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Genehmigung für drei WochenMesstafel lässt Autofahrer in Worringen auf die Bremse treten

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Fahrer, die ihre Geschwindigkeit auf der Tafel ablesen können, halten sich deutlich öfter ans Tempolimit, so die Beobachtung der Initiative.

Fahrer, die ihre Geschwindigkeit auf der Tafel ablesen können, halten sich öfter ans Tempolimit, so die Beobachtung der Initiative.

Bürgerverein und Eltern-Initiative ließen eine Tempo-Messtafel in der Nähe von zwei Grundschulen installieren. Gern hätte man diese Tafel dauerhaft dort.

Seit einem Jahr sind die Mitglieder der Eltern-Initiative „Sichere Schulwege für Worringen“ um Gründer David Jungk darum bemüht, um die Straße An den Kaulen für mehr Verkehrssicherheit für die Schüler der beiden Worringer Grundschulen zu sorgen. Ihre neueste Aktion: eine Geschwindigkeitsmesstafel an der Dornstraße, die An den Kaulen kreuzt. Seit Beginn des Schuljahres misst die Tafel die Geschwindigkeit der Autos und zeigt sie den aus Richtung des Dörnchensweg kommenden Fahrzeugen an.

„Dort gilt Tempo 30, aber die Dornstraße ist sehr gerade und nicht verkehrsberuhigt, das verleitet manche dazu, sehr schnell zu fahren“, erklärt Jungk, „da die Schulen aber nur gut 200 Meter entfernt sind, überqueren hier viele Schüler die Straße“. Die Messtafel solle die Fahrenden für die eigene Geschwindigkeit sensibilisieren.

Mehr als 19.000 Verstöße in drei Wochen

Schon vor den Sommerferien hing die Messtafel für drei Wochen in der Dornstraße. Die ermittelten Zahlen machen Jungk Sorgen: „In diesem Zeitraum von drei Wochen haben wir über 19.000 Verstöße gezählt“, sagt er. „Die höchste Geschwindigkeit, die wir gemessen haben, betrug 103 Kilometer pro Stunde. Das war in den Abendstunden, in den Nachmittagsstunden nach Schulschluss waren es immerhin noch 60.“

Gleichzeitig habe die Tafel aber durchaus den erwünschten Effekt gehabt: „Auf der Fahrspur aus Richtung des Dörnchenswegs haben wir deutlich weniger Übertretungen registriert“, sagt Jungk, „sie führt also tatsächlich dazu, dass die Leute auf die Bremse treten.“

Genehmigung immer nur für drei Wochen

Die Tempo-Messungen seien durch die Stadt Köln ordnungsgemäß genehmigt, „aber leider gilt die Genehmigung immer nur für einen bestimmten Zeitraum – länger als drei Wochen dürfen wir sie nicht hängen lassen“, sagt Jungk. „Schön wäre es, wenn sie dort dauerhaft hängen bleiben könnte.“

Der Zebrastreifen vor den Grundschulen, für den die Initiative im vergangenen Jahr getrommelt hatte, ist zwar inzwischen beschlossene Sache, lässt jedoch noch auf sich warten. „In der Verwaltung hofft man, dass es im laufenden Schuljahr so weit sein wird“, sagt Jungk, der in Kontakt mit den Planern des Zebrastreifens steht.

Auch nicht aufgegeben hat er das Ziel, An den Kaulen zur Schulstraße deklarieren zu lassen, die zeitweise für den motorisierten Verkehr gesperrt werden kann. „Die Bezirksvertretung Chorweiler hat bereits einen entsprechenden Beschluss gefasst, da würde ich mich freuen, wenn die Vertreter bei der Verwaltung mal nachhaken würden“, so Jungk.

Diese arbeitet laut eigener Aussage zurzeit an einem städtebaulichen Konzept für Schulstraßen – in An den Kaulen könnte die dort verlaufende Buslinie ein Problem sein, so ein Sprecher der Stadt Köln.