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Aus für NotdienstpraxisWas die Schließung für Chorweiler bedeutet

Lesezeit 3 Minuten

Die Notfallpraxis in Chorweiler soll schließen.

  1. Nach der Schließung der Notfallpraxis in Chorweiler wird die Ambulanz am Heilig-Geist-Krankenhaus die zentrale Anlaufstelle für die Kölner im Norden, denn vermutlich wird auch der Notdienst in Nippes schließen.
  2. Für viele Bewohner bringt das Probleme mit sich. Der Kölner KV-Vorsitzende verteidigt die Pläne weiterhin: Es gebe auch nach einer Schließung „keine Großstadt in Europa, die so viele Notdienstpraxen hat wie Köln“.
  3. Ein Überblick

Chorweiler – Zum Ende des Jahres schließt die Chorweiler Notfallpraxis am Athener Ring endgültig ihre Türen. Ein Treffen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) besiegelte jetzt abschließend das bereits vor Monaten beschlossene Aus.

Die Anlaufstelle wird an das Heilig-Geist-Krankenhaus in Longerich angegliedert. Hintergrund ist die umstrittene Neustrukturierung der Kölner Notdienste, durchgeführt von der KV. Notfallpraxen sollen künftig an Krankenhäuser angegliedert sein, damit die überlasteten Ambulanzen sich nicht mehr zusätzlich um Patienten kümmern müssen, die keine wirklich akuten Notfälle sind.

Mehrere Praxen in ganz Köln mussten bereits schließen, Nippes ist wahrscheinlich ebenfalls betroffen. Die Ambulanz am Heilig-Geist-Krankenhaus dient dann als zentrale Anlaufstelle für Chorweiler, vermutlich auch Nippes.

Kölner kämpften um den Erhalt der Notfallpraxis in Chorweiler

In Chorweiler schließt damit eine 22 Jahre alte Institution, um die in den vergangenen Monaten erbittert gekämpft wurde. Politiker, Bezirksvertreter, Vereine und Anwohner protestierten mit einer Demo und Unterschriften gegen die Pläne. Alle elf Bürgervereine aus dem Bezirk verfassten eine gemeinsame Erklärung. Sie alle argumentieren, dass der Bezirk durch die Schließung medizinisch unterversorgt sei. Das Ende der Anlaufstelle treffe vor allem Menschen mit finanziellen Problemen, eingeschränkter Mobilität und Senioren – in Chorweiler eine große Zahl der Bewohner.

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Viele seien auf die gute Erreichbarkeit der Praxis angewiesen, die Hemmschwelle, in einen anderen Bezirk zu fahren, sei groß. Die nächsten Kliniken befinden sich in Nippes, Longerich und Dormagen, die nächsten Notfallpraxen – bislang – in Nippes, in Ehrenfeld und Dormagen – wobei letztere um 22 Uhr schließt. Das Heilig-Geist-Krankenhaus ist vom Stadtteil Chorweiler aus mit der Linie 15 gut zu erreichen, von den anderen Ortschaften aus aber nicht. Der ländliche Bezirk verfügt über ein schlechtes Bus- und Bahnnetz, oft bleibt nur die Fahrt mit dem Auto.

Der Kölner KV-Vorsitzende, der Arzt Jürgen Zastrow, verteidigte die Pläne immer wieder. Das Vorhaben basiere auf Zahlen und Versorgungsdaten. Es gebe auch nach einer Schließung „keine Großstadt in Europa, die so viele Notdienstpraxen hat wie Köln“. Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner bedauert die Schließung der Ambulanz. „Es ist auch schade, dass es keine richtige Alternative gibt.“ Für Chorweiler werde sich die Situation eindeutig verschlechtern. Die Anbindung an das Heilig-Geist-Krankenhaus akzeptiert der Christdemokrat. „Aber glücklich bin ich damit nicht.“

Diskussion über Notdienstpraxis in Nippes geht weiter

Die Ärzte Seyed-Hamid Jamali und Walter Klüwer übergaben vor zwei Wochen 9509 Unterschriften für die Nippeser Praxis.

In Nippes scheint dagegen das allerletzte Wort noch nicht gesprochen. Zu einer Schließung der derzeitigen Notdienstpraxis am St.-Vinzenz-Hospital wurde bei den Treffen noch keine definitive Entscheidung gefällt. Ein weiteres Treffen in Düsseldorf solle stattfinden, „auf dem wohl endgültig entschieden wird“, so Zastrow. Der Nippeser Arzt Dr. Walter Klüwer, der mit Mediziner-Kollegen mehr als 9000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt hat, hofft weiterhin auf den Erhalt.