Ideen können online oder per Mail eingereicht werden. Die Umbenennung ist Teil eines langfristigen Projekts.
Koloniales ErbeKölner können bei Neubenennung von Straßen mitwirken
Kölnerinnen und Kölner können sich an der Namensfindung für zwei Straßen der Stadt beteiligen. Die Wißmannstraße und die Gravenreuthstraße sollen eine Umbenennung bekommen. Diese ist Teil eines Projekts, das 2021 in Köln gestartet wurde, um das koloniale Erbe Kölns aufzuarbeiten. Teil dieses Gesamtprojektes ist die Überprüfung der Kölner Straßennamen durch den Historischen Beirat, ein Gremium aus Historikern.
Köln: Namensgeber der Straßen stehen für koloniale Gewalt
Die Bezirksvertretung Ehrenfeld ist der Empfehlung des Historischen Beirats gefolgt und hat beschlossen, die Wißmannstraße und die Gravenreuthstraße umzubenennen. Beide Namen stehen für extensive koloniale Gewalt. Die beiden Offiziere des Deutschen Reiches waren Ende des 19. Jahrhunderts in „Deutsch-Ostafrika“, was den heutigen Ländern Tansania, Burundi und Ruanda entspricht, im Einsatz und werden für Massaker und Kriegsverbrechen in der deutschen Kolonie verantwortlich gemacht. Das brutale, menschenverachtende Vorgehen der Namensgeber führte dazu, dass die Bezirksvertretung Ehrenfeld beschloss, die Ehrung aufzuheben.
Nun gibt die Stadt bekannt, dass für beide Straßen neue Namen gefunden werden sollen. Die Bezirksvertretung möchte dafür die Ideen der Kölner erfahren: Vom 15. bis 31. August 2024 können auf dem städtischen Beteiligungsportal Namensvorschläge eingebracht, kommentiert und bewertet werden. Darüber hinaus können Vorschläge auch bis zum 31. August per E-Mail an umbenennung-ehrenfeld@stadt-koeln.de eingereicht werden.
Die direkten und umliegenden Anwohner werden zusätzlich durch Postwurfsendungen informiert und es besteht somit auch das Angebot, sich analog zu beteiligen. (mra)