Kommentar zu E-Scootern im RheinDie Dinger müssen raus – und zwar schnell
Köln – Die Bergung der E-Scooter aus dem Rhein ist geplatzt. Dabei schwamm ein Spezialschiff dafür bereits auf dem Wasser. Seit vergangenem Juni versuchen die Verleiher, eine Genehmigung für deren Bergung aus den tieferen Bereichen des Flusses zu bekommen. Auch auf öffentlichen Druck hin haben die Unternehmen zugesagt, das aufwendige Unterfangen zu initiieren und zu finanzieren. Nun muss man sie aber auch machen lassen, denn die Roller verrotten weiter im Fluss vor sich hin.
Gefahr für Umwelt und Schiffe
Anders als die Bergung in Ufernähe, ist die Aktion in der Flussmitte weitaus komplizierter. Es wird spezielles Equipment benötigt, die Berufsschifffahrt auf einer der wichtigsten europäischen Wasserstraßen muss gefahrlos weiterlaufen können. Es ist also richtig, dass die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hohe Sicherheitsstandards vorschreibt. Jedoch darf die Behörde die Verleiher in der Sache nicht allein lassen. Zu warten, bis ein tragfähiges Bergungskonzept vorgelegt wird, ist zu wenig. Es wird sicherlich Vorgespräche gegeben haben, wie die Genehmigung zu bekommen ist. Aber wenn auch nach Monaten und einigen gescheiterten Versuchen noch keine Erlaubnis vorliegt, müssen sich Schifffahrtsamt und Verleiher erneut zusammensetzen und konstruktiv eine schnelle Lösung erarbeiten.
Schicken Sie uns ihre Fotos!
Es bleibt ein Ärgernis – einige Fahrer stellen die Miet-Roller rücksichtslos einfach irgendwo ab. Die Scooter liegen auf Fuß- und Radwegen herum und werden zu gefährlichen Stolperfallen. An manchen Orten knubbeln sie sich dutzendweise. Zerstörungswütige werfen die Scooter in Gebüsche und Gewässer. Das wollen wir dokumentieren. Schicken Sie, liebe Leserinnen und Leser, uns Ihre Fotos von den Problemstellen in der Stadt, wenn wieder einmal Roller den Bürgersteig blockieren, chaotisch auf der Straße herumstehen oder in Vorgärten gelandet sind.
Es ist im Sinne aller, dass die E-Scooter aus dem Wasser geholt werden. Niemand hat ein Interesse daran, dass die Akkus der versenkten Roller irgendwann undicht werden und Giftstoffe austreten. Kein Schiffer möchte sich bei Niedrigwasser Rumpf und Schraube an den Scooter-Leichen beschädigen.
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Natürlich fahren die Roller nicht allein in den Rhein, es sind immer noch Menschen, die sie idiotischerweise dort hineingeworfen haben. Genauso wie es übrigens Menschen sind, die sie rücksichtslos benutzen und dieses Verhalten partout nicht ablegen wollen. Die Scooter liegen nun mal auf dem Grund des Flusses, und da müssen sie weg. Und zwar flott.