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Tipps für Kurztrip
Aachen – Nur eine Stunde ab Kölner Hauptbahnhof

Lesezeit 5 Minuten
Zu sehen sind Häuser in Aachen

Eine Kaiserstadt, zu erreichen in weniger als einer Stunde - Aachen ist einen Ausflug wert.

Aachen ist mit der Bahn vom Kölner Hauptbahnhof in unter einer Stunde zu erreichen. Wir verraten, warum sich die Fahrt lohnt.

Historische Sehenswürdigkeiten, verwinkelte Gässchen, die zum Schlendern und Entdecken einladen – Aachen hält für Besucherinnen und Besuchern einiges bereit. Die Kaiserstadt ist ohne Verspätung mit dem Regional-Express 1 oder 9 in 52 beziehungsweise 54 Minuten vom Kölner Hauptbahnhof zu erreichen.

In Aachen angekommen, darf insbesondere eine süße Spezialität nicht fehlen: das für die Stadt typische Streuselbrötchen. So bietet sich als erster Halt in Aachen zum Beispiel eine der vielen Bäckereien an. Zwar sind die runden Teigwaren weniger Brötchen, sondern viel mehr ein Teilchen mit Streuseln. Schmecken tun sie aber trotzdem.

Aachen: Stadt mit vielen Thermalquellen

Vom Hauptbahnhof aus erreicht man zu Fuß bereits in wenigen Minuten den Elisenbrunnen. Der imposante klassizistische Bau wurde 1827 fertiggestellt. Rund um die Domstadt gibt es viele Thermalquellen, die bereits von den Römern für ihre Thermen genutzt wurden. In der Halle, die mit Säulen umrandet ist, fließt aus zwei Brunnen in Form von goldenen, wasserspeienden Löwenköpfen etwa 53 Grad warmes Mineral-Thermalwasser der Kaiserquelle.

Zu sehen ist ein Brunnen in der Form eines goldenen Löwenkopfes.

Aus zwei Löwenköpfen fließt Mineral-Thermalwasser der Kaiserquelle.

Wer den Elisenbrunnen besucht, dürfte vor allem einen Geruch nach faulen Eiern wahrnehmen, denn das Wasser ist stark schwefelhaltig. Seinen Namen hat der Bau im Übrigen von der preußischen Kronprinzessin Elisabeth Ludovika von Bayern. Bei gutem Wetter lädt der angrenzende Elisengarten zum Verweilen ein. Die Parkanlage befindet sich direkt an der Rückseite des Brunnens. Neben vielen jungen Menschen tummeln sich hier auch Familien und Ausflügler auf den Bänken oder auf Picknickdecken.

Zu sehen sind Blumen an einer Parkanlage.

Der Elisengarten lädt zum Verweilen ein.

Aachener Currywurst und japanisches Sushi am Elisenbrunnen

In unmittelbarer Nähe zum Elisenbrunnen liegt das CafÉlysée an der Hartmannstraße 12 bis 14. Besitzer Konstantin Archontoglou ist seit mehr als 25 Jahren Gastronom, in Aachen betreibt er noch ein weiteres Restaurant. Das Konzept für das CafÉlysée sei aus seinen Projekten im Ausland entstanden – in Ibiza, Dubai, Japan oder auch Thailand. „Aus den Reisen, die ich gemacht habe, auch beruflich, habe ich immer auch etwas mitgebracht, um es in das Konzept zu integrieren“, sagt der Aachener.

In seiner Gastronomie verbindet er unter anderem internationales Fine Dining mit Fusionsküche – auf der Karte steht frische Pasta, Sushi, das ein japanischer Sushi-Meister vor Ort herstellt, aber auch Kaffee und Kuchen sowie Currywurst vom Kalb von einem Metzger aus Aachen. Abends steht ein Barmeister hinter der Theke und mixt Cocktails. Er habe zum Beispiel den „Pornstar Martini“ in Aachen eingeführt, sagt Archontoglou.

Ein Mann füllt ein rotes Getränk in ein Glas.

Gastronom Konstantin Archontoglou hat nach eigenen Angaben den „Pornstar Martini“ in Aachen eingeführt.

Bei gutem Wetter kann man vom Außenbereich des CafÉlysée einen Blick auf das wohl bedeutendste Bauwerk Aachens genießen, den Dom. Auf dem kurzen Weg dorthin mischen sich Klaviermelodien in die Geräusche der Stadt. Musik, die von einem Café oder Restaurant abgespielt wird? Ganz falsch, direkt vor dem Aachener Dom sitzt Daniel Iatco an seinem Klavier und spielt live. Einige Passanten gehen nach einem kurzen Blick weiter, andere bleiben stehen, lauschen der Musik und werfen ein paar Münzen in die Box, die der 30-Jährige auf seinem Klavier aufgestellt hat. Jeden Tag sitzt er an seinem Klavier in der Fußgängerzone einer anderen Stadt und spielt.

Das bedeutendste Bauwerk Aachens: Der Dom

Mit den Klaviermelodien im Hintergrund lässt sich der Blick auf den Dom genießen. Aufgrund seiner architektonischen und geschichtlichen Bedeutung wurde der Dom 1978 als erste Kulturstätte Deutschlands in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen. Der heutige Dom wurde als Pfalzkapelle Karls des Großen zwischen 793 und 813 erbaut und gilt als Symbol der Einigung und des Wiederaufstiegs Westeuropas nach dem Ende des Römischen Reiches.

Zu sehen ist der Aachener Dom.

Der Aachener Dom ist mehr als 1200 Jahre alt.

Im Inneren erwartet Besucherinnen und Besucher mit Deckenmosaiken, Marmor und gotischen Fenstern ein ebenso imposanter Anblick. Der Dom kann im September montags bis donnerstags von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden, freitags und samstags von 11 bis 19 Uhr und an den Sonntagen von 13 bis 17.45 Uhr. Führungen gibt es wiederum montags bis samstags zur vollen Stunde von 11 und 17 Uhr, sonntags von 13 bis 16 Uhr.

Zu Fuß zu erreichen: Spaziergang auf den Lousberg

Der Aachener Gastronom Konstantin Archontoglou empfiehlt für einen nachmittäglichen Spaziergang den Lousberg, für den man wie für viele andere Ziele in der Stadt kein Auto benötigt. Hier liegt für den Gastronomen auch die Besonderheit der Stadt, die knapp 250.000 Menschen ihr Zuhause nennen: „Man kann alles zu Fuß erreichen“, sagt Archontoglou. Überhaupt gibt es ihm zufolge vergleichsweise wenig Verkehrsstress.

Der Lousberg ist mit 264 Metern der höchste der drei sogenannten Hausberge der Stadt. Darüber hinaus bieten sich noch der Salvatorberg und der Wingertsberg für Spaziergänge an. Vom Dom gelangt man durch die Altstadt, über den Markt und die Pontstraße zum Lousberg. Unterwegs laden die vielen kleinen Gassen, in denen sich Fachwerkhäuser aneinander reihen, mit ihren Geschäften zum Schauen ein.

Zwischen Bäumen hindurch ist ein Ausblick von oben auf eine Stadt zu sehen.

Vom Lousberg lässt sich ein Ausblick auf die Stadt genießen.

Auf dem Lousberg ist die Luft an warmen Sommertagen unter den dichten Bäumen kühler und auch die wenigen Verkehrsgeräusche rücken in die Ferne. Der Berg scheint auch ein beliebter Ort für Läufer zu sein. Oben angekommen kann man durch die dichten Bäume an manchen Stellen einen Ausblick über die Stadt genießen.

Aachen ist eine belebte, junge Stadt, obwohl sie ja doch recht alt ist
Florian Asdecker

Auf dem Weg zurück in die Innenstadt füllen sich gegen Nachmittag die Cafés und Bars an der Pontstraße. Vom Ponttor bis zum Aachener Marktplatz ist die Straße besonders bei den vielen Studierenden und jungen Menschen in der Stadt beliebt.

Allein an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) waren im vergangenen Wintersemester mehr als 45.000 Studierende eingeschrieben. Die Hochschule sei in der gesamten Stadt ansässig. Das präge das Stadtbild schon sehr, sagen Florian Asdecker und Milena Wein-Asdecker, die dort selbst arbeiten, beziehungsweise studieren. „Aachen ist eine belebte, junge Stadt, obwohl sie ja doch recht alt ist“, so Asdecker.


Empfehlungen für einen Besuch in Aachen

An der Pontstraße findet sich das Barbarella Café mit der Hausnummer 40 bis 42. Das liebevoll gestaltete Café bietet neben Frühstück und anderen Speisen auch hausgemachte Limonaden, Cupcakes in verschiedenen Variationen und Torten an.

Eine Frau hält einen rosaroten Milchshake in der Hand.

Soumayya Akdidich serviert im Barbarella Café unter anderem auch Milchshakes.

Mitten in der Aachener Innenstadt lässt es sich im Garten des „Living im Magellan“ bei plätscherndem Wasser entspannen. Ein „Alleinstellungsmerkmal“, findet Mitarbeiter Tahsen Semsek. Nicht nur im Garten, sondern auch im Restaurant und Café werden mediterrane Speisen serviert.

Als Bade- und Kurort bekannt, lässt es sich bei einem Besuch in Aachen in den Carolus Thermen entspannen, entweder im Thermalbad oder in der Saunaanlage. Die Carolus Thermen an der Passstraße 79 haben täglich von 9 bis 23 Uhr geöffnet, nur an vereinzelten Tagen gelten gesonderte Öffnungszeiten. Die Eintrittspreise starten bei 16 Euro für bis zu dreieinhalb Stunden.