Ein Wahlkampfauftritt von Friedrich Merz hat in Köln einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Auch Patienten beteiligten sich an der Demo.
Polizei schickt HundertschaftDemonstrierende blockieren Auto von Friedrich Merz an Kölner Uniklinik
Hunderte Demonstrierende haben am Dienstagnachmittag, 4. Februar, in Köln gegen Friedrich Merz und die CDU demonstriert und den Kanzlerkandidaten der Union daran gehindert, die Uniklinik zu verlassen.
Zunächst hatte Merz dort gemeinsam mit dem NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) das Centrum für Integrierte Onkologie besucht. Danach sollte es für den 69-Jährigen zu einem weiteren Wahlkampfauftritt in Bonn gehen. Doch Merz und sein Team konnten das Klinik-Gelände im Anschluss an einen nur wenige Minuten dauernden Auftritt vor der Presse nicht verlassen – Demonstrierende blockierten sein Auto.
Demo bei Besuch von Friedrich Merz in Köln
Gemeinsam riefen sie „Refugees are welcome here“ und „Ganz Köln hasst die CDU“. Die Kölner Polizei reagierte auf die Demonstration und rief eine Hundertschaft hinzu, die den Wagen des CDU-Kanzlerkandidaten schützen sollte. Doch Demonstrierende blockierten das Fahrzeug weiterhin und hinderten Merz dadurch am Verlassen des Uniklinik-Geländes. Sie stellten sich um das Auto herum und riefen immer wieder „Hau ab!“ und „Shame on you!“
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Erst gegen 17.20 Uhr - mit knapp 70 Minuten Verspätung - konnte der CDU-Kanzlerkandidat zu seinem nächsten Wahlkampfauftritt in Bonn aufbrechen. Dort sollte Friedrich Merz eigentlich schon gegen 17 Uhr am World Conference Center auftreten.
Nach Angaben der Kölner Polizei war eine Demonstration kurzfristig angemeldet worden. Auch in Bonn, wo Merz am Abend noch erwartet wird, hatten sich laut Polizei bereits mehrere hundert Demonstranten versammelt.
Auch Patientinnen und Patienten und Klinikpersonal demonstrieren gegen Friedrich Merz
Zu den Demonstrierenden an der Uniklinik gehörten unter anderem Studierende und sogar einige Patientinnen und Patienten. Aber auch Personal der Uniklinik beteiligte sich.
In Köln hatte es erst am vergangenen Samstag, 1. Februar, eine große „Demonstration gegen Rechts“ gegeben, zu der das Bündnis „Köln stellt sich quer“ aufgerufen hatte.
Die Polizei sprach nach der Demonstration von Zehntausenden Teilnehmenden. Die Veranstalter nannten unterdessen eine höhere Zahl. Sie nannten 40.000 Teilnehmende. (ve/dpa)