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Kreuzung mit Adrenalin-KickAm Westcenter in Bickendorf knubbelt sich der Verkehr

Lesezeit 3 Minuten
Fußgänger gehen über die Straße, Autos warten bis sie vorbei sind. Im Hintergrund sind Rochuskapelle und ein Hochhaus zu sehen.

Unübersichtlich und gefährlich ist die Verkehrssituation rund um Westcenter und Rochuskapelle.

Die Ampelschaltung rund um die Kreuzung Wilhelm-Mauser- und Venloer Straße ist nicht optimal, hier kommt es oft zu Verstößen gegen das Rotsignal.

Vielbefahren, unübersichtlich, gefährlich: Als „äußerst ungünstig und teilweise unzumutbar“ bezeichnet eine Anwohnerin die Verkehrssituation rund um die beiden nahe beieinander liegenden Ampelanlagen an der Rochuskapelle und der breiten Einmündung der Wilhelm-Mauser-Straße in die Venloer Straße. Der Verkehr auf der Bundesstraße trifft hier auf Bewohner des Westcenters und Kunden der ortsansässigen Läden und Märkte, die Vorrangschaltung des Busverkehrs auf freilaufende Rechtsabbieger und Ampelschaltungen, die nur sehr kurzfristig Grün gewähren.

Insgesamt ein Wust, in dem sich Fußgänger, Radfahrer und der Kraftverkehr irgendwie zurechtfinden und viel Geduld aufbringen müssen. Ein Problem sei das beispielsweise für Senioren und Kinder, meint die Anwohnerin und schlug im vergangenen Jahr per Bürgereingabe eine bessere Abstimmung der Ampeln und die Beseitigung der gröbsten Ärgernisse vor. Sehr verwirrend sei beispielsweise der Übergang für Radfahrer und Fußgänger über die Venloer Straße in Höhe der Hausnummer 650: Der Übergang ist durch eine Mittelinsel zweigeteilt, die beiden Teile haben unterschiedliche Grünphasen. Das verleitet dazu, Rotphasen zu ignorieren.

Autos fahren über eine Straße, ein Fußgänger will an einer Ampel die Straße überqueren.

Der Fußgänger-Übergang an der Venloer Straße ist zweigeteilt, mit unterschiedlichen Rotphasen.

Das Amt für Verkehrsmanagement antwortete nun, dass die Probleme in diesem Bereich durchaus bekannt seien, „so dass hier bereits an entsprechenden Lösungsmöglichkeiten gearbeitet wird“. Allerdings sei das nicht in allen Fällen möglich. So werde etwa die Grünphase für Radfahrer und Fußgänger über die stadtauswärtige Fahrbahn der Venloer Straße weiterhin kurz, aber „ausreichend“ sein. Denn auch der Verkehr aus der Wilhelm-Mauser-Straße, der nach links auf die Venloer Straße abbiegt, nutze diese Fahrbahn und die jeweiligen Grünphasen müssten aus Gründen der Verkehrssicherheit getrennt bleiben.

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Fußgänger in Höhe der Rochuskapelle fordern Grünsignal per Knopfdruck an

Was die Fußgängerampel an der Rochuskapelle nahe der Einmündung der Rochusstraße angehe, seien aber schon Verbesserungen auf den Weg gebracht. Laut der Anwohnerin verleitet sie ebenfalls zu Rot-Verstößen, weil es sich um eine Anforderungsampel handelt - Fußgänger und Radfahrer erhalten Grün hier auf Knopfdruck. Da die Venloer Straße an dieser Stelle sehr schmal ist, huschen nicht wenige Fußgänger auch mal bei Rot auf die andere Seite. Die Verwaltung weist darauf hin, dass der Fuß- und Radverkehr dort schon seit dem August 2023 stets gleichzeitig mit dem aus der Rochusstraße ausfahrenden Verkehr Grün erhält. Nur wenn von dort kein Verkehr kommt, müssen Fußgänger und Radfahrer noch den Knopf drücken, aber auch das soll „kurzfristig“ zugunsten einer vollständig automatisch geregelten Grün-Signalisierung geändert werden.

Auch was die Abstimmung der Ampeln und die „unausgereifte“ Vorrangschaltung für Busse angeht, die für viel zu kurze Grünphasen an einigen Ampeln sorge, gibt das Amt für Verkehrsmanagement der Anwohnerin grundsätzlich recht. Aufgrund der sehr geringen Abstände zwischen den Ampelanlagen und des hohen Verkehrsaufkommens sei hier aber „eine Vielzahl von Abhängigkeiten zu beachten“. Immerhin sei beschlossen worden, „das gesamte Steuerungskonzept an den Ampelanlagen zwischen Wilhelm-Mauser-Straße und Äußerer Kanalstraße zu überarbeiten“, um den Verkehrsfluss zu verbessern. Auch Fuß- und Radverkehr sollen davon profitieren.

Allerdings sei das „mit der vorhandenen Gerätetechnik nicht möglich“, daher müssten zunächst neue Steuergeräte angeschafft werden. „Die Inbetriebnahme der neuen verkehrsabhängigen Steuerungen kann voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 erfolgen.“