„Ich möchte einfach nur schwimmen gehen“, sagt ein Anwohner aus Köln-Esch. Deshalb öffnet Pächter Marc Förste weiterhin, auch ohne Erlaubnis.
„Monkey's Island“ am Escher SeePächter öffnet Beachclub in Köln und nimmt Zwangsgeld von 3000 Euro in Kauf
Der Beachclub am Escher See öffnet an warmen Tagen weiterhin – doch jede Öffnung könnte den Pächter 3000 Euro kosten. Das Bauaufsichtsamt untersagt die Nutzung des Strandes und der Gebäude des Strandbads „Monkey's Island“. Laut Stadt hatte Marc Förste mit seinem Team Bauten ohne Genehmigung erweitert. Das könnte nun tägliches Zwangsgeld bedeuten.
Vor einem Monat hatte Pächter Marc Förste den Club das erste Mal in diesem Jahr geöffnet und sich damit über einer Nutzungssperre hinweggesetzt. Die Stadt hatte mit einem Ordnungsgeld von 3000 Euro reagiert. Mitarbeitende des Bauaufsichtsamts begingen das Gelände in den Tagen danach. Sie hätten festgestellt, dass der Pächter teilweise zurückgebaut habe. Weitere rechtliche Bewertungen stünden aber noch aus.
Auf seinen Webseiten verkündete der Club dann vor zwei Wochen, man habe sich mit der Stadt geeinigt. „Nach langen Prüfungen der Stadt Köln und dem Warten auf Ergebnisse, können wir endlich öffnen!“ In der Verkündung heißt es weiter: „Wir entschuldigen uns bei allen Gästen, die wir enttäuschen mussten. Auch wir hätten uns das anders vorgestellt, doch nun sind wir überglücklich, euch endlich begrüßen zu dürfen!“
Bauaufsichtsamt gab Gelände der Strandbar am Escher See bisher nicht frei
Dieser Darstellung widerspricht eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage: „Vom Bauaufsichtsamt wurde keine (auch nicht für einen Teilbereich) baurechtliche Freigabe/Zustimmung zur Öffnung erteilt.“ Auf die Frage, welche Konsequenzen die Öffnung hat, antwortete sie: „Es ist möglich, ein Zwangsgeld in Höhe von 3000 Euro anzusetzen.“ Daher ergingen bei weiteren Verstoßtagen auch weitere Zwangsgeldbescheide.
Die nimmt der Pächter nun offenbar in Kauf. Am Montag sagte Förste vor Ort, aus seiner Sicht wieder auf das ursprünglich genehmigten Ausmaß an überdachter Bar, Palmengarten, Bali-Betten und Tanzfläche zurückgebaut zu haben. „Wir wollen eine gemeinsame Lösung finden“, sagte er. „Die Konsequenz wäre sonst, dass hier gar nichts mehr stattfindet.“
Anwohner beklagt: Ohne Strandbad ist das Schwimmen im Escher See nicht erlaubt
Dann wäre auch der Zugang zum Escher See nicht mehr gegeben. „Ich möchte einfach nur schwimmen gehen“, sagte einer der Kölner, der hier regelmäßig ins Wasser steigt. Er wohne in der Nähe. Unter dem Streit zwischen Pächter und Stadt litten vor allem die Bürgerinnen und Bürger, sagte er. An anderer Stelle ist das Baden im Escher See nämlich nicht erlaubt, weil es dort keine Badeaufsicht gibt.
Hat das Strandbad zu, ist zu beobachten, wie einige Kölner an das unbewachte Ufer ausweichen und teilweise Müll hinterlassen. „Es ist im Interesse der Stadt Köln, dass dieser Ort der Naherholung baldmöglichst von der Bevölkerung genutzt werden kann“, hatte ein Stadtsprecher bereits mitgeteilt. Eine finale Entscheidung, der beide Seiten zustimmen, steht noch aus. Die diesjährige Badesaison könnte jedoch bald vorbei sein. Marc Förste blicke also bereits aufs nächste Jahr, dann will er wieder öffnen, so richtig.