„Wichtig, zusammenzuhalten!“Cat Ballou appellieren bei Konzert in Köln an Solidarität
Köln – „Seid ihr bereit, das Leben zu feiern?“, ruft Cat-Ballou-Sänger Oliver Niesen dem Publikum im Kölner E-Werk entgegen. Die rund 700 Besucherinnen und Besucher antworten mit lautem Jubel. Das Release-Konzert wurde sowohl für die Band als auch für das Publikum zu einem emotionalen Abend.
Band war merklich aufgeregt
Rund zwei Jahre hat die Band an ihrem neuen Album „Alles bunt“ gearbeitet, das vor einer Woche erschienen ist. Im E-Werk präsentierten Cat Ballou die neuen Songs erstmals live – nicht ohne Aufregung. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie wir diesem Tag entgegengefiebert haben. Es gibt sehr viele Weltpremieren heute Abend“, sagte Niesen. Und Keyboarder Dominik Schönenborn ergänzt: „Ich bin heute irgendwie ultra nervös. Seit unserem ersten großen Konzert habe ich jedes Mal vorher einen Albtraum, dass ich draußen stehe und keiner kommt!“
Die Sorge war unbegründet, und das, obwohl die Band nur einen Tag vor dem Konzert die Corona-Beschränkungen von 2G auf 2G-Plus verschärft hatte. Zusätzlich zu Impfung oder Genesung musste am Eingang also ein negatives Schnelltestergebnis vorgezeigt werden. „Ich finde es nur positiv, dass sie sich noch mehr Gedanken gemacht haben, um uns zu schützen“, sagte Besucherin Andrea aus Köln.
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Corona und Solidarität als Themen
Ein Thema war die Corona-Pandemie trotzdem, sowohl in den Texten auf dem neuen Album, als auch in den Ansagen der Band. „Oh, wie schön, dich widder laache zo sinn, oh, wie schön, mir wore vill zo lang allein“, heißt es in Cat Ballous Sessionshit „Oh wie schön“. Der Song hat das Potenzial, zu einem neuen Cat-Ballou-Hit zu werden, den Text kannten die Konzert-Gäste schon auswendig. „Das Lied beschreibt das Gefühl, auf das wir uns die ganzen eineinhalb Jahre wieder gefreut haben. Es hat uns durch diese Zeit getragen und emotional gestärkt“, sagte Niesen.
Zusammenhalt war aber auch schon vor „Alles bunt“ Thema bei Cat Ballou. Vor „Wenn die Welt hück ungerjeiht“, vom 2015er Album „Mir Jetz He!“, sagte Niesen: „Wir leben gerade in wilden Zeiten, in denen es immer leicht ist, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Da ist es umso wichtiger zusammenzuhalten und in die Zukunft zu sehen!“
Großer Dank ans Publikum
In Cat Ballous musikalischer Gegenwart sieht es dabei schon vielversprechend aus. War das Publikum bei neuen Songs wie „Mamm“ oder „Blau Grau Grüne Augen“ noch ein wenig verhalten, kamen neben „Oh wie schön“ auch „Anna“ sowie das Brings-Cover „Niemols im Läve“ sehr gut an.
Den passenden Abschluss für das Release-Konzert fanden Cat Ballou mit dem melancholisch wie hoffnungsvollen „Lang noch nit vorbei“, das ebenfalls zu den besten Songs auf dem neuen Album gehört. Dazu wurde es im Saal noch einmal ganz still, bevor das Publikum zur Zugabe von „Liebe deine Stadt“, „Du bes nit allein“ und „König“ wieder laut mitsang. „Ihr seid das geilste Publikum, was wir uns für diesen Abend hätten vorstellen können“, sagte Oliver Niesen.