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Gemeinschaftsgärten und Kiosk-KulturSo soll das neue Kölner Veedel Kreuzfeld aussehen

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Visualisierung des neuen Kölner Stadtteils Kreuzfeld.

Viel Grün ist zwischen den Wohn­ein­hei­ten im neuen Stadtteil Köln-Kreuzfeld geplant.

2028 soll es mit dem Bau des neuen Stadtteils Kreuzfeld losgehen. Nun wird immer klarer, wie das neue Veedel gestaltet sein soll.

Ende dieses Jahrzehnts soll es soweit sein: Dann soll auf einem gut 88 Hektar großem Stück Ackerland mit Kreuzfeld ein komplett neuer Stadtteil im Kölner Norden entstehen. Auf rund 88 Hektar sollen 3500 Wohneinheiten gut 8000 Menschen Obdach bieten. Kitas, Schulen, ein Bürgerhaus, Kulturzentren, rund 22,5 Hektar Grün- und Freiflächen sowie Gastronomie, Einzelhandel und Einkaufsmöglichkeiten sollen dafür sorgen, dass ein lebendiges Veedel entsteht.

Entwurf „The Woodhood“ setzte sich durch – fünf Quartiere mit Freifläche im Innenbereich

Nachdem im Wettbewerb verschiedener Architekturbüros die Wahl auf den Entwurf „The Woodhood“ gefallen war, hatte die Stadt zur Präsentation des Zwischenstandes eingeladen und Bürgerinnen und Bürger um Feedback gebeten. „Nur wenige Themen sind so komplex wie die Planung eines ganzen Stadtteils, deswegen kann man geteilter Meinung sein, ob man daran auch noch die Öffentlichkeit beteiligen sollte. Ich halte es allerdings für unerlässlich“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu Beginn der gut besuchten Veranstaltung.

Bereits bekannt war, dass sich „The Woodhood“ aus fünf Quartieren mit jeweils einer Freifläche im Innenbereich zusammensetzen soll, die sich um eine zentrale sechste Freifläche gruppieren. Jana Gregorczyk vom Büro Adept APS erläuterte nun, dass die einzelnen „Hoods“ genannten Quartiere verschiedene Schwerpunkte aufweisen sollen: „Die größte Hood ist gleichzeitig die urbanste“, sagte Gregorczyk, „ein pulsierender Stadtteil mit allen nötigen Funktionen einer Stadt.“ Einkaufsmöglichkeiten, Veranstaltungssäle, das Bürger-, sowie ein Ärztehaus und eine Feuerwache sollen hier zu finden sein.

Die nächste „Hood“ soll einen höheren Wohnanteil haben, ihre Freifläche als Retentionsraum für Überschwemmungen bei Starkregen dienen. Bei der dritten liegt der Fokus auf Bewegungsangeboten – hier sollen Anlagen für den Schul- und Vereinssport angesiedelt werden. Die vierte Hood solle von Gemeinschaftsgärten geprägt sein, die fünfte „inspiriert von Kölns Kiosk-Kultur“, so Gregorczyk.

Mobility Hubs: Parken in Kreuzfeld soll zentralisiert sein

Frei- und Grünflächen sollen nicht nur Aufenthaltsqualität bieten, sondern nach dem Prinzip einer „Schwammstadt“ auch die Wassermengen starker Niederschläge speichern können. Neue Wege will man auch in Sachen Verkehr gehen: „Grundsätzlich haben wir das Parken zentralisiert“, sagte Gregorczyk, „es wird also keine Befahrbarkeit bis vor die Haustür geben.“ Jede „Hood“ weist daher einen „Mobility Hub“ auf, an dem Parkplätze sowie Carsharing- und Leihfahrrad-Angebote und Bushaltestellen zu finden sein werden. Ein Wegenetz für den Fuß- und Radverkehr soll separat von den Hauptachsen für den Kfz-Verkehr gehalten werden.

Neben der Anbindung an den Blumenbergsweg und den S-Bahnhof Blumenberg soll ein Radschnellweg in Nord-Süd-Richtung den Stadtteil mit der übrigen Stadt verbinden. Baudezernent Markus Greitemann und die Leiterin des Stadtplanungsamtes Eva Herr skizzierten den weiteren Zeitplan: Ein technischer Masterplan werde nun erstellt, der als Grundlage für die Bauleitplanung dienen werde. Für die Umsetzung solle eine städtische Gesellschaft gegründet werden, die etwa die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern übernehmen werde, die noch etwa 20 Prozent der Flächen halten.

„Nach unseren Vorstellungen sollen dann 2026 die ersten Maßnahmen zur Erschließung des Areals erfolgen, damit wir 2028 mit der eigentlichen baulichen Realisierung beginnen können“, sagte Greitemann. Noch bis 26. März ist der Zwischenstand einsehbar unter www.meinungfuer.koeln/ kreuzfeld