Nachdem andere Grundschulen in Ehrenfeld eine Schulstraße eingeführt haben, soll die Verwaltung prüfen, ob dies auch am Erlenweg umsetzbar wäre.
Eltern-Taxis unerwünschtStadt prüft Schulstraße in Köln-Bickendorf

Im vergangenen Frühjahr machten die Bickendorfer Grundschüler auf die gefährliche Situation vor ihren Schulen am Erlenweg aufmerksam.
Copyright: Hans-Willi Hermans
Im Rahmen einer Aktionswoche hatten Schüler, Eltern und Lehrer der beiden am Erlenweg ansässigen Grundschulen im vergangenen Frühjahr auf das Problem der „Eltern-Taxis“ aufmerksam gemacht. Mit jeweils halbstündigen Straßen-Sperrungen morgens und nachmittags wurden Eltern davon abgehalten, ihre Kinder mit dem Pkw direkt vor den Schuleingängen abzusetzen beziehungsweise abzuholen. Weil das regelmäßig zu Chaos und zur Gefährdung anderer Schüler führt, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Doch anders als an anderen Grundschulen könne diese zeitweise Sperrung hier nicht dauerhaft eingerichtet werden, hatte die Verwaltung mitgeteilt: Der Erlenweg sei vor allem am Morgen zu wichtig als Verbindungsstraße zwischen Venloer Straße und Sandweg.
„Teilweise katastrophale“ Situation
Seither hat sich in dieser Angelegenheit nicht viel bewegt. Deshalb versuchte die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Ehrenfeld, die „teilweise katastrophale“ Situation zu Schulbeginn und am Unterrichtsende auf anderem Wege in den Griff zu kriegen. Sie wollten untersuchen lassen, ob der Erlenweg, auf dem Zweirichtungsverkehr erlaubt ist, in eine Einbahnstraße umgewidmet werden kann. Um den Verkehr zu reduzieren und damit auch den Schulweg für die Grundschüler sicherer zu machen.
Das hielt Marlis Pöttgen allerdings für keine gute Idee. Sie gab zu bedenken, dass dies die Bewohner des Akazienwegs, eine Parallelstraße des Erlenwegs, belasten würde. „Die Eltern werden die Kinder dann auf dem Akazienweg aus den Autos steigen lassen“, so die FDP-Bezirksvertreterin. Von dort aus sei es schließlich nicht weit zu den Eingängen der beiden Schulen.
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Auswirkungen auf Akazienweg prüfen
Auch könnte der Akazienweg, der als Einbahnstraße vom Sandweg zur Venloer Straße führt, möglicherweise verstärkt als Verbindung zwischen den beiden Straßen genutzt werden, wenn der Erlenweg zur Einbahnstraße wird. Dafür sei der schmalere Akazienweg aber nicht gemacht: „Da sind schon Lkw stecken geblieben, weil sie wegen parkenden Pkw nicht weiterkamen.“
Bettina Tull von der Grünen-Fraktion ergänzte, dass die Versuchung, Geschwindigkeitsbegrenzungen zu übertreten, für Kraftfahrer auf Einbahnstraßen generell größer ist. Eine solche Regelung auf dem Erlenweg würde den Versuch zur Schulwegsicherung mindestens teilweise konterkarieren. Prüfen solle man aber, ob die Situation unmittelbar vor den Schuleingängen über bauliche Veränderungen wie die Einrichtung von Hol- und Bringzonen in gebührender Entfernung auf dem Erlenweg - oder schon auf Venloer Straße und Sandweg - entschärft werden kann.
Letztlich einigte sich die Bezirksvertretung auf eine Formulierung, in der der Begriff Einbahnstraße nicht mehr vorkommt. Laut einstimmigem Beschluss soll die Verwaltung nun untersuchen, auf welchem Wege für die Schulen am Erlenweg „eine geeignete Schulwegsicherung erreicht werden kann“. Betont wird, dass die Möglichkeit der Einrichtung einer Schulstraße noch einmal „prioritär“ zu prüfen sei. Allerdings seien auch „die Auswirkungen auf den Akazienweg mit zu untersuchen“.