Altbier in KölnWo das verbotene Bier angeboten wird
Köln – Daniel Rabe, der umtriebige Wirt der „Bagatelle“ in der Südstadt, will nun auch Altbier anbieten, genauer gesagt Schlösser-Alt. „Diese Pandemie hat uns gelehrt, Vorurteile zu überwinden und Brücken zu bauen. Bei uns waren immer alle Menschen als Gäste willkommen. Wir erweitern das ab sofort auch auf Menschen, die gerne Altbier trinken“, schreibt er auf Facebook.
„Ist schon der 1. April?“, fragte ungläubig eine Leserin. So ganz ernst gemeint scheint die Sache nicht zu sein, ist wohl eher ein Werbegag. Rabe steht mit diesem Friedensangebot an die Düsseldorfer jedenfalls recht allein da in Köln. In kaum einer hiesigen Kneipe gibt es das Bier aus der anderen Stadt.
Frisches Ehrenfelder Alt
Und wenn es schon Alt sein muss, dann in Köln gebrautes, zum Beispiel in der „Braustelle“. Da wird seit 15 Jahren „Ehrenfelder Alt“ („rauchig mit röstaromatischen Noten“) hergestellt. Inhaber Peter Esser erinnert sich noch an die hitzigen Diskussionen von damals. „Inzwischen hat sich das Alt aber gut etabliert.“ In seinem breiten Bierangebot von acht verschiedenen Sorten bleibt das Alt aber mit etwa fünf Prozent Anteil eine Randerscheinung.
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Einer der wenigen Gastronomen, die tatsächlich Düsseldorfer Alt führen, ist Franz Wegener, der im Mai 2021 die Gaststätte Dürr in Klettenberg übernommen hat. Er hat damit wirklich Pionierarbeit geleistet. „Ich mag dunkle Biere und ich mag auch Düsseldorf. Das ist ja heute nicht mehr so verboten wie früher." Das Frankenheim-Alt habe er als „Alleinstellungsmerkmal“ auf die Karte genommen. „Es ist kein Riesenrenner, aber kam im letzten Sommer durchaus gut.“ Es gebe Stammgäste, die stünden dazu. Andere trauten sich nicht so richtig, Alt zu bestellen, erzählt er. Aber er ermutige sie immer: „Ihr dürft es ruhig aussprechen.“