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Corona an Kölner SchulenSteigende Zahlen – Ministerium könnte Maskenpflicht einführen

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Corona-Zahlen an den Schulen steigen. (Symbolbild)

Köln – Es ist so wie schon im letzten und vorletzten Jahr: An den Kölner Schulen steigen nach den Herbstferien die Coronazahlen. Die Schulleitungen suchen einen Weg, mit der Situation umzugehen.

Die Entwicklung habe schon in der letzten Schulwoche vor den Ferien eingesetzt, sagt etwa Antje Schmidt, Schulleiterin des Ehrenfelder Albertus-Magnus-Gymnasiums. Dort hatten sich schon in der letzten Septemberwoche zahlreiche Kinder angesteckt. Problematisch ist vor allem der Ausfall von Lehrkräften durch Coronainfektionen: Zwischen zwei und fünf Kolleginnen und Kollegen fehlen derzeit wegen Corona-Infektion in den Kölner Schulen, in denen der „Kölner Stadt-Anzeiger“ nachgehört hat.

Von den Lehrkräften im Kollegium, die sich an seiner Schule derzeit infizieren, seien alle nun bereits zum zweiten Mal mit Corona infiziert, sagt Martin Süsterhenn, Schulleiter der Katharina-Henoth-Gesamtschule, wo das gesamte Kollegium geboostert ist. Hinzu kommen an vielen Schulen weitere Personalausfälle, da derzeit weitere hartnäckige Erkältungsviren grassieren.

Corona an Kölner Schulen: Längst nicht alle Infektionen erfasst

Bezogen auf alle Kölner Schulen sind derzeit laut den vom NRW-Schulministerium einmal wöchentlich erhobenen Zahlen von den 9615 Lehrerinnen und Lehrern 198 nachweislich mit Corona infiziert und fehlten derzeit an den Schulen. Das entspricht knapp 2,1 Prozent aller Kölner Lehrkräfte. An den Schulen in Nordrhein-Westfalen sind es nach Angaben des Schulministeriums mit 3453 Lehrerinnen und Lehrern 2,16 Prozent.

Bei den Kölner Schülern sind es offiziell derzeit knapp 2000, die dem Ministerium von den Schulen als infiziert gemeldet wurden. Problem ist, dass derzeit bei den Schülerinnen und Schülern längst nicht alle Infektionen erfasst werden, da es keine Testpflicht gibt.

Der Krankenstand ist deutlich höher als die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle, von daher wird auch in den Schulen von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. Der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, Johannes Nießen, geht davon aus, dass auf die Kölner Bevölkerung bezogen die realen Inzidenzwerte drei bis vier Mal höher sind als die tatsächlich durch gemeldete Infektionen ermittelten.

Fallzahlen steigen kontinuierlich an – Lehrerverband mahnt

Von daher besteht vielerorts die Sorge, dass die Dynamik an den Schulen noch deutlich zunehmen wird. Zumal die Infektionszahlen an den Schulen laut Schulministerium schon seit Ende August kontinuierlich ansteigen. Nach Angaben der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) gibt es bereits Rückmeldungen aus Schulen, in denen derzeit bis zu 20 Prozent der Lehrkräfte infiziert sind.

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Der Lehrerverband mahnt, mit Gegenmaßnahmen nicht so lange zu warten, bis Schulen wegen zu hoher Personalausfallquote schließen müssten. In der „Rheinischen Post“ mahnte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger, es müssten endlich konkrete Kriterien definiert werden, ab wann eine Test- und Maskenpflicht erlassen werden könnte. Dabei meint der Verband ausdrücklich keine flächendeckende, dauerhafte Maskenpflicht, sondern lediglich eine zeitlich begrenzte vor Ort in der einzelnen Schule, bis sich die Lage beruhigt hat.

Corona an Kölner Schulen: Begrenzte Maskenpflicht als Option

Im Schulministerium hieß es, man beobachte das Infektionsgeschehen aufmerksam. Das im September in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz des Bundes gibt den Ländern die Möglichkeit, unter engen Voraussetzungen eine Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler ab dem 5. Schuljahr sowie für Beschäftigte einzuführen, wenn dies nötig sei, um den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten. Die Landesregierung werde davon Gebrauch machen, wenn es die weitere Entwicklung des Infektionsgeschehens erfordere.

„Wir versuchen, die Lage mit Pragmatismus und ganz viel Engagement des Kollegiums zu meistern“, sagt Schulleiterin Schmidt. Noch sei das möglich. Aber wenn die Dynamik sich noch deutlich verstärke, sei es sinnvoll, „ab einem gewissen Punkt, darüber nachzudenken“. „Wenn jetzt die tatsächlichen Fälle wieder enorm ansteigen sollten, ist eine zeitlich begrenzte Maskenpflicht allemal besser, als die Kinder wieder nach Hause schicken zu müssen“, so Süsterhenn.