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„Gäste kommen aus der ganzen Welt“Legendärer Kölner Techno-Club plant einmaliges 90er-Revival

Lesezeit 3 Minuten
Yener Kisla ist Gründer des ehemaligen Techno-Clubs und der Marke Warehouse. (Archivfoto)

Yener Kisla ist Gründer des ehemaligen Techno-Clubs und der Marke Warehouse. (Archivfoto)

Der ehemalige Techno-Club Warehouse plant ein großes Revival in der Ursprungslocation in Bickendorf. 18 DJs bespielen zwei Floors.

Anfang der 90er Jahre rumorte es gewaltig in der Wilhelm-Mauser-Straße 21-25. Hier war der Techno-Club „Warehouse“ von Gründer Yener Kisla untergebracht. Sven Väth, Laurent Garnier, Carl Cox, Jeff Mills: Diese DJ-Größen mischten schon in Bickendorf am Pult und sind heute weltweite Stars über die eingeschworene Community hinaus.

Kisla traf einen Nerv; sein Club gehörte zu den führenden in dieser noch jungen Phase der Subkultur Techno. 1994 wurde der Club wieder geschlossen. Später wechselte er aufs rechte Rheinufer, wo er bis 2005 noch unter Kislas Leitung stand. Heute ist dort das Bootshaus untergebracht.

2014 gab es das erste Revival in der Ursprungslocation in Bickendorf, nun steckt Kisla schon mitten in der Planung zum nächsten Comeback: am 27. Februar 2025, an Weiberfastnacht, gibt es erneut eine Warehouse-Sause für die Fans der ersten Stunde. Geplant ist eine 20-stündige Veranstaltung, die um 13 Uhr beginnt und morgens um fünf Uhr endet. Wer dann noch nicht genug hat, kann im nahegelegenen Club Trafic weiter Party machen.

Warehouse: Revival stellt Urzustand der Location in Bickendorf her

Heute ist die Location ein Hochzeitssaal. Wie bekommt man da wieder die Clubatomsphäre rein? „Wir haben schon 2014 den ganzen Laden umgebaut, um den Urzustand von 1990 herzustellen“, sagt Kisla dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Theken wurden eingebaut, eine Bühne in der Mitte des Raums platziert sowie Sitzpodeste, eine Abtrennung aufgebaut, um zwei Räume entstehen zu lassen. Mit zwei Tagen Aufbau plant Kisla auch nächsten Februar.

Aber warum eine Sause veranstalten und einem Club gedenken, der schon lange nicht mehr existiert? „Es kam von den Leuten selber. Manche waren sauer, dass sie 2014 nicht dabei waren, weil sie mehr Vorlaufzeit gebraucht hätten, um das einzuplanen. Viele sind ja in 35 Jahren ausgewandert“, so Kisla, der in sozialen Medien aktiv ist und auf Facebook noch rege mit seiner „Warehouse-Community“ interagiert.

Italien, Schweden, Norwegen, aber auch USA, Kanada, Thailand: Er habe schon rund 500 Karten verkauft, die Gäste kämen aus der ganzen Welt. „Berührt hat mich zum Beispiel, dass eine Frau, die Stefanie, extra aus Mexiko anreist. Sie war wohl seit 2007 nicht mehr in Deutschland und will wegen der Warehouse-Party kommen.“

Warehouse in Köln: Line-Up mit 18 DJs

Die Gäste gehören der Generation 50 plus an. Die wüssten es dann auch zu schätzen, wenn das Ticket noch per Post ankommt. „Wir sammeln die Adressen der Leute und die erhalten das Ticket zusammen mit einem Aufkleber per Post. Die jungen Mädels, die mir dabei helfen, wundern sich schon, wie viel Arbeit wir uns früher damit gemacht haben. Aber wir wollen das alles oldschool machen und nicht so wie heute über ein Online-Portal.“ Nachzügler haben im Herbst nochmal die Chance, ein Ticket zu ergattern. Kisla gibt von September bis Oktober jeweils 100 Tickets pro Monat frei.

Es treten 18 DJs auf zwei Floors auf: DJ Dag, DJ Tanith, Frank Sonic, Oliver Hess, Steve Mason und viele andere. Tickets kosten 99 Euro, inklusive alle Getränke, von Bier bis hin zu Hugo und Longdrinks.