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Gefährliche Enge unter EisenbahnbrückeEhrenfelder Politik will Vitalisstraße sicherer machen

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist die Eisenbahnbrücke unter der die schmale Vitalisstraße für Radfahrer zur Gefahrenstelle wird.

Gefahr am Nadelöhr: Die Eisenbahnbrücke macht die schmale Vitalisstraße für Radfahrer zur Gefahrenstelle.

Die Bezirksvertretung Ehrenfeld will die gefährliche Verkehrssituation an der Unterführung Vitalisstraße entschärfen. Wie das passieren soll.

Das Thema ist nicht gerade neu für die Ehrenfelder Bezirksvertretung: Spätestens seit 2008 steht der für Radfahrer und Fußgänger unbefriedigende bis gefährliche Zustand der Vitalisstraße im Bereich der großen Gewerbeflächen südlich der Vogelsanger Straße immer mal wieder auf der Tagesordnung.

Mit der Eröffnung des Segro-Technologieparks sind vor einigen Jahren noch einmal 24 Unternehmen und rund 1000 Mitarbeiter hinzugekommen. Zusätzlich zu den schweren Lastern der AWB, eines Bauunternehmens und eines Containerdiensts, die dort schon seit langem verkehren.

Gehweg nicht breit genug: Mehr Sicherheit für Kinder auf Vitalisstraße

Neu auf der Vitalisstraße sind aber auch die Kinder, die mit dem Rad zu einer der fünf neuen Schulen im Gewerbe- und Landschaftspark Triotop am Wasseramselweg unterwegs sind. Deshalb starten die Fraktionen von Grünen, SPD und Die Linke/Die Partei zusammen mit der Einzelmandatsträgerin der FDP einen erneuten Versuch, die Straße sicherer zu machen.

Gemeinsam stellten sie den Antrag, die „lebensgefährliche“ Situation auf dem Teilstück unter der Eisenbahnbrücke östlich der Hausnummer 290 zu entschärfen. Beispielsweise durch eine einspurige Verkehrsführung mit Ampelschaltung in diesem Bereich.

Denn auf einem Abschnitt von etwa 125 Metern Länge weise der Gehweg, der nur auf der nördlichen Seite der Straße durchgängig angelegt ist, lediglich eine Breite von 80 Zentimetern auf. Zum Vergleich: Empfohlen wird für Gehwege eine Breite von mindestens 1,80 Metern. Wenn es die Verhältnisse erlauben, sollten sie sogar 2,50 Meter breit sein.

Auf der engen Vitalisstraße ist das aufgrund der Brücke nicht zu realisieren, ebenso wenig wie ein eigener Radweg oder auch nur ein Schutzstreifen für Radfahrer. Wenn sich auf dem jetzigen Gehweg etwa fahrradfahrende Kinder, die den Gehweg nutzen dürfen, und Fußgänger begegnen, muss einer zwangsläufig auf die Fahrbahn ausweichen.

Verkehrssicherheit und neue Radinfrastruktur für Vitalisstraße

Kurzfristig, so die antragstellenden Bezirksvertreter, könne man die Verkehrssicherheit im genannten Abschnitt „nur durch eine einspurige Verkehrsführung“ für den Kraftverkehr herstellen. Der müsse durch eine zeit- oder bedarfsgesteuerte Ampelschaltung reguliert werden. Dann ließe sich auf der nördlichen Spur der Fahrbahn – Richtung Girlitzweg und Widdersdorfer Straße – ein breiterer Geh- und Radweg einrichten. Zusätzlich sollte die Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 an dieser Stelle regelmäßig kontrolliert werden.

Die Umsetzung der Maßnahmen solle „umgehend“ erfolgen, heißt es in dem Antrag, zunächst etwa durch eine provisorische Baustellensignalisierung und provisorische Markierungen. Mittelfristig seien „weitere geeignete Maßnahmen zu prüfen“. Beispielsweise, ob die Verbreiterung des Geh- und Radweges durch das Abtragen der Böschung entlang der Straße möglich wäre und wie teuer das käme.

Eine neue, verbesserte Radinfrastruktur brauche die Vitalisstraße aber nicht nur auf diesem Teilstück, sondern auch in ihrem weiteren Verlauf bis zur Venloer Straße. Auch ein möglicher Anschluss an die im Radverkehrskonzept Ehrenfeld geplante Fahrradstraße und den Schulweg in der Rochusstraße sei dabei mitzudenken. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.