110 und 112 betroffenWie die Kölner Feuerwehr auf den Notruf-Ausfall reagierte

Die zentrale Feuer- und Rettungswache 1 an der Kölner Nord-Süd-Fahrt.
Copyright: Arton Krasniqi
Köln – Durch den flächendeckenden Ausfall der Notrufnummern 110 und 112 am Donnerstagmorgen sind zumindest ersten Erkenntnissen zufolge in Köln keine überragend wichtigen Notfälle unbearbeitet geblieben. „Stand jetzt“ seien solche Fälle nicht bekannt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Ein Feuerwehrsprecher sprach von einer „kleinen Anzahl von Meldungen“, die über andere Wege wie die Festnetznummern oder die neue Notruf-App Nora in der Leitstelle eingegangen seien oder bei denen Menschen direkt zu den Wachen gekommen seien. „Große Anliegen“ wie Brände seien nicht darunter gewesen. „Wir wissen von keinen größeren Schäden an Menschen oder Gegenständen in der Zeit“.
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Für etwa 45 Minuten waren in weiten Teilen Deutschlands die Notrufnummern von Polizei und Feuerwehr ausgefallen. Erst zwischen 7.15 Uhr und 7.30 Uhr waren die Leitstellen wieder über diesen Weg erreichbar. Laut einer Sprecherin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe war eine technische Störung beim Netzanbieter die Ursache. „Die Fehleranalyse bei der Telekom läuft“, sagte die Sprecherin weiter. Der Grund für die Störung ist demnach unklar.
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Helleres Licht auf Kölner Feuerwachen
Die Kölner Feuerwehr stockte für die Zeit des Ausfalls ihre Kräfte in allen Wachen auf und strahlte die Wachen mit stärkerem Licht aus. „Damit haben wir den Menschen signalisiert, dass wir weiterhin ansprechbar sind“, sagte der Sprecher. Außerdem sei über öffentliche Kanäle wie Twitter, Instagram und die Warn-App Nina über den Ausfall informiert und an die Festnetznummern verwiesen worden. Bei der 112 werden Notrufe für Feuerwehr und Rettungsdienst gebündelt. Die Polizei verstärkte ebenfalls ihr Personal auf den Straßen. Meldungen, wonach es auch bei der Rhein-Energie flächendeckende Störungen des Wasser- und Energienetzes gab, erwiesen sich offenbar als falsch. „Wir wissen von nichts“, sagte eine Sprecherin.
Auf der Leitstelle der Kölner Polizei arbeiten etwa 100 Mitarbeiter, darunter die Videobeobachter. Bis zu elf Notruf-Plätze sind besetzt. Etwa 1000 Einsätze kommen im Schnitt täglich zusammen, die Zahl der Anrufe wird nicht erfasst, liegt aber um ein Vielfaches darüber. Auch die Einsätze auf den gut 570 Autobahnkilometern im Regierungsbezirk Köln werden hier koordiniert.