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Kommentar zur Basketball-EMKöln feiert ein Spätsommermärchen

Lesezeit 2 Minuten
Basketball EM Fans gegen Littauen

Deutschlands Fans bejubeln die Mannschaft.

Köln – Wer in diesen Tagen eine oder mehrere der Partien der Basketball-EM in der Lanxess-Arena erlebt, ist Teil eines großen Ganzen. Was sich gerade in Deutz in einer der größten europäischen Veranstaltungshallen abspielt, ist mal berührend, mal berauschend. Zehntausende Menschen feiern ein friedliches europäisches Fest.

Da sind die zahlreichen Anhänger aus Litauen, die die Arena bei den Vorrundenspielen ihrer Mannschaft in ein gelb-grünes Meer verwandeln. Am Sonntag verlor ihr Team in einem spektakulären Spiel für die Geschichtsbücher hauchdünn gegen die deutsche Mannschaft um Dennis Schröder & Co. Was die trommel- und sangesfreudigen Trüppchen aus dem Baltikum aber überhaupt nicht davon abhielt, auf den Rängen – und ja, auch an den Getränkeständen – weiter zu feiern.

Fröhliche Fangruppen aus vielen Teilen Europas, von Bosnien-Herzegowina über Ungarn bis nach Frankreich, machen aus der Arena einen bunten, europäischen Schmelztiegel. In den letzten Jahren von der Pandemie verdrängte Erinnerungen an die Handball-WM 2007 in Köln oder das Fußball-Sommermärchen 2014 werden da wach.

Deutsche Fans machen Lanxess-Arena zum sportlichen Hexenkessel

Man sieht Familien, aus Frankreich angereist, die blau-weiß rot geschminkt „Allez-les-bleus“ schmettern. Oder zumeist junge Anhänger aus Slowenien, die auf der Tribüne anderen Spielern und Teams Respekt zollen, bevor sie ihrer Mannschaft um NBA-Superstar Luka Doncic, dem Nachfolger Dirk Nowitzkis bei den Dallas Mavericks, huldigen können. Und da sind natürlich die tausenden deutschen Fans, die die Lanxess-Arena zum sportlichen Hexenkessel machen und ihr Team schon zu drei Siegen angetrieben haben.

Bei aller sportlichen Rivalität verbindet all diese Menschen eine friedliche Zugewandtheit. Man lacht sich zu, interessiert sich füreinander, trinkt auch mal ein Kölsch miteinander. Es gibt keine Spur von Aggressivität, die ja manchmal in den Fußballstadien von rivalisierenden Fanlagern ausgelebt wird.

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Die Basketball-EM verbindet und verzaubert. All jene europäischen Gäste, die in diesen Tagen Zuschauer des Vorrunden-Turniers in der Arena sind, werden höchstwahrscheinlich beschwingt nach Hause fahren und von der positiven Stimmung und Begeisterung erzählen. Sie werden die Stadt in guter Erinnerung behalten. Ein Effekt, der Köln als Veranstaltungsort nach Jahren der Corona-Lähmung insgesamt mehr als gut tut.

Ein paar glückliche Stunden, bevor der Herbst kommt

Die Stadt erlebt in diesen Spätsommertagen einen internationalen sportlichen Höhepunkt, ein Spätsommermärchen, das im Gedächtnis bleiben wird. Das die Negativthemen wie Ukrainekrieg und Energiekrise, Inflation und Corona für ein paar glückliche Stunden, für ein paar magische Momente in den Hintergrund treten lässt.

Daraus lässt sich Kraft schöpfen. Etwas Besseres kann Köln vor dem anstehenden Herbst gar nicht passieren.