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Lanxess-ArenaWarum nur Autofahrer das Kölner Impf-Drive-In nutzen dürfen – bisher

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Impfung Lanxess (1)

Köln – Die Stadt hat auf die Kritik von Fußgängern und Radfahrern reagiert und will die Impfstelle an der Lanxess-Arena bald nicht mehr nur für Autofahrer öffnen. Im Verkehrsausschuss wurde beschlossen, dass das Angebot in Deutz künftig auch zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sein soll.

Bisher ist die Impfung dort Autofahrern vorbehalten. Die Stadt begründet das auf Nachfrage mit „fehlenden Aufenthaltsmöglichkeiten für Geimpfte“ und „Sicherheitsaspekten“. Warum für Ruheräume neben den Behandlungskabinen – ähnlich wie im damaligen Impfzentrum in der Messe – nicht im Vorfeld gesorgt wurde, bleibt unklar. Ebenso benannte die Stadt die „Sicherheitsaspekte“ nicht genauer.

Viel Kritik von den Kölner Grünen

Vor der Lanxess-Arena werden alle Interessenten abgewiesen, die nicht mit dem Auto anreisen. Trotzdem muss der Wagen vor der Halle geparkt werden um anschließend in einem Zelt die Spritze zu bekommen. Danach könnten frisch Geimpfte dann in ihren Autos eine kurze Ruhezeit einlegen, die empfohlen wird.

Unter anderem für die Kölner Grünen war und ist diese Praxis unverständlich und kritisierten die Stadt. „Das Impfen darf erst recht nicht davon abhängig sein, ob jemand mit dem vergleichsweise umweltschädlichen Verkehrsträger Auto anreist. Neben dem ‚Drive-in‘ brauchen wir ein ‚Walk-in‘ und ‚Bike-in‘“, forderte Fraktionsgeschäftsführer Lino Hammer.

Impfaktion am Kölner Neumarkt für Radfahrer

Pro Tag werden an der Arena zwischen 1000 und 1200 Spritzen verabreicht. Bisher sind keine größeren Probleme beim Ablauf bekannt. Die Stadt wertet das trotz der Kritik an der Exklusivität für Autofahrer als Erfolg. Man habe das neue Zentrum innerhalb sehr kurzer Zeit errichtet, hieß es. „Eine Verschiebung der Eröffnung hätte bedeutet, dass in dieser Woche seit Dienstag bis kommenden Sonntag knapp 7000 Impfungen weniger auf dem Kölner Stadtgebiet hätten durchgeführt werden können“, sagte ein Stadtsprecher und verwies abermals auf mobile Aktionen, das Gesundheitsamt und die Arztpraxen, wo ebenfalls geimpft wird.

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Womöglich als Zeichen des guten Willens kündigte die Stadt indes eine „Impfaktion für Radfahrende“ am Neumarkt im ehemaligen Lampengeschäft „Remagen“ an. Diese richtet sich vor allem an die Teilnehmer der „Critical-Mass-Demo“, die von 18 Uhr an in der Innenstadt stattfindet. Ursprünglich sollte die Impfaktion um 14 Uhr beendet sein – vier Stunden vor Beginn der Demo. Nach Kritik von Interessenten wurde sie bis 18 Uhr verlängert. Beginn ist um 9 Uhr.