Der 51-Jährige starb an einer Stichverletzung. Die Situation in dem Wohnhaus sei früher bereits eskaliert, berichten Bewohner.
Tötungsdelikt in Köln-WorringenErmittlungen wegen Totschlags – Beschuldigter in Psychiatrie
Autos und Lastwagen rauschen im morgendlichen Berufsverkehr über die Neusser Landstraße in Köln-Worringen, vorbei an alten Reihenhäusern, Supermärkten und Tankstellen. Die Straße verbindet den Stadtrand von Köln mit Dormagen, abseits der Hauptstraße handelt es sich um ein verschlafenes, sozial durchmischtes Vorstadtviertel im Kölner Norden.
Hier, am Rande der Neusser Landstraße, wurde am Donnerstagabend ein 51-jähriger Mann durch einen Messerstich getötet. Hauptverdächtiger ist sein 31-jähriger Nachbar. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, befand sich der mutmaßliche Täter wohl in einem psychotischen Zustand, als er zugestochen haben soll. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des dringenden Verdachts des Totschlags. Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet. Wegen seines psychischen Zustands sei der Beschuldigte in eine psychiatrische Klinik gebracht worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Anwohner: Situation im Wohnhaus in Köln-Worringen eskalierte immer wieder
Gegen 21 Uhr hatte die 39-jährige Lebensgefährtin des Opfers den Notruf kontaktiert und angegeben, der Nachbar hätte ihren Freund getötet. Zuvor hatte sie ihren Freund mit lebensgefährlichen Verletzungen auf einer Kellertreppe des Gebäudes entdeckt, so die Kölner Polizei. Mit einem Großaufgebot rückten Rettungskräfte und Polizei an. Doch trotz sofortiger Reanimationsmaßnahmen starb der Mann noch am Tatort. Kurz darauf nahm die Polizei den 31-jährigen Nachbarn im ersten Obergeschoss des Hauses fest.
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Am Tag danach berichten Anwohner im Viertel, dass die Bewohner des Hauses in der Vergangenheit immer wieder negativ aufgefallen seien. Ein Anwohner erzählt, dass die Polizei regelmäßig wegen Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern vor Ort gewesen sei. Einige Bewohner würden regelmäßig Drogen und Alkohol konsumieren, die Situation im und um das Haus eskaliere regelmäßig.
Andere Anwohner geben an, dass es sich bei dem Wohnhaus um eine Einrichtung für betreutes Wohnen handelt, in der psychisch kranke und suchtkranke Menschen untergebracht seien. Den Leiter der Einrichtung beschreiben sie als überfordert. Er schaffe es nicht, die immer wieder auftretenden Konflikte im Haus zu lösen.
Auch der mutmaßliche Täter sei ihnen bekannt. Schon lange nehmen sie ihn und einige weitere Anwohner als gefährlich wahr und fühlten sich deswegen unsicher. Sie beschreiben den 31-Jährigen als psychisch labil. Auch Drogen soll er konsumiert haben, so die Anwohner. Doch Beschwerden über das Haus hätten nichts an der Situation geändert.
Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestreitet der Vermieter allerdings, dass es sich bei dem Haus um eine Einrichtung für betreutes Wohnen handeln würde. Weitere Fragen zu seinen Mietern wollte er nicht beantworten.