AboAbonnieren

Nutzungssperre widersetztStadt Köln reagiert auf Öffnung der Strandbar „Monkey’s Island“ am Escher See

Lesezeit 3 Minuten
Nur im Beachclub „Monkey's Island“ wäre das Baden im Escher See erlaubt. Hat er zu, gibt es keine Badeaufsicht.

Nur im Beachclub „Monkey's Island“ wäre das Baden im Escher See erlaubt. Hat er zu, gibt es keine Badeaufsicht.

„Die Stadt duldet dies nicht“, teilt eine Sprecherin mit. Wer der Betreiber des Beachclubs ist und was ihm nun droht.

Die Stadt hat ein Ordnungsgeld gegen den Betreiber des Strandbads „Monkey’s Island“ am Escher See verhängt. Der Club „Monkey’s Island“ öffnete am Freitag, obwohl das Bauaufsichtsamt zuvor eine Nutzungssperre für das gesamte Gelände erlassen hatte. „Die Stadt duldet dies nicht“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage nun mit. Die Stadt gehe angemessen vor, hieß es weiter: Das Ordnungsgeld betrage 3000 Euro.

Pächter baute Strandbar offenbar ohne Genehmigung aus

Marc Förste führt den Beachclub mit Strandliegenvermietung und Bar seit 2019. Seitdem baute er auf dem Gelände weiter aus: Ein Vordach, ein Turm für den Bademeister seien zum Beispiel dazugekommen, sagte Förste. Er sei nicht davon ausgegangen, dass er dafür eine Baugenehmigung brauche, hatte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vergangene Woche gesagt. Das sieht die Stadt anders und fordert einen Rückbau auf den genehmigten Stand zu seiner Übernahme. Bis dahin verhängt das Bauaufsichtsamt eine Nutzungssperre.

Förste gab zwar vergangene Woche an, einen Teil zurückgebaut zu haben, wie viel genau ist noch unklar. Die Nutzungssperre bestand jedoch weiter. Förste hielt sich aber nicht mehr daran und öffnete den Beachclub zum heißen Wetter vergangenen Freitag trotzdem. Das zog zahlreiche Badegäste an. Die Stadt reagierte zunächst nicht, das „Monkey’s Island“ blieb den Tag über auf.

Kölner Behörde prüfte am Montag Bauten der Strandbar am Escher See

Stattdessen seien am Montag Mitarbeitende des entsprechenden Amtes der Stadt Köln zu einem Ortstermin zum Escher See gefahren, teilte eine Stadtsprecherin nun mit. „Rein baurechtlich konnte festgestellt werden, dass bislang nicht genehmigte Bauten teilweise (mindestens in nennenswertem Umfang) abgebaut worden sind.“

Die Stadtsprecherin teilte zudem mit, dass nach dem Termin am Montag eine weitere rechtliche Bewertung erfolgen werde. Dabei gehe es um die Hütten, Container und Mobilheime, die noch auf dem Gelände stehen. Weil es sich um ein laufendes Verfahren handele, gebe die Stadt dazu keine weiteren Auskünfte.

Ob der Betreiber das Strandbad weiter öffnen will, ist unklar. Am Montag schrieb er auf der Webseite zunächst, es sei stets ab einer Temperatur von 25 Grad geöffnet. Am Dienstag war es als geschlossen angegeben. Förste war für die Redaktion nicht erneut zu erreichen.

„Monkey's Island“ war vor Köln eine beliebte Strandbar in Düsseldorf

Unter dem Markennamen „Monkey’s Island“ gab es von 2003 bis 2006 eine im Sommer viel besuchte Strandbar im Düsseldorfer Medienhafen, wo heute das Hyatt-Hotel steht. Medienberichten zufolge erwarb Förste nach der Schließung die Rechte an der Marke. Heute ist er als Inhaber registriert und betreibt in Köln als Pächter des städtischen Geländes die Neuauflage der Affeninsel mit seiner Gesellschaft „Beach and Bay“ mit Sitz in Duisburg. In der Stadt im Ruhrgebiet betrieb er seit 2013 unter anderem eine weitere Eventlocation, die Villa Rheinperle. Diese verkaufte Förste jedoch vor Kurzem.