AboAbonnieren

Roboter, Schwarzenegger, WorkshopsHunderte kommen zu Event „Digital X“ nach Köln

Lesezeit 4 Minuten

Viele Gespräche und Workshops von „Digital X“ fanden in Kölner Cafés statt.

Köln – In der Kölner Innenstadt geht es seit Dienstag um die Zukunft. Hunderte sind in die Stadt gekommen, um die „Digital X“ zu besuchen. Mit E-Scootern, Shuttlebussen oder zu Fuß bewegen sich die Besucher von Location zu Location, denn die Messe ist auf viele Orte in der Innenstadt verteilt.

Die Digital X wurde 2017 von der Deutschen Telekom ins Leben gerufen. Gemietet haben die Organisatoren etwa die Sartory-Säle und den Stadtgarten sowie zahlreiche Galerien, Restaurants und Bars. Am Fernsehturm Colonius wurde ein ganzer Campus aufgebaut. Der Hans-Böckler-Platz wirkt mit Telekom-Ständen und einem Testzentrum zwischenzeitlich wie eine Firmenzentrale.

Arnold Schwarzenegger lässt die Muskeln spielen

Am Dienstagabend ließ Arnold Schwarzenegger, das Aushängeschild der Veranstaltung, die Muskeln spielen, sprach über die Klimawende in Kalifornien, die er als Gouverneur jahrelang vorantrieb. Diskutierte mit Wladimir Klitschko die Kraft der Veränderung. Blieb erwartungsgemäß im Ungefähren – und begeisterte sein Publikum mit Leichtigkeit.

Auf dem Colonius leuchtete die Botschaft „Digital X 2021“

Ein Rundgang am Fernsehturm. Dort ist ein großes, umzäuntes Gelände aufgebaut, von außen erkennt man wenig. Ein Vortrag ist zu hören, vor dem Eingang sitzen einige der Besucher und essen, trinken Kaffee, tauschen sich aus. „Es ist sehr angenehm hier, ein tolles Konzept. Nachhaltigkeit, Robotik, KI – ich konnte schon viel mitnehmen“, sagt einer von ihnen. Er sei selbst Unternehmer, aus dem Ruhrgebiet, für zwei Tage für die Messe angereist, erzählt er im Gespräch.

Roboter zwischen biertrinkenden Besuchern im Grüngürtel

Währenddessen steuert ein anderer Mann einen ferngesteuerten Roboter an ihm vorbei. Er bewegt sich durch den Park in Richtung Venloer Straße und wirkt neben den sich sonnenden, biertrinkenden Besuchern im Grüngürtel ein wenig deplatziert.

Am Parkausgang spielt eine Band, gut 20 Menschen schauen zu und klatschen im Rhythmus mit. Das Equipment der Vierergruppe wirkt professionell – kein Wunder, denn auch sie sind Teil der Show. „Wir wurden von der Messe engagiert, um ein bisschen Begleitprogramm zu spielen – gerade hier, später am Friesenplatz“, sagt Sänger Juri.

Menschlicher Wegweiser (l.) leiten die Besucher zu den Veranstaltungsorten, darunter sind auch Cafés.

In diese Richtung zieht es viele der Besucher. Gelbe Pfeile auf dem Boden weisen den Weg, sie zeigen in Richtung „Future Quartier“. Gemeint ist der Stadtgarten, dessen Biergarten ebenfalls für die Messe angemietet wurde.

„Endlich wieder austauschen“

Für diejenigen, die zwischendurch einen der Pfeile übersehen haben, gibt es Yunus. Er steht auf dem Hans-Böckler-Platz und wirbelt akrobatisch ein großes Digital-X-Schild durch die Luft. 100 Meter weiter, vor dem „Future Quartier“, tummelt sich die nächste Ansammlung von Besuchern. Was sie hier machen? „Sich endlich wieder persönlich austauschen, netzwerken, in Kontakt mit anderen kommen. Dafür ist das Konzept hier super“, sagt ein Mann im weißen Hemd.

Und für den offenen Austausch sei Köln genau die richtige Stadt: „Man fühlt sich als Gast willkommen und ist sofort integriert, das mag ich hier sehr“, sagt er. Ihn begeistere hier alles. Digitalisierung? Genau sein Thema: „Wir müssen überlegen, wie wir die Menschen für die Zukunft begeistern und bei der Digitalisierung mitnehmen.“ Die Veranstaltung in Präsenz genießt er trotzdem sehr, sein Bedarf an Videokonferenzen sei mittlerweile mehr als gedeckt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch der Abschnitt zwischen Brabanter Straße und Moltkestraße steht im Zeichen des Events: Cafés, Restaurants, Bars, die Volksbühne – in allen Schaufenstern kleben blaugelbe Aufkleber mit der Aufschrift „Digital X“. Man kann hier eine Ausstellung zum Thema Homeoffice besuchen, sich von Mitarbeitenden unterschiedlichster Unternehmen beraten lassen oder einfach bei einem Kaffee Gleichgesinnte kennenlernen.

App mit Kennenlern-Funktion

„Es gibt auch eine App zur Messe, mit einer Kennenlern-Funktion. Die hat mich aber bisher noch nicht so überzeugt“, sagt einer der Besucher. Er steht mit einem Freund vor dem Café Schmitz. Die beiden tragen ihren Messeausweis gut sichtbar auf der Brust. Sie kommen aus Köln, seien Anfang 20 und einfach am Thema interessiert.

„Man weiß ja nie, was noch so kommt – vielleicht möchte man ja auch selbst mal gründen. Dafür kann man sich hier sehr gut inspirieren lassen“, sagt der Mann. Er und sein Freund wollen sich jetzt noch ein paar Veranstaltungen anschauen, der Höhepunkt der Messe sei allerdings der Besuch von Arnold Schwarzenegger am Dienstagabend gewesen.