Ausritte nicht möglichStadt sperrt Reitwege am Ivenshof in Köln-Merkenich
Köln-Merkenich – Von außen sieht man dem Gut Ivenshof an der Merkenicher Hauptstraße sein stolzes Alter kaum an: Seit gut 200 Jahren besteht der Pferdehof bereits. In den vergangenen 40 Jahren wurde er von Petra und Franz Faasen geleitet, seit 2016 ist hier außerdem der Verein Pänz & Pääds beheimatet, der sich sowohl dem Tier- und Umweltschutz, als auch sozialen Zwecken wie Jugend- und Seniorenarbeit widmet.
Reitrundweg durch Rheinaue in Köln seit vier Monaten gesperrt
Die 40 Pferde, die auf dem Hof leben, wurden teilweise vor dem Schlachter gerettet und dienen nun dazu, Kinder und Heranwachsende an den Umgang mit Tieren, Natur und Umwelt heranzuführen. Das dann auch gerne mal im Sattel. Doch seit einigen Monaten enden diese Ausritte früher, als es Rössern und Reitern lieb ist, wie Rainer Stuhlweißenburg, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Chorweiler, zu berichten wusste.
Denn der an das Gehöft angrenzende Reitrundweg führt durch die Rheinaue und wurde bereits vor Monaten von der Stadtverwaltung für den Reitbetrieb gesperrt – entsprechende Verbotsschilder sprechen eine deutliche Sprache.
Kölner CDU-Fraktion: „Richtiges Ausreiten nicht möglich"
Zwar ist wohl ein neuer Reitrundweg nördlich der Leverkusener Brücke geplant, doch solange an dieser noch gebaut wird, bleibt nur der Reitweg entlang des Rheindammes, der zurzeit nach wenigen hundert Metern an der Baustelle der Brücke endet. Nach Ansicht der CDU-Fraktion werden diese Bedingungen weder den Jugendlichen, noch den Tieren gerecht. „Der zur Verfügung stehende Weg ist so kurz, dass ein richtiges Ausreiten nicht möglich und die artgerechte Haltung der Pferde sehr erschwert ist.“
Erlaubnis zur Nutzung des Reitweg beantragt
Außerdem sei der Weg matschig und rutschig, so dass er für Ross und Reiter eine Gefahr darstelle. Die CDU-Fraktion stellte daher den Antrag, die Benutzung des alten Reitrundweges übergangsweise zu erlauben, bis der neue Rundweg fertig gestellt sei, und außerdem den Reitweg entlang des Weges so zu ertüchtigen, dass die Unfallgefahr minimiert werde. Bei den meisten der übrigen Vertreter fand die CDU Zustimmung, nicht jedoch bei der Fraktion der Linken.
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Denn das Reiten sei dort nicht wegen der Verbotsschilder nicht erlaubt, so Joseph Roth, der die Fraktion gemeinsam mit der parteilosen Lilo Heinrich bildet. „Verboten ist es, weil der Reitweg durch ein Naturschutzgebiet verläuft, und das Naturschutzgesetz von Nordrhein-Westfalen das Reiten dort untersagt. Daran werden wir als Bezirksvertretung nichts ändern können“, sagte Roth. Grundsätzlich pflichte er ihm bei, entgegnete Stuhlweißenburg, doch habe Roth das Gesetz nur teilweise zitiert.
„Grundsätzlich ist das Reiten in Naturschutzgebieten verboten, außer da, wo es erlaubt ist“, fasste er seine Sichtweise zusammen. Es handele sich hier um eine Sondersituation, für die man Ausnahmen geltend machen könne. „Ich halte es für möglich“, schloss er daher. Der Antrag wurden gegen die Stimmen der Linken-Fraktion mehrheitlich angenommen.