sind seit langem ausverkauft. Sie sind personalisiert, gelten nur in Verbindung mit einem Personalausweis und haben einen QR-Code.

Dieser wird eingescannt, sodass jede Person auf dem Gelände erfasst wird. Mit Wartezeiten beim Einlass ist zu rechnen. Ralph Schlegelmilch, Präsident der veranstaltenden Willi-Ostermann-Gesellschaft, hat das Sicherheitskonzept mit dem Land, der Stadt und dem Gesundheitsamt abgestimmt.

Wird es in diesem Jahr wieder eine Bühne an der Unimensa geben?

Nein. Aufgrund der Corona-Zahlen gibt es in diesem Jahr kein Programm an der Universität, weder Musik, noch Versorgung. Im Bereich der Uni-Mensa werden allerdings mehrere Entlastungsflächen eingerichtet. Diese kommen zum Tragen, wenn das Kwartier Latäng ausgelastet ist. Die Feiernden können dann auf diese Flächen ausweichen. Es gibt allerdings kein Programm und keine festen Spielzeiten. Sobald die Zülpicher Straße wieder Zulauf zulässt, werden die Flächen aus der Bespielung wieder herausgenommen.

Welche Verkehrseinschränkungen gibt es?

Die KVB hält am Donnerstag bereits ab 7 Uhr nicht mehr mit der Linie 5 an der Haltestelle „Rathaus“. Sollte das Gedränge auf den Altstadt-Plätzen zu groß werden, wird auch die Haltestelle „Heumarkt“ nicht mehr angefahren. Die Linien 1,5,7, und 9 fahren dann ohne Halt durch. Die Fahrgäste werden gebeten, dann bereits am Neumarkt oder an der Deutzer Freiheit auszusteigen und in die Altstadt zu laufen.

Im Zülpicher Viertel kommt es ebenfalls zu Einschränkungen. Die KVB-Linien 12 und 15 halten am 11.11. nicht am Zülpicher Platz. Da es am Barbarossaplatz erfahrungsgemäß sehr voll werde, bittet die Stadt außerdem darum, stattdessen auch die Haltestelle „Rudolfplatz“ zu nutzen. Die Linie 9 wird ab 8.30 Uhr ab der Haltestelle „Neumarkt“ umgeleitet. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen sich auf die ersten Verkehrssperrungen im Bereich der Altstadt ab 6 Uhr morgens einstellen. Das betrifft auch die Deutzer Brücke in Fahrtrichtung Innenstadt. Im Zülpicher Viertel gibt es Verkehrssperrungen ab 7 Uhr morgens.