Das Buch „Stadt – Land – Fluss“ von Helmut Gabel ist ab sofort verfügbar.
Historische ZeitreiseBilder- und Lesebuch „Stadt – Land – Fluss“ gewährt spannende Einblicke in Kölns Geschichte
Die Not in Deutschland war groß im Jahr 1923, denn die Inflation erreichte spektakuläre Ausmaße. Ein Zentner Kartoffeln kostete drei Milliarden Mark. Hungernde Einwohner Kölns unternahmen Hamsterfahrten ins Bergische, um sich über die Kartoffelfelder herzumachen, und auch, um Federvieh und Getreide mitgehen zu lassen.
Als am 26. Oktober Tausende Kölner auf Beutezug am Bahnhof Overath ankamen, trafen sie auf den Widerstand von Bauern, die weitere Plünderungen verhindern wollten. Zwei Menschen starben, viele wurden verletzt. So brach der „Overather Kartoffelkrieg“ aus.
Er wird im ersten Kapitel des Bilder- und Lesebuchs „Stadt – Land –Fluss“ gegenwärtig, das jetzt beim Greven Verlag vorgestellt wurde.
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In rund 70 kurzen Geschichten erinnert Autor Helmut Gabel an Ereignisse, die sich seit 1923 in der Region zugetragen haben. Es ist ein Streifzug durch Bereiche wie Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Technik. Zwar spielt Köln eine wichtige Rolle, das Hauptaugenmerk gilt jedoch dem „Land“, sprich dem Rhein-Erft-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis.
Buch von Helmut Gabel: Gründung der Bläck Fööss, Eröffnung des Elefantenparks, Weltjugendtag
Köln rückt in den Blick, wenn es zum Beispiel um die Grundsteinlegung für das Ford-Werk und den „1000-Bomber-Angriff“ im Zweiten Weltkrieg geht, um die Gründung der Bläck Fööss, die Eröffnung des Elefantenparks im Zoo und den Weltjugendtag. Zu den Geschehnissen in der Region, denen sich Gabel widmet, gehören etwa die Eröffnung des Märchenwalds in Altenberg, der Auftakt der Brühler Schlosskonzerte, das große Zugunglück in Radevormwald, der Umzug des Schaufelradbaggers 288 vom Tagebau Hambach nach Garzweiler und die Flutkatastrophe in Erftstadt.
Entstanden ist das Buch zum 100-jährigen Bestehen des Zweckverbands für die Kreissparkasse Köln (KSK). Gegründet wurde er 1923 von den Landkreisen Köln und Mülheim, mit dem Ziel, gemeinsam eine Sparkasse zu betreiben; dafür fusionierten die Spar- und Darlehenskasse des Landkreises Köln und die Kreissparkasse Mülheim am Rhein. Seitdem hat sich das Verbandsgebiet vergrößert, und zahlreiche Sparkassen sind in der KSK, die ihren Sitz in Köln hat, aufgegangen.
Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der KSK, nannte den Zweckverband bei der Buchvorstellung ein „Symbol der Region“. Ulrich Soénius, Direktor der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv, sagte, Gabel erzähle nicht die „Erfolgsgeschichte“ der KSK, sondern schreibe „heiter, ernst und nachdenklich“ über eine Vielfalt von Ereignissen, Menschen und Institutionen. Gleichwohl wird wiederholt auch die KSK zum Thema, von der Eröffnung der Hauptstelle am Neumarkt (1935) über den Einsatz von „Fahrbaren Zweigstellen“ in den 1960er Jahren bis hin zur Feier der „Euro-Nacht“ im Dezember 2001 in der Kassenhalle, bei der sogenannte Euro-Starter-Kits ausgegeben wurden.
Helmut Gabel: „Stadt – Land – Fluss. Geschichten aus dem Rheinland.“ Greven Verlag, 192 S., 38 Euro. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich.