Pünktlich zum Schulstart sollen zwei neue Zebrastreifen die Sicherheit auf dem Schulweg zum Vogelsanger Campus erhöhen. Trotzdem gibt es noch Bedenken.
Zwei ZebrastreifenErste Fortschritte für Sicherheit auf Schulweg zum Vogelsanger Campus
Immerhin: Zwei neue Zebrastreifen wurden rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres auf dem Girlitzweg markiert. Einer nahe der Einmündung in die Vitalisstraße, wo viele Schülerinnen und Schüler von der S-Bahn-Haltestelle „Technologiepark“ kommend die enge, in den Stoßzeiten viel befahrene, Straße überqueren. Ein weiterer Zebrastreifen ist am anderen Ende des Girlitzwegs, an der Einmündung in die Straße „Am Wassermann“, eingerichtet. Dort, wo der Schulcampus beginnt.
Diesen zweiten Zebrastreifen werden vor allem Kinder nutzen, deren Schulweg durch die etwa auf der halben Länge des Girlitzwegs liegende Bahnunterführung zur Widdersdorfer Straße führt. Aber auch alle anderen Schülerinnen und Schüler, die hier zu Fuß unterwegs sind, kommt der Zebrastreifen gelegen. Denn der Girlitzweg verfügt – außer in zwei kurzen Abschnitten – nur einseitig über einen Gehweg, wobei die Seite westlich der Unterführung wechselt. Radwege oder Schutzstreifen für Radfahrer gibt es sowieso nicht.
Schulcampus in Vogelsang ist für Autos und Lkws nur über Girlitzweg zu erreichen
Diese Situation beunruhigt nicht nur die Eltern der Schüler, die eine der mittlerweile fünf Schulen auf dem Vogelsanger Campus besuchen. Als Teil des Landschafts- und Gewerbeparks „Triotop“ wird er für den Kraftverkehr ausschließlich über den Girlitzweg erschlossen. Lediglich Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende, die aus Vogelsang oder Müngersdorf kommen, haben noch die Möglichkeit, den Waldweg, der vom Ende des Meisenwegs an der Bahntrasse entlang zum „Triotop“ führt beziehungsweise die Brücke über die Bahntrasse zu nehmen.
Rad fahrende oder zu Fuß gehende Kinder aber haben keine andere Möglichkeit, wenn sie aus Richtung Bickendorf, Ehrenfeld oder Ossendorf kommen – sie müssen über den Girlitzweg.
Neue Parkplätze auf Girlitzweg führen zu Diskussion
Neben den beiden neuen Zebrastreifen können sie noch die Sperrung des freilaufenden Rechtsabbiegers von der Vitalisstraße in den Girlitzweg als Verbesserung verbuchen. Aber schon an der nun ebenfalls erfolgten Markierung von Parkplätzen auf dem Girlitzweg scheiden sich die Geister. Sie sollen dafür sorgen, dass Fahrzeuge nicht mehr auf dem Gehweg abgestellt werden, Eltern und Lehrer befürchten aber, dass eilige Kraftfahrer dadurch noch zusätzlich zum Rasen motiviert werden.
Als sichere Alternative zum Girlitzweg fordern die Ehrenfelder Bezirksvertreter schon seit Jahren eine Fortführung des Teichrohrsängerwegs als etwa 3,50 breiter Geh- und Radweg vom nun fertiggestellten Gebäude der Gesamtschule Wasseramselweg bis zur Vitalisstraße. Doch auf diese Lösung müssen Schüler, Eltern und Lehrende wohl noch eine Weile warten.
Den Ehrenfelder Bezirksvertretern legte die Verwaltung vor den Sommerferien jedenfalls einen Plan zu „provisorischen Herstellung des Teichrohrsängerwegs“ vor: Demnächst soll er vom neuen Kreisverkehr am Knoten Wasseramselweg/Am Wassermann ein paar Meter weit am Schulgrundstück entlang zur Sporthalle der Gesamtschule führen. Als Geh- und Radweg, asphaltiert und beleuchtet. Das Amt für Straßen und Radwegebau will die Arbeiten noch 2024 durchführen, die Kosten liegen bei rund 70.000 Euro.
Grund für diese „Stummel“-Lösung: Der Teichrohrsängerweg ist zwar in vielen Plänen verzeichnet, führt in der Realität aber über das Gelände von Gewerbebetrieben und ist durch Zäune versperrt. Die Grundstücke sind in privater Hand, bei den Verhandlungen über den Ankauf der Flächen ist die Stadt offensichtlich noch nicht weit gekommen. „Perspektivisch soll der provisorische Geh- und Radweg bis zur Vitalisstraße verlängert werden“, versichert die Verwaltung aber.
Ein Provisorium ist auch der Kreisel am Knoten Wasseramselweg/Am Wassermann, den der Bauherr „Hiba Grundbesitz GmbH & Co KG“ – zusammen mit der „Indigo Invest Gruppe“, Investor und Vermieter der Gesamtschule Wasseramselweg, – in abgespeckter Form angelegt hat.
In Absprache mit dem Amt für Straßen und Radwegebau wurden die ursprünglichen Pläne für einen Kreisel mit einem Außendurchmesser von 30 Metern auf einen „Mini-Kreisel“ von 22 Metern Durchmesser reduziert. Auch hier stellt sich der private Grundstücksbesitzer bislang quer: Er habe „seine Zusage zurückgezogen, dass der Kreisverkehr auch ohne erfolgtes Grundstücksgeschäft hergestellt werden kann“, teilt die Verwaltung mit.