Köln-Seeberg – Bereits im Jahr 2008 hatte der Stadtrat beschlossen, dass die Henry-Ford-Realschule eine neue Mensa bekommen solle und die Verwaltung mit der Planung beauftragt. Bislang stand das Projekt aber unter keinem guten Stern.
Aufgrund der unzufriedenstellenden Leistung des zunächst beauftragten technischen Gebäudeausrüsters wurde dem Unternehmen der Auftrag entzogen und dieser neu ausgeschrieben.
Verzögerung wegen geänderter Vorschriften in Köln
Die entstandenen Verzögerungen addierten sich zu mehreren Jahren, auch weil Normen und Vorschriften in der Zwischenzeit geändert wurden und die Planungen an diese angepasst werden mussten. Im Jahr 2020 erfolgte ein Neustart der Planungen, und nun soll der Bau im April dieses Jahres tatsächlich beginnen, fast 14 Jahre nach dem Beschluss – vorausgesetzt die Baugenehmigung wurde bis dahin erteilt.
Demnächst wird der Schulkomplex der Henry-Ford-Realschule also um ein weiteres, zweistöckiges Gebäude erweitert, das auf dem nördlichen Teil des Schulhofes entstehen soll. Die verglaste Fassade der südöstlichen Gebäudeseite soll sich dabei zum Schulhof hin öffnen und weiterhin den Blick in das Grün des angrenzenden Parks gewähren. Kern des Gebäudes ist ein Speisesaal mit 160 bis 180 Plätzen, hier sollen in Schichten insgesamt 450 Mahlzeiten am Tag ausgegeben werden können.
Kölner Schüler bekommen tiefgekühlte Mahlzeiten
In der Küche sollen vorrangig nach dem „Cook and Freeze-Prinzip“ gefertigte tiefgekühlte Mahlzeiten aufgewärmt werden, die von einem externen Anbieter zubereitet wurden. Für die Anlieferung soll eine bereits vorhandene asphaltierte Zufahrt genutzt werden, dank der die Lieferfahrzeuge nicht den Schulhof queren müssen. Neben Speisesaal und Küche sollen weitere Schuleinrichtungen in dem neuen Gebäude untergebracht werden. Im Erdgeschoss sind etwa Arbeitsstationen für Lehrer, eine Mediathek, ein Ganztagsbüro und ein Inklusionsraum eingeplant.
Inklusions- und Fachräume
Im oberen Geschoss sollen fünf Aufenthalts- oder Betreuungsräume angesiedelt werden, außerdem zwei weitere Inklusionsräume und ein Fachraum für den Chemie-Unterricht. Das Gebäude soll als Passivhaus ausgeführt und einen niedrigen Energieverbrauch haben, sowie Standards der Barrierefreiheit erfüllen. Insgesamt rechnet die Verwaltung für Bau und Fertigstellung des Gebäudes mit reinen Baukosten von etwa 9,85 Millionen Euro, einschließlich der etwa 1,03 Millionen Euro teuren Ausstattung der Großküche.
Risikozuschlag für Bau in Köln ist schon eingepreist
Zusätzlich umfasst die Beschlussvorlage aber einen Risikozuschlag von 25 Prozent, bezogen auf die Gesamtkosten des Baus. Dadurch soll verhindert werden, dass es zu einem Baustopp kommt, sollte es zum Beispiel zu einer weiteren Erhöhung der Materialkosten kommen, wie etwa durch die Pandemie geschehen. Bei Ausnutzung des Risikozuschlags erhöhen sich die Gesamtkosten auf 12,9 Millionen Euro, die Gelder des Risikozuschlags dürfen allerdings nur dann angetastet werden, wenn der Risikofall auch eingetreten ist. Voraussetzung dafür ist daher eine Mitteilung im Betriebsausschuss der Gebäudewirtschaft. Die Henry-Ford-Realschule besuchen etwa 740 Mädchen und Jungen aus dem gesamten Bezirk Chorweiler, in dem 120 verschiedene Nationalitäten versammelt sind.